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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 11.03.04
Westfaelische Architektur als Standortfaktor
LWL-Tagung: Experten diskutieren regionale Baustile
Herne (lwl). Die Voraussetzungen für eine Westfälische Architektur haben sich zwar grundlegend geändert, dennoch hat ein typischer regionaler Baustil als wichtiger Standortfaktor im Wettbewerb um Investoren und für den Tourismus nach wie vor hohe Bedeutung. Zu diesem Schluss kamen am Donnerstag (11.03.04) rund 70 Fachleute. Auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) diskutierten sie im Rahmen der Tagung "Architektur in Westfalen - Westfälische Architektur?" im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob es in einer Zeit der Globalisierung noch eine regional geprägte Architektur in Westfalen gibt.
Der renommierte Architekturhistoriker und -kritiker Prof. Frank R. Werner von der Universität Wuppertal betonte, dass sich die Voraussetzungen verändert haben, wie zum Beispiel das Vorkommen von Baumaterialien, die in den vergangenen Jahrhunderte zu einer Architektur geführt haben, die man heute als "typisch Westfälisch" bezeichnet. Er wies darauf hin, dass es heute andere, nicht minder beachtenswerte Gründe für eine regional inspirierte Architektur gebe. So sei Architektur beispielsweise in der Lage, einer Region und ihrer Bevölkerung eine Identität zu verleihen - das also, was in einer Zeit der weltumspannenden Daten- und Verkehrsnetze zu verschwinden drohe. Eine Region mit einer charakteristischen Baukultur eigne sich aber nicht nur als touristisches Ziel sondern könne auch im Wettbewerb um Investoren punkten - bewerten diese doch die Qualität des Umfeldes immer öfter als wichtigen Standortfaktor.
An Beispielen zeigte die Tagung, wie die moderne Interpretation des Westfälischen Erbes heute aussehen kann: Vier Architekturbüros stellten Projekte vor, die sie für westfälisch hielten. "Wir haben bewusst offen gelassen, was wir als Veranstalter für typisch westfälisch halten und wollten dies der Selbsteinschätzung der Architekten überlassen," so Michael Holzrichter vom Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur. Denn in Westfalen gab es schon früher unterschiedliche teilregionalen Baustile. Im Münsterland wurde beispielsweise schon aufgrund der natürlichen Gegebenheiten immer anders gebaut als im Sauerland.
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