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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 21.04.08

Expressionistisches Ehrenmal erinnert an den Kohlensäure-Pionier Rommenhöller
LWL zeichnet kleinen Zentralbau als Denkmal des Monats aus

Bad Driburg (lwl). Carl Gustav Rommenhöller (1853 ¿ 1931) gilt als Begründer der Kohlensäure-Industrie. In Bad Driburg-Herste (Kreis Höxter) hat man ihm ein Jahr nach seinem Tod ein Denkmal errichtet, direkt über dem von ihm 1925 erschlossenen und nach ihm benannten Kohlensäure-Vorkommen ¿Carl Gustav-Sprudel¿. ¿Für Westfalen hat das expressionistische Rommenhöller-Ehrenmal Seltenheitswert, Vergleichsbeispiele sind bisher nicht bekannt¿, so LWL-Denkmalpfleger Christian Hoebel. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Ehrenmal jetzt als Denkmal des Monats April ausgezeichnet.

Das Ehrenmal wurde am 22. Mai 1932 im Beisein der Familie und zahlreicher Vertreter der Kohlensäureindustrie aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Luxemburg und England eingeweiht. Es liegt in einem Hain am Fuße des Löwenbergs und ist über eine von Linden gesäumte Allee zu erreichen.

¿Das Portal erinnert ein wenig an altägyptische Architektursprache¿, so Hoebel. Über der Eingangstür erinnert eine Bronzetafel mit den Lebensdaten sowie ein Medaillon mit seinem Porträt an Rommenhöller. Im Inneren des Gebäudes befinden sich drei Stufen tiefer die oberirdischen Gestänge des ¿Carl Gustav-Sprudels¿.

Rommenhöller wurde am 16. März 1853 in Geldern am Niederrhein geboren. Er war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich an der Ausweitung der industriellen Produktion von Kohlensäure beteiligt. Kohlensäure, die aus einer Reaktion von Wasser und Kohlendioxid entsteht, spielt nicht nur als Bestandteil von Erfrischungsgetränken eine wichtige Rolle. Sie wird auch in der Trinkwasseraufbereitung, in der Abwasserbehandlung, der Feuerlöschtechnik, der Schädlingsbekämpfung, der Lebensmittelkühlung und der Medizin eingesetzt. Kohlensäure konnte zunächst nur gewonnen werden, indem die Sprudel genannten natürlichen Vorkommen angebohrt wurden und das so freigesetzte Kohlendioxid aufgefangen wurde. Später wurde das Kohlendioxid aus den Abgasen bei der Koksverbrennung gewonnen.

Bis 1926 gründete Rommenhöller in Europa und Afrika insgesamt 40 Kohlensäurewerke. 1894 erschloss er in Bad Driburg-Herste den ¿Westfalia-Sprudel¿, dessen Kohlensäure in dem eigens hierfür errichteten Werk in Herste verarbeitet wurde. Weite Teile des damaligen Deutschen Reiches wurden von hier mit Kohlensäure versorgt.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Foto zur Mitteilung
Der LWL hat das direkt über dem von Rommenhöller entdeckten Kohlensäurevorkommen errichtete expressionistische Ehrenmal jetzt als Denk-mal des Monats ausgezeichnet.
Foto: LWL



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