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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 26.04.04

Der Napoleonshügel am neuen Emsauenweg: Die Autobahnen des Korsen
Radwanderführer zur Regionale erscheint am 1. Mai


Telgte (lwl). Rechtzeitig zur Eröffnung des neuen Emsauenweges zwischen Rheine und Warendorf am 1. Mai bringt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einen kulturhistorischen Führer im Taschenbuchformat heraus, der sich besonders für Radwanderungen eignet (12,80 Euro, Tecklenborg-Verlag Steinfurt, ISBN 3-934427-43-x, Tel: 02552-920-184). Ein Kapitel im "Emsauenweg-Radwanderführer" zur Regionale 2004 beschäftigt sich mit dem Napoleonshügel in Telgte.

Schon Napoleon nutzte für seine Kriege ein System von Heerstraßen. So hatte man 1812 in Telgte mit dem Bau einer Ortsumgehung begonnen, die Teil einer vierspurigen Heerstraße von Paris über Wesel, Münster, Telgte, Ostbevern, Osnabrück und Bremen nach Hamburg werden sollte. Zu diesem Zweck rammte man an der Ostseite von Telgte mächtige Holzpfähle als Brückenfundamente in den Flussgrund und schüttete Erde für die südliche Brückenrampe auf. Doch mit dem Untergang der französischen Armee in Russland kamen alle Bauvorhaben zum Erliegen.

1816 entsprach dann die preußische Verwaltung einer Petition der Telgter Bürger, die Umsatzverluste für die örtliche Kaufmannschaft befürchteten, und stellte die Planungen für die Ortsumgehung endgültig ein.

Von dem Vorhaben Napoleons blieb nur die nicht vollendete Erdschüttung für die Brückenrampe erhal-ten, die inzwischen bewaldet ist. Sie ist 50 Meter lang, 15 Meter breit und steigt von Süd nach Nord auf zirka drei Meter Höhe an.

Dieses Bodendenkmal steht aber nicht nur für die modern anmutende militärische Logistik Napoleons - für eine perfekte Heeresmaschinerie - sondern erinnert auch nachdrücklich an die Schrecken des Krieges. So berichten zum Beispiel Briefe eines jungen westfälischen Soldaten von Not und Elend auf diesen Straßen: Durch Hunger, Entkräftung und Schikanen der Vorgesetzten auf langen Gewaltmärschen fanden Soldaten wie der junge Bettmann den Tod - bevor sie überhaupt das Schlachtfeld erreichten.




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Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
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Foto zur Mitteilung


Foto zur Mitteilung
Pfahlgründung für die Brücke Napoleons.
Bild: LWL/Piesniewski



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