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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 10.12.08

Goldschatz unter Fußboden gefunden
Spektakulärer Münzfund aus Minden kommt ins Museum

Minden (lwl). Seit Jahrhunderten lag ein Goldschatz unbeachtet unter dem Fußboden eines Wohnhauses in der Mindener Altstadt verborgen: Es handelt sich dabei um 37 Goldstücke, die im 15. Jahrhundert versteckt wurden. Im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte hat jetzt Dr. Peter Ilisch, Numismatiker und Leiter des Münzkabinetts, den Fund bearbeitet und wissenschaftlich erfasst.

¿Zu Zeiten als es noch keine Sparkassen gab, verwahrte man die Ersparnisse in den eigenen vier Wänden und versteckte sie so, dass Räuber sie nicht finden sollten. Wenn Sparer aus verschiedenen Gründen die Vermögenswerte nicht ausgaben, dann blieben sie in ihrem Versteck und überdauerten so die Jahrhunderte¿, erklärt der Münzexperte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

So war es auch in der Mindener Altstadt: Hier hat ein Mindener Bürger ein denkmalgeschütztes mit-telalterliches Haus in der Brüderstrasse gekauft. Bei Renovierungsarbeiten fand er im Fußboden 37 Goldstücke. Dabei handelte es sich offensichtlich um sorgfältig aus dem Umlauf heraus ausgesuchte Münzen. ¿Es konnten sich nicht viele leisten Gold zu sparen. Der mittelalterliche Mindener muss durchaus wohlhabend gewesen sein¿, betont Ilisch.

Die meisten Goldstücke, alle im Gewicht von rund 3 Œ Gramm, stammen noch aus dem 15. Jahrhundert. Die jüngste jedoch trägt die Jahreszahl 1506. Da zwischen den ältesten und der nächst jüngsten Münzen eine zeitliche Lücke besteht, lässt sich nicht ganz exakt festlegen, zu welchem Zeitpunkt das Gold eingegraben wurde.

Die meisten Münzen, insgesamt zwölf, stammen aus Frankfurt am Main. Die Stadt war auch damals schon mit der Frankfurter Messe ein Zentrum des Geldhandels und verfügte dementsprechend über Goldvorräte. Aus Westfalen stammt keines der Goldstücke, aus Niedersachsen nur eines aus Lüneburg.

Der Fund konnte mit der Hilfe von Sponsoren des Mindener Museums für Geschichte, Landes- und Volkskunde erworben werden. Hier wird er auch in Zukunft zu sehen sein.

Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon: 0251 5907-168 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Der Goldfund von Minden-Brüderstraße.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Bayrischer Goldgulden von 1506, die jüngste Münze im Schatzfund.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Münzübergabe: Finder James Ward (links) und Numismatiker Dr. Peter Ilisch (rechts) übergaben den Fund an Museumsleiter Martin Beutelspacher.
Foto: Rolf Plöger, Mindener Museum


Foto zur Mitteilung
Der Goldfund von Minden-Brüderstraße.
Foto: Rolf Plöger, Mindener Museum



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