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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 20.04.04

Archäologie zum Mitmachen am 1. Mai
20 Stationen entlang der Ems


Warendorf/Rheine/Münster (lwl). Wenn am 1. Mai die Regionale 2004 in Westfalen einen neuen Emsauenweg zwischen Rheine und Warendorf eröffnet, warten entlang von Deutschlands viertgrößtem Strom Ausflüge mit "Geschichten von Menschen" auf die Besucher: Archäologen des Lanschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) laden an 20 mit Stelen gekennzeichneten Stationen zum Mitmachen bei Experimenten ein. Eine Anmeldung bei den kostenlosen Aktionen am 108 Kilometer langen Emsauenweg ist nicht erforderlich (mit Ausnahme der 10. Station).

Beim Wasserwerk Vohren (1. Station, Stele 1, 12-16 Uhr) nordöstlich von Warendorf können nicht nur Kinder in einem "Grünen Klassenzimmer" Wachstafeln und Griffel, die Vorläufer von Schreibmaschine und Laptop basteln und Papier selbst herstellen.

Einige der Aufsehen erregendsten archäologischen Funde im neuen LWL-Museum in Herne stammen aus den Kottruper Seen bei Warendorf (2. Station, Stele 11, 11-16 Uhr): Einen eiszeitlichen Wald und Überreste eines Neandertaler-Schädels haben die Forscher hier geborgen. Am 1. Mai können experimentierfreudige Hobby-Archäologen sich in die Zeit zurückversetzen und Feuerstein-Werkzeuge herstellen, aber auch Speerschleudern ausprobieren, wie sie Steinzeitmenschen bei der Mammutjagd benutzten. In einem "Landschaftsregal" direkt an den Kottruper Seen sind die wichtigsten Funde, auch das Schädel-Fragment, in Nachbildungen zu sehen.

Mit Silber und Tonperlen werden Besucher in einem weiteren "grünen Klassenzimmer" in Einen (3. Station, Stele 14, 11-16 Uhr) hantieren, um mittelalterlichen Schmuck aus Silber oder Perlen herzustellen.

Harte Arbeit wie zur Bronzezeit winkt im Wallfahrtsort Telgte (4. Station, Emspark, Stele 17, 11-16 Uhr), wenn mit urzeitlichen Techniken, also mit Holzschaufeln und Weidekörben das letzte Viertel eines 20 Meter breiten Grabhügels entstehen soll. Schon in der Bronzezeit nämlich fanden in Telgte Prozessionen statt, wie Wissenschaftler herausfanden.
Ebenfalls in Telgte werden drei Einbäume von Schülern der Realschule gebaut, die auf Fiberglas verzichten. Ob diese urzeitlichen Boote auch tatsächlich schwimmen, kann jeder selbst begutachten. (5. Station, Kanueinstieg, Stele 20, 11-16 Uhr).

Am Haus Langen (6. Station, Stele 24, 12-16 Uhr) geht es wieder spielerischer zu, wenn der Besu-cher die Augen in die Würfel bohrt: Alte Brettspiele und Würfel sollen hier entstehen.

Streichhölzer und Feuerzeug sind verboten, wenn die Archäologen in Westbevern-Vadrup (7. Station, Stele 27, 12-16 Uhr) Feuer machen, Pfeilspitzen gießen und schmieden, die die Besucher auch ausprobieren können.

An der Kanalüberführung bei Münster (8. Station, Stele 32), die den Dortmund-Ems-Kanal über die Ems leitet, bieten die Ortskundige um 12 und um 14 Uhr eine Führung zur Geschichte von den Anfängen dieser Kreuzung der Wasserstraßen bis zu ihrer Rolle als "Badewanne Münsters" an.

Was eine Turmhügelburg ist und wieso die ambitionierte Ritterschaft gerade hier bei Gelmer ihre Vorstellung von "Schöner Wohnen" umsetzte, lernt der Besucher bei einer Führung durch die Wallburg Haskenau (9. Station, 13 und 15 Uhr).

Mit dem Rad kann man den Abwässern von Münster auf die Spur kommen (10. Station, Treffpunkt Gaststätte Heidekrug, Anmeldung unter 0251 161760). Eine geführte Tour erzählt die Geschichte der Rieselfelder vor der Stadt.

In Gimbte zwischen Münster und Greven (11. Station, Stele 37, 12-16 Uhr) gibt es Anleitungem zum Schnitzen von mittelalterlichem Essgeschirr. Stilecht kann man seinen selbstgeschnitzten Holzlöffel dann in Hirsebrei und andere mittelalterliche Köstlichkeiten tauchen.

An der Burg Schöneflieth bei Greven (12. Station, Stele 40, 11-16 Uhr), deren Grundriss mit wei-ßen Balken nachgelegt wird, bekommt man eine Ahnung vom grausigen Kriegshandwerk des Mittelalters. Eine Belagerungsmaschine wird gegenüber der Burg in Stellung gebracht, und dieser Nachbau der so genannten Blide wird dann sogar in Betrieb genommen. Kinder können in einem eigenen Programm Kettenhemden anprobieren und vom lustigen Ritter "Don Kidschote" abenteuerliche Geschichten erfahren.

Am Sachsenhof in Greven sind am 1. Mai flinke Finger und rauchende Meiler zu bestaunen (13. Station, Stele 47, 12-16 Uhr): Die Textilproduktion von der Hanfpflanze bis Endprodukt ist ebenso zu sehen wie das langsame Heranreifen von Holzkohle in einem Meiler.

Im Dorf Hembergen (14. Station, Stele 49, 12-16 Uhr) muss man an Liebestrank und Zauberwort glauben, denn an einem Stand werden Produkte rund um den Volksglauben aus dem Mittelalter angeboten.

In Emsdetten (15. Station, Stele 61, 12-16 Uhr) können Besucher mit verschiedenen Mahlsteinen Mehl mahlen und Brot backen.

Eine Führung durch die Elter Dünen mit ausführlicher Würdigung ihrer Geschichte beginnt um 14 Uhr (16. Station, Stele 61). An der Bockholter Fähre in Elte (17. Station, Stele 62, 12-16 Uhr) legt die letzte Fähre des Münsterlandes ab, während am Ufer ein Floß gebaut wird und man sich zu Lande beim Langbogenschießen versuchen kann.

Fast 100 Jahre alt ist die Arbeitersiedlung in Rheine-Gellendorf, in der die Arbeiter der Baumwollspinnerei und -weberei lebten. Die Führung durch das "Arbeiterglück" (18. Station, Stele 69) beginnt um 14 Uhr.

Wer lieber in die Geheimnisse des Falkenhofes in Rheine eingeweiht wird, seine unterirdischen Gänge durchstreifen will, nimmt an der Führung teil (19. Station, Stele 72, Treff am Haupteingang, 13 und 15 Uhr). In Rheine-Schotthock werden die Überreste eines 5.000 Jahre alten Großsteingrabes erläutert (20. Station, Stele 75, 11-16 Uhr).

Die Regionale 2004 hat ein Faltblatt zum 1. Mai mit Lageplan der Stationen herausgegeben, Tel 01805 932004 (0,12 Euro/Min), www.regionale2004.de





Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Herstellen urzeitlicher Steinwerkzeuge und Waffen, Speerschleudern.
Foto: LWL/Terkowski


Foto zur Mitteilung
Urzeitliche Jagd mit dem Speer.
Foto: LWL/Terkowski



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