Für die Menschen, für Westfalen-Lippe
Logo des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Landschaftsverband Westfalen-Lippe
https://www.lwl.org

URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm18988



Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 12.11.08

¿Ich glaub dann jetzt mal¿
Kulturwissenschaftlerinnen, Soziologen und Theologinnen diskutieren über gegenwärtige Spiritualität

Münster (lwl). ¿Ich glaub dann jetzt mal¿. Unter diesem Titel beschäftigen sich am Freitag und Samstag (14./15.11.) über 60 Wissenschaftler in Münster mit dem Thema ¿Spiritualität heute. Die Volkskundliche Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und das Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Münster laden dann zu der gemeinsamen Tagung ein. Prof. Dr. Hubert Knoblauch aus Berlin hält zum Thema ¿Populäre Spiritualität¿ am Freitag (14. November) um 20 Uhr im Fürstenberghaus in Münster einen öffentlichen Vortrag.

Religion und Spiritualität scheinen gegenwärtig für viele Menschen wieder ein aktuelles Thema zu sein. Die Medien entdecken die Wiederkehr der Religionen und die Wiederverzauberung der Welt. Bücher über das Pilgern können zu Bestsellern werden, um den Papst entstand eine neue Event-Kultur und in Workshops und Selbsterfahrungskursen macht man sich auf die Suche nach der eigenen Spiritualität. Sinn und Erfüllung suchen die Menschen dabei offensichtlich nicht in den etablierten Kirchen, sondern vielfach in einem individuellen Mix abseits der traditionellen Religionen. Heilsteine und Amulette sind gefragt, buddhistische Einflüsse und asiatische Heilmethoden werden mit schamanistischen Ritualen und neoheidnischen Praktiken vermischt.

¿Wie sehen diese Bastel-Religionen konkret aus? Welche mentalen Veränderungsprozesse und Ideen stecken hinter solchen Entwicklungen? Wie ist die Haltung der beiden großen Konfessionen gegenüber diesen Phänomenen?

Mit diesen Fragen wollen wir uns bei der Tagung beschäftigen, die am 14. November um 15 Uhr im Schloss zu Münster beginnt¿, so LWL-Volkskundlerin Christiane Cantauw.

Ein Höhepunkt der Tagung ist der öffentliche Abendvortrag von Prof. Dr. Hubert Knoblauch aus Berlin. Der Berliner Soziologe hat unter anderem durch seine Analyse von Nahtod-Erfahrungen auf sich aufmerksam gemacht. Er kritisiert, dass die Theologie sich bislang nur wenig mit dem Phänomenen Spiritualität auseinander gesetzt hat. "Für Theologen scheint es nicht wichtig zu sein, oft bagatellisieren sie es", konstatiert er. In seinen Augen ein Fehler. Denn sie spielten damit ein Thema zum Randphänomen herunter, das aber für viele Menschen von gravierender Bedeutung sei. "Hier bleibt religiöses Basiswissen außer Acht."

Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen
Gerne können Sie an der gesamten Tagung oder an einzelnen Veranstaltungen teilnehmen (siehe Ablaufplan im Anhang). Ihre Ansprechpartnerin vor Ort ist Christiane Cantauw von der LWL-Kommission (Tel.:01577 7803693)

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Flyer_Jahrestagung.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Pilgern ist wieder ¿in¿. Das Foto zeigt Wallfahrerinnen aus Vreden (Kreis Borken) beim Einzug in den rheini-schen Wallfahrtsort Kevelaer (1930).
Foto: A. Kersten


Foto zur Mitteilung
Derartige Opfergaben finden sich in nahezu allen Wallfahrtskirchen in großer Zahl. Sie stellen Bitt- oder Dankopfer für die Errettung aus Krankheit dar. Fußvotivgabe, Coesfeld 1904.
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen