URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm16771
Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 14.02.07
Altar kehrt in ursprünglicher Form in Kaunitzer Pfarrkirche St. Maria Immakulata zurück
LWL-Auszeichnung als Denkmal des Monats
Verl (lwl). Der Hauptaltar der katholischen Pfarrkirche St. Maria Immakulata in Kaunitz bei Verl (Kreis Güterloh) ist in seinem ursprünglichen Zustand von 1900 wiederhergestellt. ¿Damit und mit weiteren Ausstattungsgegenständen wurde der Kirchengemeinde ein bedeutendes Werk der Wiedenbrücker Künstlergemeinschaft zurück gegeben und die ursprüngliche Harmonie von Raum und Ausstattung weitgehend wiederhergestellt¿, lobt Brigitte Vöhringer, Denkmalpflegerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Deshalb zeichnet der LWL den Hochaltar der Kaunitzer Pfarrkirche auch als Denkmal des Monats aus.
Weil die 1748 erbaute Kaunitzer Pfarrkirche Ende des 19. Jahrhunderts erweitert worden war, erhielt sie in der Zeit von 1897 bis 1900 eine neue Innenausstattung. Diese Innenausstattung war ein Gemeinschaftswerk verschiedener Wiedenbrücker Kunsthandwerker. Zu dieser Zeit war das historistische Kunsthandwerk der so genannten ¿Wiedenbrücker Schule¿ so beliebt, dass es nicht nur die eigene Region geprägt hat, sondern selbst weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bis in die USA verbreitet war.
Doch Mitte des 20. Jahrhunderts schwand die Wertschätzung dieser Kunst und so baute die Kirchengemeinde 1956 den Altar ab und lagerte ihn zusammen mit anderen Ausstattungsteilen ein. 1975 stellte die Kirchengemeinde Teile des Altares in Form einer Tabernakelstele wieder auf, die seitlic hen Reliefs gelangten als Einzelbilder in den Chorraum. Außerdem verwendete die Gemeinde vier Evangelistensymbole an einem modern gestalteten Kreuzbalken. ¿Die übrigen Teile des wertvollen Kunstwerkes blieben eingelagert¿, so Vöhringer.
Als die Kirchengemeinde 2005 plante, den Innenraum der Kirche zu restaurieren und umzugestalten, ließ sie sich von Beginn an vom LWL-Amt für Denkmalpflege beraten. Bei einem ersten Ortstermin stellte sich heraus, dass die eingelagerten Teile des Altares samt Farbfassung in sehr gutem Zustand waren. So entstand der Plan, den Altar in seiner ursprünglichen Form wieder aufzustellen. Mit Unterstützung von Pfarrer Joachim Cruse fanden die LWL-Denkmalpfleger im Pfarrarchiv Fotos des Altares, die vor seinem Ausbau entstanden waren. ¿Mit Hilfe der Archivunterlagen und der Originalteile konnten wir den Altar in seinem ursprünglichen Zustand rekonstruieren. Dabei haben die Restauratoren fast ausschließlich Originalteile verwendet¿, so Vöhringer.
Neben dem Altar kehrten auch die Kanzel, die Rahmen der Kreuzwegstationen und einige Skulpturen zurück in den Kirchenraum. ¿Damit hat die Kirche als historischer Sakralraum ganz entschieden an Ausstrahlung und Erlebbarkeit gewonnen¿, lobt Vöhringer. Das Gelingen solcher Projekte hänge auch davon ab, dass sich Denkmaleigentümer frühzeitig von den Experten des LWL-Amtes für Denkmalpflege beraten lassen, so Vöhringer weiter.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen