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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 17.01.07
Bilanz 2006: Mehr Besucher in den 17 LWL-Museen
Münster (lwl). Die 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) verzeichneten 2006 einen Besucheranstieg um fast 100.000. Insgesamt erlebten 1,286 Millionen Menschen im vergangenen Jahr in den LWL-Einrichtungen Kultur (2005: 1,193). ¿Grund für diesen Anstieg sind vor allem die beiden erfolgreichen Sonderausstellungen über Canossa in der Paderborner Kaiserpfalz sowie die Klima-Ausstellung, die noch bis Ende Mai im unserem Archäologiemuseum in Herne zu sehen ist", so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
Das LWL-Museum in der Paderborner Kaiserpfalz stand 2006 ganz im Zeichen der Canossa-Ausstellung, die der LWL gemeinsam mit dem Erzbistum Paderborn und der Stadt Paderborn gezeigt hat. Obwohl das LWL-Museum wegen des Auf- und Abbaus der Ausstellung im restlichen Jahr nur kurz geöffnet hatte, kamen insgesamt über 188.000 Besucher (2005: 27.000).
Das LWL-Archäologiemuseum in Herne profitierte gleich von zwei erfolgreichen Sonderausstellungen: Zu Beginn des Jahres waren unter dem Titel ¿Von Anfang an" die wichtigsten Funde der nordrhein-westfälischen Archäologen aus den vergangen fünf Jahren. Noch bis zum 30. Mai zeigt das Museum in der Ausstellung ¿Klima und Mensch", mit 800 Exponaten aus allen Kontinenten, wie sich das Klima entwickelte und das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinflusste - von vor sechs Millionen Jahre bis heute. Die beiden Ausstellungen sorgten dafür, dass sich die Besucherzahl von 46.000 im Vorjahr auf 95.000 mehr als verdoppelt hat.
Den erwarteten Rückgang musste dagegen das LWL-Römermuseum Haltern (Kreis Recklinghausen) hinnehmen, das 2005 mit der Sonderausstellung über die letzten Tage von Pompejis Nachbarstadt Herculaneum einen Besucherrekord aufstellte. Nach 140.000 Besuchern im Vorjahr fiel die Zahl 2006 ohne große Sonderausstellung mit 36.500 Besuchern nur leicht unter das Niveau von 2004. Mit der Ausstellung ¿Luxus und Dekadenz in den antiken Städten am Golf von Neapel" will das LWL-Museum in diesem Jahr an die erfolgreiche Herculaneum-Ausstellung anknüpfen.
Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, das in diesem Jahr zahlreiche kleinere Sonderausstellungen zeigte, musste einen leichten Besucherrückgang von 63.000 auf knapp 61.000 hinnehmen. Mit einer Begleitschau zu den ¿Skulptur-Projekten 2007", die das LWL-Museum bereits zum vierten Mal ausrichtet, im Sommer und einer große Ausstellung mit dem Titel ¿Jugendstil und Expressionismus. Von Hermann Obrist zu Marc, Klee und Kirchner" im Winter will das LWL-Museum seiner Besucherzahlen wieder steigern.
Dem Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster gelang die Steigerung der Besucherzahlen schon in diesem Jahr: Das neue Programm für Kinder ab vier Jahren mit dem Hasen Felix im Planetarium des LWL-Museums, das noch bis Ende Juni 2007 gezeigt wird, die Festwoche rund um das 25-jährige Bestehen des Planetariums und die Sonderausstellung ¿Versteinerte Schätze Westfalens" sorgten dafür, dass die Besucherzahl von 110.500 auf 115.000 stieg.
Das besucherstärkste LWL-Museum war auch 2006 wieder das Westfälische Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe). Mit 191.000 blieb die Besucherzahl nahezu konstant (2005: 191.500). Dazu trug neben der Sonderausstellung "Ikarus Maschinen. Luftfahrt in Ostwestfalen-Lippe", die der Kreis Lippe im LWL-Museum zeigte, vor allem der Museumsadvent mit über 20.000 Besuchern bei.
Auch das LWL-Freilichtmuseum Hagen steigerte seine Besucherzahlen leicht gegenüber dem Vorjahr von 150.500 auf 151.200. Die Sonderausstellung ¿Verlockungen. Die Kultur der Frisur" lockte ebenso viele Besucher ins Museum wie der romantische Weihnachtsmarkt, zu dem über 23.000 Interessierte kamen.
Das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund schaffte 2006 die 100.000-Besucher Marke: Insgesamt kamen 102.000 Besucher (2005: 86.000). Grund für diesen deutlichen Anstieg war die Sonderausstellung ¿Aufbau West" und zahlreiche Sonderveranstaltungen zur Fußball WM.
Da im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum 2006 das alle zwei Jahre stattfindende und sehr besucherträchtige ¿Dampffestival" nicht auf dem Programm stand, ging die Besucherzahl zurück. Zusätzliche Öffnungszeiten während der Fußball WM und die Ausstellung ¿Kumpel auf vier Beinen" über Pferde im Bergbau sorgten dafür, dass der Rückgang von 28.000 (2005) auf 24.500 moderat ausfiel.
Die Ausstellung ¿Sprengstoff", die sich mit der Katastrophe vor 100 Jahren in der Wittener Roburitfabrik beschäftigt (läuft noch bis zum 28. Januar) sorgte unter anderem dafür, das die Besucherzahl im Wittener LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall von 30.000 auf 33.500 gestiegen ist.
Einen deutlichen Besucherrückgang musste das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) hinnehmen: 2005 sorgte die schwimmende Wanderausstellung "Wandel durch Kanal. 75 Jahre Wesel-Datteln-Kanal" auf der Ostara, die an acht verschiedenen Stationen halt machte, für die Rekordbesucherzahl von 100.000. Ohne diese Ausstellung kamen 2006 knapp 70.000 Besucher, das waren aber immer noch 15.000 mehr als im vergleichbaren Jahr 2004.
Jeweils einen leichten Besucherrückgang verzeichneten die beiden LWL-Industriemuseen Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) und die Ziegelei Lage (Kreis Lippe). In Gernheim sank die Besucherzahl um rund 1.500 auf 26.500, in Lage ging sie um rund 2300 auf 34.500 zurück. Noch bis zum 22. April läuft im LWL-Museum die Ausstellung ¿Techniker der Endlösung" Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz", die zeigt, wie ganz normale Firmen in den Holocaust verwickelt waren.
In das LWL-Textilmuseum Bocholt (Kreis Borken) kamen im vergangen Jahr über 31.000 Besucher, das ist eine Steigerung von fast 3.000 gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sonderausstellung ¿Schätze der Seidenstraße" war hier der Adventsmarkt ein besonderer Besuchermagnet.
Einen Besucherrückgang musste dagegen das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) hinnehmen: Mit rund 80.500 Besuchern ging die Zahl um 7.000 zurück. Hauptgrund dafür war die verregnete Veranstaltung ¿Das Fest", zu der 2006 wetterbedingt nur 5.000 statt der sonst üblichen 20.000 Besucher kamen. Außerdem waren Teile des Museums im Juli für die Triennale vermietet, so das in dieser Zeit keine Sonderveranstaltungen stattfinden konnten. Von Mai bis Juni zeigt das LWL-Museum Fotos von Manfred Vollmer, der die Stillegung der Henrichshütte mit der Kamera verfolgt hat. Die Ausstellung ¿Motiv Industriekultur" stellt den Fotos Vollmers, der als einer der qualifiziertesten Ruhrgebietsfotografen gilt, von Realschülern bearbeitete Originale gegenüber.
Ein deutliches Plus bei den Besucherzahlen verzeichnete das Westfälische Museum für Klosterkultur in Lichtenau (Kreis Paderborn): Im letzten Jahr vor der ganzjährigen Öffnung kamen 44.000 Besucher ins Kloster Dalheim, im Vorjahr waren es 37.500. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes präsentiert sich ab Pfingsten 2007 das LWL-Museum in neu hergerichteten Museumsräumen. Die erste Sonderausstellung ¿Westfälische Klosterkultur im Barock" (Mai bis Dezember) nimmt die zeitliche Epoche zum Thema, in der zahlreiche Gebäude entstanden sind, die heute das Aussehen Dalheims prägen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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