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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 07.03.06

Blinde Menschen verbessern Finanzamts-Service -
Arbeitskreis Behindertenarbeitsplätze will Qualifikation weiter fördern


Soest (lwl). Susanne Harter (27 Jahre) ist blind. Sie arbeitet seit dem Jahr 2004 als Telefonistin im Finanzamt Köln-Süd. Die junge Frau, die aus Norddeutschland stammt, absolvierte ihre Berufsausbildung im Berufsbildungswerk Soest des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Dass sie im Anschluss daran einen Arbeitsplatz in dem Kölner Finanzamt gefunden hat, verdankt sie dem ¿Arbeitskreis Behindertenarbeitsplätze¿ in der Finanzverwaltung NRW.

Lange bevor das 9. Sozialgesetzbuch ab dem Jahr 2001 so genannte Integrationsvereinbarungen zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen vorgesehen hat, wurde dieser Arbeitskreis gegründet. Ihm gehören Vertreter/innen aus dem Finanzministerium sowie den Oberfinanzdirektionen des Landes NRW an. Unter der Leitung von Ministerialrätin Patricia Tewald setzt der Arbeitskreis sich für behinderte Kolleginnen und Kollegen ein und prüft die Möglichkeiten, neue Arbeitsplätze für qualifizierte behinderte Menschen zu schaffen. Dabei arbeitet der Arbeitskreis eng mit den Rehabilitationseinrichtungen wie zum Beispiel dem Soester LWL-Berufsbildungswerk und dem Dürener Berufsförderungswerk zusammen. Aus dieser Kooperation heraus sind seit 1972 insgesamt rund 110 Arbeitsplätze geschaffen worden.

¿Unsere Aufgabe ist in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden,¿ stellt Heinz Pütz, Hauptvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen im Geschäftsbereich des Finanzministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen, fest, ¿aufgrund der restriktiven Personalpolitik des Landes sind die Spielräume sehr eng geworden. Aber wir achten darauf, dass sie im Sinne behinderter Menschen genutzt werden.¿ Und das offenbar mit Erfolg: Arbeitskreis-Vorsitzende Patricia Tewald berichtet, dass die Finanzverwaltung NRW ihrer Beschäftigungspflicht bei behinderten Menschen inzwischen mit einer Quote von 8,1 Prozent nachkommt. Das sind 3,1 Prozent mehr als das Gesetz es vorschreibt. Der Arbeitskreis, der seit 1988 in seiner heutigen Form aktiv ist, habe hierfür wesentliche Impulse gegeben, so Tewald.

Bei seinem Treffen am Dienstag (7. 3.06) im LWL-Berufsbildungswerk in Soest zog der Arbeitskreis Zwischenbilanz und diskutierte Perspektiven seiner Tätigkeit. Mit dabei waren neben den Vertretern des Berufsbildungswerkes (BBW) Soest und des Berufsförderungswerkes aus Düren auch Vertreter des LWL-Integrationsamtes aus Münster. Das Beratungsergebnis: Der Arbeitskreis wird sich auch weiterhin für den Erhalt und die Neuschaffung von Arbeitsplätzen für Blinde und Sehbehinderte einsetzen und die berufliche Qualifikation dieses Personenkreises weiter fördern. So sollen zum Beispiel qualifizierte Blinde und Sehbehinderte, die, wie zum Beispiel Susanne Harter, bereits in der Telefonvermittlung tätig sind, nach einer erfolgreichen Weiterbildung soweit möglich in den Service- und Informationsstellen der Finanzämter eingesetzt werden. Dort sollen sie dazu beitragen, den Service durch die Erteilung einfacher steuerlicher Auskünfte zu verbessern.

Pressekontakt:
Heinz Pütz, Finanzverwaltung, Telefon: 02451 623-116 und Erwin Denninghaus, BBW Soest, Telefon: 02921 684-223
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Susanne Harter.
Foto: Peter Dahm



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