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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 19.11.03
Weiterer Stollen im Besucherbergwerk Nachtigall entdeckt
Auf dem Boden noch alte Stiefelspuren der Bergleute
Witten (lwl). Die Fachleute des Westfälischen Industriemuseums wussten es: Im Hettberg in Witten-Bommern, dem 'Hausberg' der ehemaligen Zeche Nachtigall, sind neben dem bekannten Stollen des Besucherbergwerks noch weitere Strecken erhalten geblieben. Nach einer Erkundungsbohrung im Frühjahr arbeiteten sich Bergleute der Schachtbaufirma Deilmann-Haniel deshalb seit Oktober mit Bohrern und Sprengstoff vom Nachtigallstollen nach Osten vor (Foto). Jetzt ist es soweit: Die neue 'Richtstrecke' erreichte nach zehn Metern einen gut erhaltenen Stollen, dessen Mundloch seit langem verschüttet war.
'Unser Besucherbergwerk kann jetzt noch weiter
ausgebaut werden', freut sich Museumsleiter
Michael Peters vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Der jetzt wieder entdeckte Stollen wurde um 1900 von der Firma Dünkelberg angelegt, die nach Stilllegung der Zeche einen Steinbruch und eine Ziegelei auf dem Nachtigall-Gelände betrieb und im Hettberg auch Kohle förderte. 'Im vorderen Teil haben wir die Sprengstoffkammer des Betriebes in unversehrtem Zustand entdeckt', erklärt Peters. Hinter der Kammer führt der Stollen weitere 70 m in den Berg. Von 1921 bis 1926 wurde hier Kohle im Flöz 'Geitling 1' - dem früheren Flöz 'Nachtigall' - abgebaut. Der Abbaubetrieb ist am Ende des Stollens noch zu erkennen. Der Museumsleiter: 'Auf dem Boden haben wir noch die Stiefelspuren der Bergleute gefunden.'
Die Arbeiten werden vom Landschaftsverband mit 90-prozentiger Förderung des Landes NRW finanziert. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des LWL koordiniert sie in Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung des Westfälischen Industriemuseums und dem Bergamt Recklinghausen. In den kommenden Monaten geht die Erkundung der Grubenbaue weiter: Sind weitere Strecken erhalten? 'Es bleibt weiterhin spannend', so Museumsleiter Peters.
Achtung Redaktionen: Einladung zum Pressetermin
Wir möchten Ihnen am Freitag, 21.11.03, Gelegenheit geben, einen Blick in den wiederentdeckten Stollen zu werfen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Stolleneingang auf dem Museumsgelände, Nachtigallstraße 35. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung.
ca. 2829 Anschläge
Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, Telfon: 0231 6961-127
presse@lwl.org
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