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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 08.04.04

LWL kürt die evangelische Thomaskirche in Gelsenkirchen-Erle zum Denkmal des Monats

Gelsenkirchen (lwl). Obwohl sie noch recht jung ist, gehört die evangelische Thomaskirche in Gelsenkirchen-Erle gehört architektur- und liturgiegeschichtlich zu den bedeutenden Kirchen Westfalens. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Gotteshaus jetzt zum Denkmal des Monats April gekürt.

Nach dem Wohnungsbau gehörte der Bau von Kirchen im Nachkriegsdeutschland zu den wichtigen Aufgaben: Zerstörte Kirchen, die zuvor Wahrzeichen ihrer Stadt oder Gemeinde waren, wurden wieder aufgebaut. Außerdem entstanden in den Erweiterungsgebieten der Städte für die ab 1950 rasch wachsende Bevölkerung viele neue Kirchen. 'Hier ist die in der Zeit von 1963 bis 1965 nach den Plänen der Architekten Albrecht E. Wittig aus Marl und Fred Janowski aus Gelsenkirchen gebaute Thomaskirche mit ihrem bugförmigen Chorturm besonders hervorzuheben. Ihre markante Gestalt setzt einen eindrucksvollen städtebaulichen Akzent', so LWL-Denkmalpflegerin Dr. Marion Niemeyer-Tewes.

Die Architekten haben auf die historische Kirchenbauform verzichtet. 'Stattdessen dokumentierten sie mit einer strengen, klaren Geometrie anschaulich den Bedeutungswandel des Sakralbaus in den 60er Jahren weg von der 'triumphierenden Kirche' hin zur 'Wohnung für die Gemeinde'. Das kommt schon dadurch zum Ausdruck, dass die Kirche eine zentrale Bauform hat, bei der die Gläubigen den Altar an drei Seiten umschließen', erklärt Niemeyer-Tewes. Die Grundbedürfnisse der Zeit nach Schutz, Festigkeit,
Geborgenheit und Beständigkeit im Glaube würden in der Kirche vor allem durch den Zeltcharakter der Decke und die bugartige Gestalt des Chorturmes anschaulich ausgedrückt, so die Expertin des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege weiter.

Die Taufe, der Kanzelaltar und das monumentale Kreuzrelief der Altarwand, die das liturgische Zentrum des Gotteshauses bilden, werden durch die indirekte Oberlichtbeleuchtung wirkungsvoll hervorgehoben. Taufe, Altar und Kanzel sind sehr nah bei einander angeordnet. 'So dokumentieren sie die Abkehr vom reinen Predigtcharakter der evangelischen Liturgie, die Wort und Sakramente inzwischen als gleichwertig ansieht', erklärt Niemeyer-Tewes die liturgiegeschichtliche Bedeutung der Thomas-Kirche.




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Foto zur Mitteilung
Mit ihrer markanten Bugform hat die Thomas-Kirche in Gelsenkirchen-Erle einen städtebaulichen Akzent gesetzt.
Foto: LWL/Brockmann-Peschel


Foto zur Mitteilung
Die zentrale Bauform der Kirche erlaubt es den Gläubigen, um den Altar herum zu sitzen. Das macht deutlich, dass der Sakralbau keine 'triumphierende Kirche'
Foto: LWL/Brockmann-Peschel



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