URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm19077
Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 04.12.08
Die Ideallandschaft als Sehnsuchtsort
LWL-Landesmuseum zeigt Italien-Bilder von Lorrain in Ausstellung ¿Orte der Sehnsucht¿
Münster (lwl). Sein 100-jähriges Bestehen feiert das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster mit der Jubiläumsausstellung ¿Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen¿. Mit über 550 internationalen Leihgaben widmet sich die Ausstellung im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vom 28. September bis 11. Januar 2009 dem Phänomen der Künstlerreise vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In einer Serie stellt der LWL ausgewählte Exponate vor.
Auf Claude Lorrains Bild ¿Pastorale Landschaft bei Rom mit der Brücke Ponte Molle¿ aus dem Jahr 1645 öffnet sich vor dem Betrachter das weite Tibertal. Im Hintergrund ist eine Brücke zu sehen, die sich in der Nähe von Lorrains Haus befand und die über Jahrhunderte von Reisenden auf dem Weg nach Rom beschritten wurde. Die Stimmung eines stillen Sommermorgens liegt über der wirklichkeitsgetreu dargestellten Landschaft, die durch die Hirten und das Vieh im Vordergrund eine idyllische Verklärung erlangt.
¿Im Einklang von Landschaft, Architektur und der Hirtengruppe im Vordergrund wird ein Sehnsuchtsland zu einer Illusion der Wirklichkeit. Vorbild dieser idealisierten Komposition ist das antike Arkadien - ein Land, in dem Mensch und Kreatur friedlich vereint sind¿, erklärt Kuratorin Dr. Angelika Lorenz.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte sich die Italienreise für viele nordeuropäische Künstler bereits so etabliert, dass es in Rom eine Kolonie gab, in der sich Niederländer, Deutsche und Franzosen zum persönlichen und künstlerischen Austausch trafen. In diesem Kreis tauchte erstmals ein neues Bildthema auf - die italienische Landschaft. Wandernd und zeichnend durchstreiften die Maler Orte und Landschaften in der Umgebung Roms. Im Tibertal, in Tivoli und in der Campagna-Landschaft lernten die Künstler ein neues Sehen. Sie waren fasziniert vom Licht des Südens. Der aus Lothringen stammende Claude Lorrain war der Erste unter diesen Künstlern, der das Licht zu einer grundlegenden Größe innerhalb der Landschaftsmalerei machte. Lorrain schuf in seinen Gemälden lichtbedingte Abstufungen der Farbintensität, die eine Staffelung der Raumschichten und ein südliches Stimmungsbild vermittelten. Für den Franzosen wurde die Italienfahrt zur Reise seines Lebens. Er kehrte nie wieder nach Hause zurück. Mit seinen Landschaften schuf er ein stimmungsvolles Idealbild Italiens, an dem sich viele nachfolgende Künstlergenerationen orientierten.
Dauer der Ausstellung
28. September 2008 bis 11. Januar 2009
Öffnungszeiten während der Jubiläumsausstellung:
Di, Mi, Fr, 9 - 19 Uhr, Do 9 - 21 Uhr
Sa, So 10-18 Uhr
Montags bleibt das Museum geschlossen.
Grundsätzlich hat das Museum an den Feiertagen geöffnet, außer am 30. Oktober (ab 12 Uhr geschlossen), 24., 25. und 31. Dezember.
Pressekontakt:
Christina Henneke, Telefon: 0251 5907-209, christina.henneke@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen