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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 07.04.04
Von Mönchen, Stockfisch und Biersuppe
Ausstellung über 'Klosterküche und Klosterkeller' in Dalheim
Dalheim (lwl). Mit einem Fest eröffnet das Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) am Ostermontag (12.4.) die diesjährige Museumssaison bis zum 31. Oktober. Neben dem Rundgang durch eine neue Ausstellung lädt ein Programm rund ums Essen (10-18 Uhr) am Eröffnungstag in das zukünftige Westfälische Museum für Klosterkultur ein. Das ehemalige Kloster der Augustiner-Chorherren hatten die Preußen vor 200 Jahren säkularisiert (verstaatlicht), bevor es der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 1979 kaufte.
Die aktuelle Ausstellung über 'Klosterküche und Klosterkeller' erläutert auf 250 Quadratmetern zum Beispiel, warum in der Küche der Mönche die Hühner zu den Fischen gehörten (beides war während der Fastenzeit erlaubt), was die Klosterbewohner trotz des Fastens in großen Mengen genossen (Bier) oder was Brezeln mit Mönchen gemeinsam haben (die gekreuzten Arme). Zur Blütezeit des Klosters wurden in Dalheim etwa 50 Chorherren und hundert Laienbrüder verköstigt.
'Vor 150 Jahren sind die Kellerräume vermutlich zugemauert worden', so LWL-Museumsmitarbeiter Dr. Matthias Preißler. Die Archäologen des Landschaftsverbandes hätten im Gewölbekeller des ehemaligen barocken Gästetraktes auch den Grundriss und einzelne Teile einer Schnapsbrennerei entdeckt. Wann genau die Mönche mit der Schnapsherstellung begonnen haben, sei noch nicht bekannt. Im Rahmen einer Maßnahme der Agentur für Arbeit Paderborn hatten zehn Arbeiter im vergangenen Winter die Keller freigelegt und begehbar gemacht.
Im Gewölbekeller werden die Besucher in die vergessene Welt der klösterlichen Haushaltung eingeführt: Vorratshaltung, Konservierung und Selbstversorgung, die heute in der Zeit der Supermärkte und Fertigprodukte kaum noch Aufgaben eines modernen Haushaltes sind. Der Gewölbekeller mit der neuen Ausstellung ist wegen der geplanten Umbauarbeiten nur in diesem Jahr zu sehen. In einigen Jahren soll er die Klostergastronomie mit einer kleinen Brauerei beherbergen.
Der Ostermontag
Am Ostemontag mahlt ein Müller in der Klostermühle Korn, es wird Klosterbrot gebacken, die Geheimnisse des Destillierens erläutert und nach klösterlichem Vorbild eine Biersuppe serviert. Das Rezept zur Suppe lädt zum Nachkochen ein und liegt aus.
Die kleinen Besucher können in einer speziell für sie eingerichteten, mobilen Klosterküche kochen
und in einer Backstube Brezeln backen.
Als 'Novizen' verkleidet werden sie durch das
Kloster geführt. Märchen zu Essen und Trinken runden das Kinderprogramm am Eröffnungstag ab.
Eine Schmiedin wird außerdem Hufeisen schmieden, und in der Stellmacherei drechselt ein Fachmann die Speichern für ein Holzrad. Der Klosterladen bietet eine breite Palette klösterlicher Produkte: Die Besucher können belgische Klosterbiere und Kekse nach der Rezeptur Hildegard von Bingens probieren.
Wie gewohnt laden auch weiterhin die Räume des mittelalterlichen Klausurgebäudes zu einer Besichti-gung ein. Dieser vorbarocke Kern zeigt die wesentlichen Bestandteile des spätgotischen Klosters. Über den Kreuzgang mit seinen Wandmalereien gelangt man in die Kirche, in den nach 1803 zum Stall umgebauten Kapitelsaal und in den Kreuzhof.
Das Eröffnungsfest beginnt um 10 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Klosterkirche. Nach der Ausstellungseröffnung durch Museumsleiter Wemhoff um 11.30 Uhr spielt der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lippling.
Der Eintritt beträgt ¿ 2,--, Kinder sind frei.
Kostenlose, öffentliche Führungen durch Ausstellung und Klausur stündlich ab 12 Uhr.
Weitere Informationen unter www.kloster-dalheim.de
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235 und Elisabeth Fisch, Telefon: 05292 9319-13
presse@lwl.org
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