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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 28.07.06
Abkühlung in den Museen des LWL
Westfalen (lwl). Die Menschen stöhnen über Hitze und Schwüle, die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben Alternativen zum Freibad.
Ganz weit vorne bei kühlesuchenden Besuchern in Westfalen liegt der Nachtigallstollen des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall in Witten. Zehn bis zwölf Grad Celsius, also Kühlschrank-temperatur, hat der Stollen, in dem Besucher bis zu einem echten Steinkohleflöz vorstoßen. ¿Da kann man recht gut ein kleines Strickjäckchen vertragen", versichert Christiane Spänhoff vom LWL-Industriemuseum. Viele Besucher empfänden die Kühle erst als sehr angenehm, doch müsse man bei den großen Temperaturdifferenzen immer Acht geben, wenn es anschließend wieder in die Wärme über Tage gehe.
Eine kühle Erfrischung der anderen Art finden Kinder auf dem Zechengelände. Der Wasserspielplatz, mit einem der Ruhr nachempfundenen Bachlauf zum Spielen und Anstauen, lässt die tropischen Temperaturen besser ertragen.
Über eine nasse Abkühlung können sich auch die kleinen Besucher des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern II/IV in Dortmund freuen. Mit der Archimedischen Schnecke, einer Pumpe, die Wasser entgegen der Schwerkraft transportiert, verwandeln die Kleinen den Sandkasten im Nu in eine Matschgrube. Eine weniger nasse, dafür kühlere Alternative zum Spielplatz in der Sonne bietet der ¿Kinderkeller" des LWL- Museums. Hier kann der Besuchernachwuchs in einer nachempfundenen Untertagewelt durch Holzstollen kriechen und an der pedalbetriebenen Fördermaschine die Arbeitsabläufe eines Bergwerks kennen lernen.
Auch das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen hat einen kühlen Platz. Der Luftschutzstollen aus dem Zweiten Weltkrieg führt etwa 150 Meter in den Untergrund des massiven Ruhrsandsteingebirges. Hinter den dicken Panzertüren finden Besucher Abkühlung von der sommerlichen Hitze.
Wer wünscht sich momentan nicht auch eine Kühlkammer? Das LWL-Archäologie-Museum in Herne hat sie. Und dazu noch eine Ausstellung über ¿Klima und Mensch¿. In der gesamten Klima-Ausstellung in Herne ist konstant kühles Klima garantiert , damit die 800 empfindlichen Exponate aus der ganzen Welt, darunter das weltberühmte Mammut-Baby ¿Dima¿, nicht Schaden nehmen. Bei 20 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit fühlen sich nicht nur die Exponate, sondern auch die Besucher wohl.
In den unterirdischen speziell klimatisierten Hallen in Herne können die Besucher normalerweise einen Eisbohrkern entdecken, der in eine Kühlkammer eingebaut ist. Doch im Moment ist es dem 5.500 Jahre alten Antarktis-Eis im Museum zu warm: Das Exponat wird in einem Kühlhaus für Tiefkühlkost zwischen Erbsen und Speiseeis aufbewahrt, bis die Technik im LWL-Museum den Kern wieder auf minus 25 Grad herunterkühlen kann.
Im Planetarium des Westfälischen Museums für Naturkunde in Münster hat jeder Besucher einen freien Blick auf Sonne und Himmel. Nur einen Sonnenbrand muss hier niemand befürchten. Bei klimatisierten 22 Grad Celsius bekommt auch das Deodorant mal eine Pause. ¿Warum also nicht die Sonnenliege mit einem bequemen Planetariums-Sessel tauschen?¿, findet LWL-Museumsleiter Alfred Hendricks.
Besonders wegen der aktuellen Canossa-Ausstellung empfiehlt Prof. Dr. Matthias Wemhoff vom LWL zur Abkühlung das Museum in der Kaiserpfalz. Hier in Paderborn im 1.000 Jahre alten Gemäuer Kaiser Karls des Großen zeigt die neue Ausstellung, wie im eiskalten Januar 1077 König Heinrich IV. und sein Tross sich über die Alpen wälzten, um im oberitalienischen Canossa bei Papst Gregor VII. drei Tage lang im Schnee Abbitte zu leisten. Die Überquerung der Alpen erlebt der Besucher beim Eintritt in die Ausstellung mit heulendem Wind, Dunkelheit - und Kühle, dank moderner Klimatechnik.
Auch in einem anderen alten Gemäuer des LWL kommt man gut durch das Sommerhoch. Hinter den rund 80 Zentimeter dicken Mauern des ehemaligen Klosters Dalheim in Lichtenau (Kreis Paderborn) ist es angenehm kühl, und zwar ohne technische Hilfe. Zu einem Spaziergang lädt der nach 200 Jahren wieder angelegte, über drei Terassen führende Konventgarten ein und das Kulturfestival (30.7.-2.9.) "Dalheimer Sommer" öffnet seine Tore mit einem Programm
erfrischend-heiterer Musik in Kirche und Schafstall.
Wer sich nicht hinter dicken Klostermauern verstecken will, ist im LWL-Industriemuseum in Waltrop gut aufgehoben. Vom Unterwasser des Alten Schiffshebewerks Henrichenburg aus startet die ¿Henrichenburg" zu einer Bootspartie über den Dortmund-Ems-Kanal. An Wochenenden können Passagiere sogar einen richtigen Hebevorgang im Neuen Schiffshebewerk miterleben. Ob mit Fahrtwind an Deck oder mit Klimaanlage unter Deck: auch hier sollte es niemandem zu warm werden.
Im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold wartet ebenso Abkühlung auf die Besucher. Gefion Apel vom Museum, das 500 Jahre westfälische Alltagsgeschichte präsentiert, gibt diesen Tipp: ¿Im grünen Museumsgelände ist es immer angenehm und in den niederdeutschen Hallenhäusern wie dem Gräftenhof sogar erfrischend kühl. Für den Fall, dass das zur Abkühlung nicht ausreicht, erwartet die Besucher ein Eis im ¿Bistro Sauerland" oder ein kühles Bier in unserem neuen Gasthof ¿Im weißen Ross¿, der auch einen der schönsten Biergärten Westfalens zu bieten hat."
Das Bier schmeckt umso besser, wenn es aus der museumseigenen Produktion stammt, wie im LWL-Freilichtmuseum Hagen. In der halb unter der Erde liegenden historischen Museumsbrauerei können Besucher die Herstellung des süffigen ¿Mäckinger Bräu¿ verfolgen und gleichzeitig vor der Hitze fliehen. Viel Wasser zum Kühlen und Spülen sorgt hier für ein angenehm frisches Raumklima. Viele der insgesamt 60 historischen Handwerks- und Gewerbebetriebe liegen in wohltemperierten alten Gemäuern.
Wer eine zusätzliche Abkühlung braucht, hat es nicht weit zum Mäckingerbach und seinen zwei kleinen Nebenbächen. Die füllen nicht nur Stauteiche und treiben Wasserräder an, sie eignen sich auch bestens zum Planschen.
Nackte Füße sind auch im Westfälischen Industriemuseum Ziegelei Lage gefragt. Wenn schon die Sonne von oben brennt, können Besucher hier beim Lehmstampfen in der Maukegrube wenigstens ihre Füße kühlen. So erfrischt gilt es anschließend mit dem bearbeiteten Lehm einen Ziegelstein zu formen. An ganz heißen Tagen empfiehlt LWL-Museumsleiter Willi Kulke einen Besuch im Ringofen. ¿Früher wurden hier wöchentlich 120.000 Steine gebrannt. Heute brennen wir nur noch einmal im Jahr und im Sommer hält sich hier eine angenehme Kühle unter der 1,5 Meter starken Ofendecke.¿
Westfälisches Industriemuseum
Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Tel. 02302 936640
Internet: www.zeche-nachtigall.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,40 Euro; Kinder: 1,50 Euro
Westfälisches Industriemuseum
Zeche Zollern II/IV
Grubenweg 5, 44388 Dortmund-Bövinghausen
Tel. 0231 6961111
Internet: www.zeche-zollern.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder: 2 Euro
Westfälisches Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33, 45527Hattingen
Tel. 02324 9247140
Internet: www.henrichshuette.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Fr 10-21.30 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,40 Euro; Kinder: 1,50 Euro
Westfälisches Museum für Archäologie
Europaplatz 1 , 44632 Herne
Tel. 02323 946280
Internet: www.museum-herne.de
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9-17 Uhr, Do 9-19 Uhr, Sa, So und Feiertage 11-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder 2 Euro
Westfälisches Museum für Naturkunde
und Planetarium
Sentruper Straße 285, 48161 Münster
Tel. 0251 59105
Internet: www.naturkundemuseum-muenster.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-18 Uhr
Eintritt mit Planetarium: Erwachsene: 6,20 Euro; Kinder: 3,10 Euro
Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg 2 , 33098 Paderborn
Tel. 05251 10510
Internet: www.kaiserpfalz-paderborn.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, jeden 1. Mi im Monat bis 20 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder: 1,50 Euro
Kloster Dalheim
Westfälisches Museum für Klosterkultur
Am Kloster 9, 33165 Lichtenau-Dalheim
Tel. 05292 931-0
Internet: www.kloster-dalheim.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,10 Euro; Kinder: 1,10 Euro
Westfälisches Industriemuseum
Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 2, 45731 Waltrop
Tel. 02363 97070
Internet: www.schiffshebewerk-henrichenburg.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder: 2 Euro
Fahrpreis für die Schiffsfahrt: Erwachsene 6 Euro; Kinder 4 Euro.
Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
Krummes Haus, 32760 Detmold
Tel. 05231 7060
Internet: www.freilichtmuseum-detmold.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 5 Euro; Kinder: 2 Euro
Westfälisches Freilichtmuseum Hagen
Mäckingerbach, 58091 Hagen
Tel. 02331 78070
Internet: www.freilichtmuseum-hagen.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-17.30 Uhr, Einlass bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 5 Euro; Kinder: 2 Euro
Westfälisches Industriemuseum Ziegelei Lage
Sprikernheide 77, 32791 Lage
Tel. 05232 94900
Internet: www.ziegelei-lage.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,90 Euro; Kinder: 1,50 Euro
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen