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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 09.12.05
¿Mein 18. November¿: Volkskundler erhielten bisher 3.500 Zuschriften
Westfalen (lwl). Die Aktion ¿Mein 18. November¿ in dessen Rahmen die Volkskundler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und der Universität Münster die Menschen in Westfalen gebeten haben, an diesem einen Tag Tagebuch zu führen läuft zwar noch bis Samstag, 17. Dezember. Dennoch haben die Volkskundler schon eine erste Bilanz gezogen: ¿Die über 3.500 Zuschriften sind im Durchschnitt jeweils fast drei Seiten lang. Das heißt wir haben fast 10.000 Seiten Alltagskultur zugeschickt bekommen. Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz¿, erklärt Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann, die Initiatorin des Projekts.
Rund 70 Prozent kamen übrigens ganz althergebracht per Post, die übrigen Zuschriften gingen als E-Mail oder Fax ein. ¿Zur Zeit archivieren wir die Zuschriften¿, sagt Dr. Lutz Volmer, Projektmitarbeiter bei der Volkskundlichen Kommission des LWL. ¿Wir haben uns natürlich erst einen Teil der Einsendungen näher ansehen können: Diese Analyse der ersten Briefe zeigt, dass die Einsendungen aus allen Teilen Westfalens und Lippes kommen¿. Frauen haben sich stärker beteiligt als Männer, die nur mit gut 40 Prozent vertreten sind. In ähnlicher Weise gibt es auch bei den verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche Gewichtungen: Während nur relativ wenig Menschen mittleren Alters geschrieben haben, sind häufiger Briefe von Seniorinnen und Schülerinnen eingegangen.
Ihren Alltag beschrieben haben auch prominente Unterstützer, die ihre Beteiligung im Vorfeld zugesagt hatten, zum Beispiel der Journalist Manfred Erdenberger. Darüber hinaus gibt es auch Zuschriften von vielen Bürgermeistern, Pastoren, Professoren, hochrangigen Vertretern des LWL und sogar aus alteingessenen Adelsfamilien.
¿Wir sind überrascht, wie sorgfältig die Teilnehmer ihre Berichte formuliert haben¿, sagt Dr. Volmer. Fast alle Beiträge enthalten am Anfang die Sozialdaten, nach denen die Volkskundler in Ihrem Aufruf gefragt haben. ¿Die Inhalte der einzelnen Briefe sind sehr unterschiedlich und vielschichtig, es gibt auf den ersten Blick kein Thema das besonders herausragt¿, sagt Volmer.
Die meisten Einsendungen sind chronologisch aufgebaut und beginnen folglich mit dem morgendlichen Weckerklingeln. So schrieb eine zwölfjährige Schülerin: ¿6.15 Uhr: Mein Vater kommt ins Zimmer gestürmt und weckt mich aus meinem Traum, in dem ich gerade als erster Mensch den Mars besteige¿, ein etwas älterer Schüler beklagt: ¿Zu lange geschlafen und kam mal wieder nicht aus dem Bett¿.
¿Bei Studenten fällt der nur wenig durchgeplante Alltag auf, der - entgegen aller Klischees vom sorglosen Studentenleben - doch oft mit dem Lesen von Büchern gefüllt ist. Jüngere Menschen thematisieren recht häufig Freundschaften und auch schon mal Beziehungsprobleme. Die Berichte der älteren Menschen handeln nicht selten von der Vergangenheit, aber auch von Krankheiten oder Schlafstörungen¿, hat Volmer beim ersten Durchschauen der Einsendungen herausgefunden.
Ein Buch mit 60 bis 100 Berichten, das die ganz unterschiedlichen Aspekte des Materials widerspiegeln soll, wird in einem Jahr erscheinen, nämlich am 18. November 2006. Einige Zuschriften präsentieren die Volkskundler bereits jetzt auf der Internetseite des Projektes unter www.mein18november.de.
Info:
Im Rahmen der Aktion ¿Mein 18. November¿ werden Berichte darüber gesammelt, wie die Westfalen und Westfälinnen ¿ihren¿ 18. November 2005 verbracht haben. Abgeschickt werden können Berichte noch bis zum 17. Dezember. Je ausführlicher die Teilnehmer schreiben, umso ergiebiger ist das Projekt. Alle Berichte werden im Archiv der Volkskundlichen Kommission für die Zukunft archiviert. Jeder Brief sollte Geschlecht, Geburtsjahr, Geburtsort, Familienstand, Wohnort und Beruf enthalten. Die Zuschriften gehen an: ¿Mein 18. November¿, Scharnhorststraße 100, 48151 Münster, per Fax an 0251 83-28393 oder per E-Mail an briefe@mein18november.de. Weitere Informationen und einige der bereits angekommenen Berichte finden sich auf der Internetseite des Projektes unter www.mein18november.de.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Links:
http://www.mein18november.de.
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