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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 27.07.05
Schmiede und Schmieden in Richard Wagners ¿Ring des Nibelungen¿
Ein Vortrag mit Musik
Hattingen (lwl). ¿Notung! Notung! Neidliches Schwert! Was musstest du zerspringen? Zu Spreu nun schuf ich die scharfe Pracht, im Tiegel brat¿ ich die Späne.¿ Mit diesem ¿Schmelzlied¿ nimmt Siegfried in Richard Wagners gleichnamigen Musikdrama das Schmieden seines Drachentöterschwertes Balmung in Angriff. Welche Bedeutung das Schmieden in Richard Wagners Ring des Nibelungen hat, erläutert am Freitag, 29. Juli, um 20 Uhr der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Werner Breig in der Gebläsehalle des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte.
Im Rahmen der Vortragsreihe des Hochofenmuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) geht Werner Breig mit Beispielen aus dem Musikdrama auf die drei großen Szenen ein, die im Ring des Nibelungen im Zeichen des Schmiedens stehen: die ¿Nibelheim¿-Szene im Rheingold und die Szenen 1 und 3 des ersten Siegfried-Aktes. Im Rheingold erleben die Zuhörer die unter der Knechtschaft Alberichs stehenden Angehörigen des Volkes der Nibelungen als Schmiede. In Siegfried I ist es zunächst der Nibelung Mime, der vergeblich versucht, für seinen Pflegling Siegfried ein Schwert zu schmieden. Im Aktschluss wird ihm diese Aufgabe schließlich von Siegfried aus der Hand genommen, der in einem textlich-musikalisch ausführlich geschilderten Schmiedevorgang sich seine Waffe selbst schafft. Alle drei Szenen sind auf der einen Seite Teile der großen mythischen Werkkonzeption Wagners, in der sich zugleich soziale Probleme seiner Gegenwart spiegeln. Andererseits aber lässt sich der Komponist in allen diesen Szenen durch den Vorgang des Schmiedens zu höchst originalen orchestralen und sängerischen Gestaltungen anregen, die sie zu musikalischen Höhepunkten der Tetralogie werden lassen.
In seinem Vortrag verfolgt Prof. Dr. Werner Breig, der zwischen 1988 und 1997 den Lehrstuhl für Musikwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum inne hatte, zwei historische Linien: zum einen die traditionelle Verknüpfung von Schmiedehandwerk und Musik und zum anderen die Ge-schichte der neuzeitlichen Rezeption des in deutsch-mittelalterlicher und altnordischer Dichtung überlieferten ¿Nibelungen¿-Sujets.
Der Musik-Vortrag findet um 20 Uhr in der Gebläsehalle LWL-Museums statt und ist kostenlos. Im Vorfeld startet um 19 Uhr vom Foyer aus eine Führung über das Museumsgelände (Erwachsene 3,50 ¿, Kinder 2,00 ¿).
Pressekontakt:
Anja Kuhn, Westfälisches Industriemuseum, Tel. 0231 6961-193 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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