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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 18.09.08

"Im Auftrag Seiner Majestät":
Ausstellung im LWL-Industriemuseum beleuchtet Reise des Oberbergrats von Reden ins Ruhrtal

Lage (lwl). Der Auftrag kam von oberster Stelle: Preußen-König Friedrich II. schickte Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden im Jahr 1782 von Oberschlesien ins Ruhrtal. Er sollte seinem Dienstherrn eingehend über den Steinkohlenbergbau Bericht erstatten. Diese Reise ist Ausgangspunkt der Ausstellung "Im Auftrag seiner Majestät", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, 21 September, in seinem Ziegeleimuseum in Lage zeigt.

Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Bergbau im Ruhrtal noch in den Anfängen. In den Berg getriebene Stollen erschlossen die Kohlenlagerstätten. Auf den zahlreichen kleinen Zechen arbeiteten nur eine Hand voll Bergleute. Der Weg zum industriellen Ruhrgebiet war noch weit. Von Reden schilderte als genauer Beobachter den Betrieb in den kleinen Zechen und vergaß auch nicht, auf bestehende Missstände hinzuweisen. ¿Auf diese Weise vermittelt sein Bericht einen anschaulichen Eindruck vom Ruhrbergbau vor 220 Jahren", erklärt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum. Zahlreiche Bilder, Pläne, Dokumente und Modelle hat er für die Ausstellung zusammengetragen.

Der Bericht des Oberbergrats blieb nicht ohne Folgen: Wenige Monate später wurde der Freiherr vom Stein zum Leiter des Bergamts in Wetter berufen. Auf diese Weise wurde nicht nur die Grundlage für die bemerkenswerte Karriere des bedeutenden preußischen Reformers gelegt, auch der Bergbau an der Ruhr erhielt unter der neuen Leitung wichtige Impulse für eine stetige industrielle Entwicklung.

Im schlesischen Montanrevier setzte unter der Leitung Friedrich Wilhelm von Redens gleichzeitig eine kraftvolle Entwicklung ein: Auf den staatlichen Bergwerken arbeiteten schon bald die neuen Dampfmaschinen. Auf den neuen Hüttenwerken in Gleiwitz und Königshütte wurden die ersten Koks-Hochöfen auf dem europäischen Festland errichtet. Schmidt-Rutsch: "Oberschlesien entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem Musterland der Frühindustrialisierung."

Die Ausstellung im LWL-Ziegeleimuseum Lage ruft die Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Redens in Erinnerung und stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige europäische Montanregionen an der Schwelle zur Hochindustrialisierung vor.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Olaf Schmidt-Rutsch (Hg.): Friedrich Wilhelm von Reden (1752-1815). Beiträge zur Frühindustrialisierung in Oberschlesien und an der Ruhr.
Das 110 Seiten starke illustrierte Buch ist im Klartext-Verlag erschienen und kann für 10 Euro im Museum erworben werden.

Im Auftrag Seiner Majestät
Die Reise des Oberbergrats Friedrich Wilhelm von Reden von Oberschlesien ins Ruhrtal

21.9.2008 ¿ 31.1.2009, Eröffnung: So, 21.9.08, 11 Uhr
LWL-Industriemuseum
Ziegeleimuseum in Lage
Sprikernheide 77
32791 Lage
Tel.: 05232 9490-0
Geöffnet Di - So 10 - 18 Uhr

presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752-1815).
Repro: LWL


Foto zur Mitteilung
Ansicht der oberschlesischen Stadt Königshütte mit dem zu Ehren Friedrich Wilhelm von Redens errichteten Denkmal.
Postkartensammlung LWL-Industriemuseum



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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