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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 05.04.07

Neuer Dezernent:
Auch in Kommunen Gehaltszahlung durch LWL-Kasse denkbar

Münster (lwl). Matthias Löb ist seit dem 1. April Leiter des neuen Bau- und Versorgungskassen-Dezernats beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Der aus dem niedersächsischen Soltau stammende Jurist kam nach dem Studium in Münster 1996 zum LWL. Seit 2001 arbeitete er als Referatsleiter und seit 2005 als Stellvertreter des Kulturdezer-nenten in der LWL-Kulturabteilung. Der 42-jährige wohnt in Senden (Kreis Coesfeld), ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Was bitte macht der Chef eines Bau- und Versorgungskassen-Dezernates?


Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des LWL, kurz BLB, pflegt und entwickelt die annähernd 1.500 Grundstücke und Gebäude des LWL, immerhin ein Vermögen von etwa 260 Mio. Euro. Er baut Förderschulen, Klinikgebäude und Museen.

Die Kommunalen Versorgungskassen arbeiten - anders als der Bau- und Liegenschaftsbetrieb - nicht nur für den LWL, sondern für die Gemeinden, Kreise und andere Körperschaften und Unternehmen, die den Kommunen nahe stehen. Wir machen die Abwicklung der Beamtenpensionen, die betriebliche Zusatzversorgung für Angestellte, die Beihilfe-Bearbeitung und seit Beginn diesen Jahres werden wir auf Wunsch auch als Familienkasse für kommunale Arbeitgeber tätig.

Mit den uns anvertrauten erheblichen Vermögenswerten müssen wir sensibel und verantwortungsvoll umgehen. In beiden Bereichen wird es auch darauf ankommen, die Aufgabe wirtschaftlich zu erledigen, also die internen Strukturen ständig weiter zu verbessern. Dabei darf aber die Service-Qualität für die internen Kunden beim BLB und für die externen Kunden bei den Versorgungskassen nicht auf der Strecke bleiben.


Was haben Sie sich für die nächsten zwei Jahre vorgenommen?


Erst einmal werde ich ganz genau zuhören, was mir die Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre Arbeitsfelder berichten. Denn bislang ist bereits hervorragende Arbeit geleistet worden. Wegen der erheblichen Zahlungsströme in beiden Aufgabenfeldern werde ich mich auch sehr gründlich darüber informieren, welche Sicherungssystem existieren, damit Missbrauch ausgeschlossen ist.

In den nächsten Jahren stehen einige wichtige Bauvorhaben an. Es wird aber auch Grundstücke und Gebäude geben, die wir nicht mehr benötigen. Hier müssen wir Konzepte schmieden, wie wir solche Grundstücke im Immobilienmarkt mit Gewinn unterbringen können. Ich möchte zudem die Service-Orientierung weiter verbessern, z. B. durch Qualifizierung der Beschäftigten, durch die Abgabe von Service-Versprechen und ein Kosten- und Qualitätsmanagement, das den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes im Blick hat

Den Versorgungskassen ist durch mehrere externe Gutachten bestätigt worden, dass sie im bundesweiten Vergleich sehr niedrige Verwaltungskosten haben und das anvertraute Geld für die Al-tersversorgung mit einer guten Rendite anlegen.
Dass die Service-Qualität gut sein muss, zeigt sich daran, dass wir gerade in den relativ jungen Aufgabenbereichen Beihilfebearbeitung und Familienkasse immer wieder neue Mitglieder gewinnen können. Das möchte ich noch verstärken: Jede Kommune muss ein Interesse daran haben, das Personalnebengeschäft so kostengünstig und fehlerfrei wie möglich abzuwickeln. Ich bin überzeugt davon, dass gerade bei kleineren Gemeinden jeder Unternehmensberater eher eine regionale Lösung bei den Versorgungskassen als eigene Strukturen empfehlen würde. Deswegen möchte ich vor Ort informieren und werben.

Wie sehen Sie die Zukunft des LWL vor dem Hintergrund der angekündigten Verwaltungsstrukturreform, in der die Landesregierung auch die Landschaftsverbände auflösen will?


Seit Gründung der Landschaftsverbände im Jahr 1953 haben viele kluge Köpfe über die Umstrukturierung der Verwaltung in NRW gegrübelt. Etwas Besseres, das alle überzeugt hätte, ist bislang aber noch keinem eingefallen. Auch das Modell der Landesregierung ist aus der damaligen Opposition geboren und daher meiner Meinung nach nicht wirklich durchdacht. Wenn die Debatte nicht nur mit politischem Starrsinn, sondern auch unter Einbeziehung von Finanzexperten, Verwaltungswissenschaftlern und Kommunalverfassungsrechtlern geführt wird, ist mir um die Zukunft des LWL nicht bange.


Trotz der Auflösungspläne wollen Sie mit den Versorgungskassen expandieren?


Seit Anfang des Jahres werden die Versorgungskassen neben der Beihilfebearbeitung auf Wunsch auch als Familienkasse tätig. Unser Angebot an die Kommunen oder kommunale ¿Verwandte¿ lautet: Für eine Verwaltungspauschale von jährlich 25 Euro pro Beihilfeantrag bzw. jährlich 40 Euro pro Kind übernehmen wir die komplette Sachbearbeitung und Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Ich bin zuversichtlich, dass die noch junge Familienkasse eine Erfolgsgeschichte wird.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir auch die Abwicklung von Gehaltszahlungen demnächst anbieten. Auch hier dürfte der Zwang zur Einsparung eigener Verwaltungskosten ein wichtiger Grund für einzelne Kommunen sein, die Gehaltszahlung für ihre Angestellten den Versorgungskassen zu übertragen. Bis es soweit ist, müssen wir aber erst noch intern einige Hausaufgaben erledigen, entsprechende Beschlüsse der Kassengremien einholen und den Bedarf für ein solches Angebot sondieren.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Matthias Löb. Foto: LWL


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