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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 09.06.06

4. Fachtagung ¿Tiere als therapeutische und pädagogische Helfer¿ vom 8.-9. Juni 2006 im Jugendhof Vlotho

Vlotho (lwl). ¿Wenn wir in der pädagogischen Arbeit das Pferd einsetzen, steht für die Kinder das Erlebnis mit dem Pferd im Vordergrund. Wir können dann in den Hintergrund treten und von dort den pädagogischen Prozess begleiten.¿ So beschreiben die Pädagoginnen Heike Lindenborn und Birte Loddeke vom Projekt ¿Menschen Erleben Pferde¿ aus Hasbergen (Kreis Osnabrück) den Ansatz pferdegestützter Erlebnispädagogik. Ihr Vortrag war Teil der Tagung ¿Tiere als pädagogische und therapeutische Helfer¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag und Freitag (8./9.06.) in seinem Jugendhof Vlotho (Kreis Herford) veranstaltete. Dabei gingen 30 Pädagogen und Wissenschaftler der Frage nach, wie Tiere als Pädagogen in Kindergarten und Schule eingesetzt werden können.

Pädagogen stellen zum Beispiel Jugendlichen eine Aufgabe mit dem Pferd, die die Jugendlichen an ihre Grenzen bringt, aber noch zu schaffen ist. So bauen etwa Jugendliche eine Wippe für ein Pferd und führen oder reiten das Pferd dann über diese Wippe. ¿Um das zu schaffen, müssen die Jugendlichen miteinander reden und zusammenarbeiten. Dabei lernen sie Konflikte zu bewältigen und sie er-kennen ihre eigenen Stärken und Schwächen¿, nennen Lindenborn und Lodekke die Besonderheit ihres Konzeptes, das sie auch bei Berufsfindungsseminaren einsetzen. Die Pädagogin könne die Situation im Hintergrund beobachten, dabei die Sicherheit im Auge behalten und brauchen nur selten einzugreifen, so die Pädagoginnen weiter.

¿Ein Pferd für jede Schule in Münster¿, das ist das ehrgeizige Ziel von Bernhard Ringbeck von der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster. Er stellte das heilpädagogische Voltegieren und Reiten in der Schule vor, das den Kindern hilft, ihr Körpergefühl zu entwickeln. Dabei gab er auch Tipps zur Finanzierung, etwa zu möglichen Sponsoren oder Stiftungen, die heilpädagogisches Voltegieren und Reiten fördern. In Münster haben zur Zeit über 300 Kinder die Chance, im Rahmen von Schule mit Pferden zu arbeiten.

In fünf Workshops hatten die 30 Teilnehmerinnen die Gelegenheit, praktische tiergestützte Arbeit in Schulen und Kindergärten kennen zu lernen. Andrea Schulz von der Grundschule Klauberg in Solingen stellte ihre Arbeit mit Schnecken und Hühnern in der Grundschule vor. Schnell war klar, dass die mitgebrachten Hühner nicht nur die Kinder der Grundschule, sondern auch die Tagungsteilnehmer faszinierten und positive Stimmung bringen. Viola Pfordte-Hepp von der Klappertsbusch-Hauptschule in München erklärte ihre Arbeit mit zwei Australian Shepherds als Klassenhunde.

Bettina Fritz vom Wild- und Wanderpark südliche Weinstraße führte am Beispiel des Wolfes in die Zoopädagogik der Wildparkschule ein. Susanne Paschke von der Rheinischen Schule für Blinde in Büren stellte den Einsatz eines Therapiebegleithundes Pitti in der Sonderschule vor. Anke Zimmermann berichtete von tiergestützter Arbeit in einem Lebenshilfe-Kindergarten in Klein-Nordende mit Kaninchen und Meerschweinchen als pädagogischen Helfern.

Der LWL setzt seine Reihe fort: Die nächste Tagung zu Tieren als pädagogische und therapeutische Helfer ist für den Mai 2007 im Jugendhof Vlotho geplant.

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Australian Shepherds als Schulhunde, wie hier in einer Ganztagshauptschule in München, verbessern die Stimmung in den Klassen.
Foto: Privat



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