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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 24.09.07

Sprudelnde Wasserwonnen
"Luxus-Ausstellung" im LWL-Römermuseum in Haltern

Haltern (lwl). Ein heißes Bad mit duftenden Badezusätzen zu genießen ¿ das ist auch heute noch pures Vergnügen. Dass die wohlhabenden Römer am Golf von Neapel bereits vor 2000 Jahren ähnliche Wasserwonnen genossen, zeigt die Ausstellung im LWL-Römermuseum in Haltern. Sich in seinem Privatbad zu räkeln, galt als angenehmes Höhepunkt der Körperpflege. Wie es in der Antike gelang, das Badewasser zu erhitzen, demonstriert ein exklusives Ausstellungsstück: die weltweit einzige komplett erhaltene Kesselanlage aus einem römischen Privatbad.

Auf Körperpflege legte die betuchte Bevölkerung großen Wert. In zahlreichen und prunkvoll ausgestatteten öffentlichen Badehäusern frönte man dem entspannenden Wasserspaß. Der absolute Luxus aber war das Privatbad. Wer sich so einen Badetempel leisten konnte, ließ es sich nicht nehmen, seine Gäste regelmäßig dorthin
einzuladen und damit seinen Wohlstand zu demonstrieren.

Die Bodenheizung und die regulierbare Wassertemperatur dürften bei den Gästen großen Eindruck gemacht haben. Denn hinter den Annehmlichkeiten im Privatbad stand ein enormer technischer Aufwand.

Den Boden heizte man etwa, indem man heiße Luft in Hohlräume, so genannte Hypokausten, unter den Ziegelboden pumpte. Ein kompliziertes Kesselsystem hinter der Wand sorgte für warme Luft und heißes Wasser. Sklaven hatten die Kesselanlage während des gesamten ¿ oft mehrere Stunden andauernden - Badevorgangs zu befeuern.

Welch ausgereifte Technik und welch enormer menschlicher Kraftaufwand in dem antiken Heizsystem steckte, macht in Haltern eine erhaltene Kesselanlage deutlich. Die Besucher sehen zudem eine edle Marmorbadewanne mit Bleiboiler, in der man es sich bei angenehmer Wassertemperatur gut gehen ließ. Ob diese Wanne auch mit Eselsmilch gefüllt wurde, wie es Poppaea, die verwöhnte Gattin des Kaisers Nero, bei ihrem täglichen Bad zelebriert haben soll, ist nicht überliefert.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise im LWL-Römermuseum:


Dienstags bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 19 Uhr

Erwachsene 5 Euro

Kinder und Jugendliche 2,50 Euro
(6 bis 17 Jahre)

Familien 10 Euro
(Eltern mit Kindern bis 17 Jahre)

Gruppen pro Person 4 Euro
(Erwachsene ab 16 Personen)

Schülerinnen und Schüler 2 Euro
(zwei Begleiter frei) bei Teilnahme an Führungen oder museumspädagogischen Programm im Rahmen einer Lehrveranstaltung

Ermäßigungsberechtigte 3 Euro
(mit Nachweis)

Audioguide deutsch/englisch 4 Euro
ermäßigt 3 Euro

LWL-Römermuseum
Weseler Straße 100
45721 Haltern am See
Tel: 02364 9376-38
www.luxus-ausstellung.de
www.roemermuseum-haltern.de

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Verlag Philipp von Zabern ein reich bebilderter Katalog (300 Seiten mit 320 Farbabbildungen). Die Museumsausgabe ist zum Preis von 24,90 Euro erhältlich.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Silberner Eimer (situla) mit Relief. Eine unbekleidete Frau wird von zwei Sklavinnen gewaschen und gekämmt. Eine weitere Sklavin reicht ihr ein Parfümfläschchen, Vesuvgebiet. Fotograf: Luciano Pedicini, Archivio dell'Arte, Neapel

Foto zur Mitteilung
Heizkessel aus Blei des Privatbades einer großzügigen Landvilla in Boscoreale bei Pompeji. Fotograf: Herwig Kenzler


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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