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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 09.11.04
Internet-Portal ¿Westfälische Geschichte¿ bündelt historisches Wissen über die Region
Westfalen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stiftung Westfalen-Initiative öffnen ein virtuelles Tor zur westfälischen Geschichte: Unter der Internetadresse www.westfaelische-geschichte.de bündeln sie für historisch Interessierte das weit verstreute Wissen zur Geschichte der Region. Ab Mittwoch (10.11.) bietet das Internet-Portal ¿Westfälische Geschichte¿ neben einführenden Texten auch viele neu aufbereitete Materialien wie Biografien und Karten sowie eine umfangreiche Linksammlung.
¿Wenn man das unübersichtliche Angebot des Internets durchsucht, wird schnell deutlich, dass man an vielen Stellen Einzelinformationen zur westfälischen Geschichte findet, es fehlte jedoch bisher eine umfassende und verlässliche Informationsmöglichkeit zu diesem Thema. Um diese Lücke auszufüllen, hat unser Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, das seit mehr als 75 Jahren die westfälische Geschichte erforscht, die Initiative ergriffen und mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Westfalen-Initiative vor zwei Jahren ein Projekt gestartet, das jetzt in das Internet-Portal mündet¿, erklärt LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe.
Der Stiftung Westfalen-Initiative ist dieses Projekt 123.000 Euro wert: ¿Immerhin war es unser erstes richtig großes Projekt im sechsstelligen Euro-Bereich¿, führte Geschäftsführer Dr. Niels Lange aus, der das Projekt als Beiratsmitglied von Beginn an begleitet hat.
Ein besonderes Anliegen war und ist es der Stiftung, Westfälische Geschichte wieder verstärkt zum Thema zu machen, denn: ¿Nur wer seine Region kennt, kann sich auch mit ihr identifizieren. Materialien für Schulen und interessierte Laien verfügbar zu machen, war uns daher neben dem Expertenaustausch besonders wichtig¿, so Lange weiter.
Neben dem Bereich ¿Schule/Weiterbildung¿ konzentriert sich das Portal auf drei weitere Kernbereiche: Die Linksammlung enthält zur Zeit 700 Links, die zum Teil bewertet werden. Da die Regionalgeschichte natürlich nicht unabhängig vom Umfeld sein kann, gibt es hier nicht nur westfälische Links, sondern auch Hinweise zu historischen Hilfswissenschaften und zur deutschen Geschichte. Der Informationsserver des Portals bietet viele Texte und Daten zur westfälischen Geschichte. Neben Einführungstexten in einzelne Epochen und Themen der westfälischen Geschichte zählen dazu auch Quellen wie zum Beispiel der vollständige Text der beiden Verträge zum Westfälischen Frieden von 1648, zoombare Karten, Literaturhinweise oder Informationen über die Vor- und Frühgeschichte. Zum LWL-Geschichtsportal gehört auch die E-Mailing-Liste, die bereits seit vergangenem Jahr ihre mittlerweile 725 Abonnenten mit Veranstaltungshinweisen, Projektbeschreibungen, Bücherneuheiten und vielen weiteren Informationen zum Thema versorgt.
¿Das Internetportal ist keine fertige Website aus einem Guss, wir bauen es ständig aus und entwickeln sein Konzept weiter¿, so Dr. Marcus Weidner vom LWL-Institut für Regionalgeschichte. Das Portal stellt auch Inhalte verschiedener Kooperationsprojekte zur Verfügung wie zum Beispiel Unterrichtsmaterialien zum Nationalsozialismus, die im Rahmen des Projektes ¿Erinnerungskultur in Ostwestfalen-Lippe¿ entstanden sind, oder die fast 900 Urkunden aus dem Urkundenbuch des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens.
Außerdem betreuen Fachleute die Schwerpunktthemen ¿Geschichte des Films in Westfalen¿ und ¿Frauen- und Geschlechtergeschichte¿, dazu kommen demnächst ¿Psychiatrie¿ und ¿Archäologie¿.
Das Internet-Portal ¿Westfälische Geschichte¿ will nicht nur ein Informationsmedium sein, sondern auch Servicefunktionen übernehmen. Über verschiedene Zugänge wie eine bestimmte Epoche, eine historische Person oder über einen Ort können Interessierte in die Beschäftigung mit der westfälischen Geschichte einsteigen. Dabei richtet sich das neue LWL-Internetangebot nicht nur an Wissenschaftler und Mitarbeiter von Universitäten, Archiven, Bibliotheken und Museen: Das umfangreiche Material, zu dem über 2.000 Quellen, 90 Karten und 375 Informationsseiten gehören, ist so aufbereitet, dass es auch für interessierte Laien verständlich ist. ¿Das Portal hat vor allem Lehrer und Schüler im Blick. Lehrern bietet es von Didaktikern entwickelte Unterrichtsbeispiele zur Westfälischen Geschichte, Schüler finden hier viele Hilfen, wenn sie die Geschichte der Region erforschen wollen¿, verspricht Prof. Bernd Walter, Leiter des LWL-Institutes für Regionalgeschichte.
¿Der Vorteil des Portals liegt darin, dass die Nutzer hier unabhängig von Bibliotheksöffnungszeiten in Ruhe von heimischen Schreibtisch aus kostenlos vorstrukturierte Informationen zur westfälischen Geschichte abrufen können. Dabei haben sie auch Zugriff auf längst vergriffene Veröffentlichungen wie zum Beispiel die Ende des 18. Jahrhunderts erschienene Landesverordnung des Fürstbistums Paderborn. Praktisch möglich wurde das, indem die LWL-Compterexperten eine spezielle Datenbank entwickelt haben¿, so Weidner.
Das Internet-Portal ¿Westfälische Geschichte¿ in Zahlen
375 Informationsseiten, darunter Einführungen in Epochen und Themen der Westfälischen Geschichte
40 Projekte von rd. 30 Kooperationspartnern
700 Ereignisse
750 Institutionen (Städte und Gemeinden, Kreise, Universitätsinstitute, Archive, Vereine, Museen, usw.)
90 Karten
700 Links
4.200 Literaturangaben
250 Online-Texte aus Zeitschriften und Büchern
1.100 Bilder, Computeranimationen, Videosequenzen
160 aktuelle Zeitschriften
2.400 Personennennungen, z.T. mit Literaturangaben
600 Biografien
1.050 Informationen zu Ämtern/Funktionen der Personen(z.B. Regierungspräsidenten, Bischöfe)
2.050 Quellen oder Hinweise auf Quellen
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Links:
http://www.westfaelische-geschichte.de
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen