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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 06.05.09
Der LWL verleiht Förderpreis an Hans Ludwig Knau aus Kierspe
Ehemaliger Ortsheimatpfleger engagiert sich in Denkmalpflege und Wegeforschung
Kierspe (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat seinen mit 3.100 Euro dotierten Förderpreis für westfälische Landeskunde an Hans Ludwig Knau aus Kierspe (Märkischer Kreis) vergeben. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale hat den Preis am Dienstag (05.05.09) in Kierspe überreicht.
¿Hans Ludwig Knau hat ein beeindruckendes eigenes Profil heimatkundlicher Forschung entwickelt. Seine Forschungen insbesondere zum Thema Rennfeueröfen sind für die Region und auch darüber hinaus herausragend. Der verstaubten Vitrinenromantik früherer Museen und dem trockenen Frontalunterricht im einstigen Geschichtsunterricht tritt Knau mit spannenden Aktionen und Vorträgen entgegen und begeistert dadurch zahlreiche Menschen für die Archäologie und Geschichte in der Region¿, lobte Rüschoff-Thale. Der LWL habe mit der Wahl Knaus eine gute und richtige Entscheidung getroffen, betonte Aloys Steppuhn, Landrat des Märkischen Kreises. ¿Hans Ludwig Knau hat sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg mit vorbildlichem Engagement um die Heimatpflege und ¿forschung in unserem Kreis und weit darüber hinaus verdient gemacht. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir heute einen tiefen Einblick in die geschichtliche, technische und kulturelle Entwicklung der Märkischen Region haben¿, so Steppuhn weiter.
In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Dr. Torsten Capelle, Vorsitzender der Altertumskommission für Westfalen beim LWL, hervor, dass Knaus Fachpublikationen ihm international den Ruf eines hervorragenden Spezialisten unter den europäischen Eisenforschern eingebracht habe. ¿Er hat sich dafür eingesetzt, historische Baudenkmäler für Jedermann begehbar zu erhalten und damit Geschichte öffentlich sichtbar zu machen. Außerdem lässt er die Öffentlichkeit in seinen zahlreichen Vorträgen und Exkursionen an seinem Wissen teilhaben, und er ist ein begnadeter Vermittler historischen Sehens¿, lobte Capelle.
Knau wurde 1943 in Altena geboren. Er studierte Geschichte und Latein an der Universität Marburg. Seit 1973 wohnt er in Kierspe und unterrichtete dort bis 2005 Latein und Geschichte an der Gesamtschule. Zwischen 1976 und 2001 engagierte er sich als Ortsheimatpfleger der Stadt Kierspe, von 1990 bis 2007 übte er dieses Ehrenamt auch in der Stadt Meinerzhagen aus. Knau setzte sich für die Unterschutzstellung von Baudenkmälern ein und erforschte Bodendenkmäler. Auf seine Initiative hin gründete sich 1981 der Kiersper Heimatverein. Gemeinsam mit dem Archäologen Dr. Manfred Sönnecken hat er bei Geländebegehungen zahlreiche Eisenschürf- und Schmelzstellen entdeckt.
Hintergrund
Der Förderpreis, den der LWL jährlich vergibt, ist für Personen gedacht, die nicht an einer Universität tätig sind sondern in ihrer Freizeit Landesforschung betreiben oder die ehrenamtliche Forschung besonders fördern. Es soll diejenigen unterstützen, die meist ohne den ideellen und finanziellen Rückhalt einer großen Universität wesentliche Arbeitsergebnisse erbringen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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