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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 07.07.05
¿Mein 18. November¿ - Volkskundler planen Schreibaufruf in Westfalen
Münster/Westfalen (lwl). Am 18. November 2005 startet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein besonderes Projekt: An diesem Tag ruft der LWL alle Westfalen auf, einen Brief oder eine E-Mail an seine Volkskundliche Kommission für Westfalen zu schreiben. In diesem Brief sollen die Absender berichten, wie sie den Tag verbracht haben. ¿Wir wollen dokumentieren, wie der Alltag der Menschen in Westfalen aussieht, wann sie aufstehen, wie sie essen, wie sie sich kleiden und welche Dinge sie den Tag über beschäftigt haben¿, so Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann, die Projektleiterin und Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission. ¿Nach hunderten von Jahren weiß man dann noch, wie das Leben von ganz normalen Menschen in Westfalen zu Beginn des 21. Jahrhunderts aussah¿.
Am 24. Juni fand ein erstes Treffen zur Planung dieses groß angelegten Projektes statt, an dem Wissenschaftler und Journalisten aus Westfalen und den Niederlanden teilnahmen. ¿Im Rahmen eines Workshops wollten wir einen geeigneten Titel und ein passendes Datum für den Schreibaufruf erarbeiten¿, so Dr. Lutz Volmer, einer der Ansprechpartner in der Volkskundlichen Kommission. ¿Der Titel ¿Mein 18. November¿ ist mit Absicht so persönlich gewählt. Wir nehmen die Menschen in Westfalen und ihr alltägliches Leben in den Blick und möchten mehr darüber erfahren, wie sie ihren Tag gestalten und was sie bewegt¿, so Dr. Volmer weiter.
Im Rahmen des Workshops steuerten vor allem die Volkskundler aus der Niederlanden wichtige Tipps und Informationen bei. Sie waren 1998 mit einem ähnlichen Aufruf an alle Niederländer herangetreten. Das Resultat des niederländischen Schreibaufrufes kann sich sehen lassen: Fast 50.000 Briefe liegen nun gut verwahrt beim Meertens-Institut in Amsterdam, um nachfolgenden Generatio-nen darüber Auskunft zu geben, wie die Menschen in den Niederlanden gegen Ende des 20. Jahrhunderts gelebt haben.
¿Ähnliches planen wir nun in Westfalen und für Westfalen¿, so Volmer. ¿Wir hoffen, dass sich möglichst viele Menschen zwischen Dortmund und Höxter, Rheine und Siegen am Abend des 18. November ein wenig Zeit nehmen, um uns einen Brief oder eine E-Mail über ihren Tag zu schreiben¿. Prof. Ruth-E. Mohrmann: ¿Wir werden den Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, uns zu schreiben, auch etwas zurückgeben. Geplant ist, dass ein Teil der Briefe ein Jahr später, also am 18. November 2006, in Buchform veröffentlicht wird.¿
Diejenigen Schreiber, die dies nicht wünschen, seien beruhigt: Ein kurzer Vermerk auf ihrem Brief sorgt dafür, dass das Schreiben erst in 50 Jahren geöffnet werden darf.
Interessierte können die Volkskundliche Kommission für Westfalen erreichen unter:
Volkskundliche Kommission für Westfalen
Scharnhorststr. 100
48151 Münster
per Mail: voko@lwl.org
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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