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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 25.06.08

LWL-Landesmuseum bereitet sich auf Jubiläumsausstellung und Umbau vor
Altbau und Bibliothek schließen

Münster (lwl). Ab Dienstag (1. Juli) wird die Bibliothek im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster bis voraussichtlich 2012 für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben, da der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Museum ab dem kommenden Jahr um- und neu baut.

Seit der Gründung des Landesmuseums vor 100 Jahren, ist eine eigene Bibliothek mit Fokus auf regionalen und niederländischen Themen der Kunstgeschichte fester Bestandteil des Hauses. Die über 125 000 Bücher auf 4800 laufenden Metern Buchbestand geben der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich mit den Sammlungsschwerpunkten des Museums - der Kunst und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart - zu befassen.

¿Die bevorstehende Durststrecke, in der die Bibliothek für die Öffentlichkeit geschlossen bleibt, wird auch eine Erneuerung bedeuten, die der späteren Bibliothek im Neubau zugute kommt¿, sagt Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold mit Blick in die Zukunft. In den neuen Räumen soll der Regalplatz für den Bücherzuwachs der nächsten 30 Jahre gesichert sein, und auch ein verstärkter Einsatz e-lektronischer und digitaler Medien ist geplant, um den Nutzern die Literaturrecherche zu erleichtern.

Während der Bauzeit wird ein Großteil der Literatur in einem Außenlager untergebracht. Benötigen die Wissenschaftler des Museums eines dieser Bücher, werden die Bibliotheksmitarbeiter selbst zu Kurieren. Der neue Botendienst ist jedoch nicht der einzige Grund, warum der Leiter der Bibliothek Martin Zangl keine laue Zeit auf sich zukommen sieht.

¿Wir werden auch weiterhin neue Literatur erwerben. Denn Arbeit macht nicht das, was in den Regalen steht, sondern was man anschafft¿, erklärt der Bibliothekar. Zudem soll die 1997 begonnene Umstellung vom Karteikarten- auf ein Datenbanksystem vorangetrieben werden, denn bisher sind erst die Hälfte aller Bibliotheksbände digital erfasst.

Einschnitt für regelmäßige Besucher

Einen großen Einschnitt wird die Schließung ab nächsten Monat hauptsächlich für die regelmäßigen Bibliotheksbesucher bedeuten. Die rund 3000 jährlichen Gäste müssen sich einen neuen Arbeitsplatz suchen. ¿Mir geht durch die Schließung ein wertvoller Fundus an Forschungsmaterial verloren, das ich in vergleichbarer Qualität erst wieder im Reichsbüro für Kunsthistorische Dokumentation in Den Haag finden würde¿, so die freiberufliche Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Middendorf. Schon seit 20 Jahren arbeitet sie mehrmals wöchentlich in der Museumsbibliothek, die für ihr Spezialgebiet - niederländische Malerei im 17. Jahrhundert - die umfangreichste Sammlung der Region besitzt. Insbesondere durch den Austausch von Ausstellungskatalogen mit anderen Museen, das Sammeln von Auktionskatalogen und die gut erhaltenen Bücher hohen Alters zeichnet sich die Bibliothek des LWL-Landesmuseums aus. Neben den Büchern wird Middendorf jedoch auch die familiäre Atmosphäre in der Fachbuchsammlung vermissen: ¿Diese Bibliothek ist genauso ein Schatz des Landesmuseums wie seine Exponate.¿.

Altbau vorerst geschlossen

Wenn am 28. September die Jubiläumsausstellung ¿Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen¿ eröffnet, wird ein Großteil des Altbaus am Domplatz die gut 250 Meisterwerke aus den großen Museen der Welt beherbergen. Seit Beginn der Woche ist der Altbau des Museums ausgeräumt und bleibt deswegen für die Öffentlichkeit geschlossen. Das betrifft die Sammlungen des 18. und 19. Jahrhun-derts, der Klassischen Moderne und der Gegenwart.

Pressekontakt:
Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die Bibliothek im LWL-Landesmuseum hat viele langjährige Stammgäste.
Foto: LWL



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