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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 09.02.09

¿Im Auftrag seiner Majestät¿
Ausstellung im LWL-Industriemuseum beleuchtet Reise von Redens ins Ruhrtal

Waltrop (lwl). Der Auftrag kam von oberster Stelle: Preußen-König Friedrich II. schickte Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden im Jahr 1782 von Oberschlesien ins Ruhrtal. Er sollte seinem Dienstherrn eingehend über den Steinkohlenbergbau Bericht erstatten. Diese Reise ist Ausgangspunkt der Ausstellung "Im Auftrag seiner Majestät", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 15. Februar, um 11 Uhr in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop eröffnet.

Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Bergbau im Ruhrtal noch in den Anfängen. In den Berg getriebene Stollen erschlossen die Kohlelagerstätten. Auf den zahlreichen kleinen Zechen arbeiteten nur eine Hand voll Bergleute. Der Weg zum industriellen Ruhrgebiet war noch weit. Von Reden schilderte als genauer Beobachter den Betrieb in den kleinen Zechen und vergaß auch nicht, auf bestehende Missstände hinzuweisen. "Auf diese Weise vermittelt sein Bericht einen anschaulichen Eindruck vom Ruhrbergbau vor 220 Jahren", erklärt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum. Zahlreiche Bilder, Pläne, Dokumente und Modelle hat er für die Ausstellung zusammengetragen.

Der Bericht des Oberbergrats blieb nicht ohne Folgen: Wenige Monate später wurde der Freiherr vom Stein zum Leiter des Bergamts in Wetter berufen. Auf diese Weise wurde nicht nur die Grundlage für die bemerkenswerte Karriere des bedeutenden preußischen Reformers gelegt, auch der Bergbau an der Ruhr erhielt unter der neuen Leitung wichtige Impulse für eine stetige industrielle Entwicklung.

Im schlesischen Montanrevier setzte unter der Leitung Friedrich Wilhelm von Redens gleichzeitig eine kraftvolle Entwicklung ein: Die staatlichen Bergwerke arbeiteten schon bald mit den neuen Dampfmaschinen. Auf den neuen Hüttenwerken in Gleiwitz und Königshütte wurden die ersten Koks-Hochöfen auf dem europäischen Festland errichtet. Schmidt-Rutsch: "Oberschlesien entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem Musterland der Frühindustrialisierung."

Die Ausstellung im Hafenmeistergebäude des LWL-Industriemuseums Schiffshebewerk Henrichenburg ruft die Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Redens in Erinnerung und stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige europäische Montanregionen an der Schwelle zur Hochindustrialisierung vor.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Olaf Schmidt-Rutsch (Hg.): Friedrich Wilhelm von Reden (1752-1815). Beiträge zur Frühindustrialisierung in Oberschlesien und an der Ruhr.
Das 110 Seiten starke illustrierte Buch ist im Klartext-Verlag erschienen und kann für 10 Euro im Museum erworben werden.

Im Auftrag Seiner Majestät
Die Reise des Oberbergrats Friedrich Wilhelm von Reden von Oberschlesien ins Ruhrtal

15.2.2009 bis 31.5.2009
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 2 I 45731 Waltrop
Geöffnet Di - So 10 - 18 Uhr

+++++++ Einladung für Redaktionen +++++++ Einladung für Redaktionen +++++++

Wir laden Sie herzlich ein zur Ausstellungeröffnung am Sonntag, 15. Februar 2009, 11 Uhr. Zum Ablauf: Der stellvertretende Direktor des LWL-Industriemuseums, Dr. Thomas Parent, begrüßt die Besucher. Anschließend gibt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum eine Einführung in die Ausstellung. Für musikalische Begleitung sorgt das Gitarrenduo M & M, Tobias Metzmacher und Thomas Maurer.

Pressekontakt:
Herbert Niewerth, LWL-Industriemuseum, Telefon: 02363 9707-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Dem Industriepionier Friedrich Wilhelm von Reden ist die Ausstellung im Hafengebäude des LWL-Industriemuseums gewidmet.
Foto: Deutsches Bergbaumuseum, Bochum



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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