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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 21.07.08

Denkmal des Monats:
Gartenhäuser in Arnsberg

Arnsberg (lwl). Zwei Gartenhäuser in Arnsberg (Hochsauerlandkreis) hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu Denkmälern des Monats Juli gewählt. Die Gartenhäuser (Twiete 1 und Königstr. 36) aus dem 19. Jahrhundert gehörten zu Wohnhäusern am Neumarkt und an der Königstraße und sind auf großen Gartengrundstücken an der Ruhr zu finden.

¿Sie waren nicht zum Bewohnen gedacht, sondern dienten einst der privaten Erholung. Es sind kleine Bauten, in denen man auch schon an warmen Frühlingstagen zu Kaffee und Kuchen oder anderem zusammenkommen konnte¿, so LWL-Denkmalpfleger Dr. Oliver Karnau.

Die Gartenhäuser sind aus Fachwerk gebaut und mit Schiefer verkleidet, wie es in der Region typisch ist. Beide haben ihre Türöffnungen an der Ostseite und laden so den oberhalb im Garten stehenden Betrachter ein, die kleinen Häuser zu betreten.
Umgekehrt hat man auf der Türschwelle den Blick in den Garten hinauf und damit auf die gestaltete Natur.

Die beiden Arnsberger Gartenhäuschen sind vor einiger Zeit von der Stadt übernommen worden. Karnau: ¿Eine Entscheidung mit Weitblick, denn damals war der Zustand der Gartenhäuschen noch bedauernswert. Aber nun können sie behutsam instandgesetzt und zu Schmuckstücken der aktuellen Gartenkultur von Arnsberg werden.¿

Das Gartenhaus Twiete 1 hat einen neobarocken Ziergiebel, dessen charakteristische schiefe Stellung aber nicht, wie lange angenommen, Ausdruck von humanistischer Ruinenbegeisterung ist, sondern auf eine Schwächung der konstruktiven Elemente zurückgeht, die über die Jahrzehnte entstanden ist und nun auch nicht gerade gezogen werden soll. Das vermutlich etwas ältere Gartenhaus Königstraße 36 zeigt mit seinem Krüppelwalmdach etwas ruhigere, eher klassizistische Formen. Beide Häuser sind sehr anschauliche Zeugen der bürgerlichen Freizeit- und Gartenkultur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die nach Arnsberg beorderten preussischen Beamten sich ihre Häuser und Gärten nach den damals modernen Vorstellungen einrichteten. Dazu gehören eben auch die Gartenhäuser, die von ihnen als idyllische Orte der Zerstreuung und biedermeierlichen Freude errichtet wurden.

Die Arbeiten zur Erhaltung und Instandsetzung der beiden Gartenhäuschen werden von der Stadt Arnsberg vorbereitet und durchgeführt. Der LWL unterstützt die Stadt zusammen mit der Handwerkskammer Südwestfalen bei der Finanzierung der Kosten.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Das Gartenhaus Twiete 1.
Foto: Wolfgang Detemple



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