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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 15.05.03
"Sammlerlust":LWL zeigt im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte 250 Objekte einer bedeutenden Privatsammlung
Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt in der Zeit vom 18. Mai bis 24. August in seinem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte die Ausstellung "Sammlerlust. Europäische Kunst aus fünf Jahrhunderten", die eine Auswahl von 250 Kunstwerken einer bedeutenden westfälischen Privatsammlung zeigt.
Der Grundstock dieser westfälischen Privatsammlung wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Großelterngeneration des jetzigen Sammlers gelegt. Ihren eigentlichen Aufbruch - im Sinne von Intensität, Systematik und Diversifizierung - erfuhr die Kollektion in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit begann der Sammler, engmaschig den internationalen Kunstmarkt zu verfolgen; dabei bediente er sich der Expertise und organisatorischen Unterstützung von professionellen Kunsthistorikern. Vor allem aber sorgte er für einen breiten Ansatz bei der Aquisition der Objekte, hinsichtlich der Epochen und der Gattungen unter Einbeziehung von Kunsthandwerk.
Neben seinem rein ästhetischen Empfinden, der Freude an Farbe, Form und Komposition, eben der Sammlerlust, leitete den Sam mler in den Nachkriegsjahrzehnten noch ein weiteres Motiv: In jener Zeit war es ihm ein Anliegen, deutsches Kulturgut im Lande zu halten und für die Nachwelt zu bewahren.
Die Sammlung
Bislang wurden die Kunstobjekte der Sammlung, von wenigen Leihgaben an große Ausstellungen in den vergangenen Jahren abgesehen, noch nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Somit bildet die Schau "Sammlerlust. Europäische Kunst aus fünf Jahrhunderten" im Westfälischen Landesmuseum Münster gewissermaßen das Debüt dieser exquisiten deutschen Privatsammlung.
Die Sammlung in ihrer Gesamtheit zu präsentieren, ist im Rahmen einer Ausstellung nicht möglich. So haben das LWL-Museum und der Sammler eine repräsentative Auswahl von insgesamt mehr als 250 Objekten getroffen, die dem Besucher einen guten Eindruck von der Vielgestaltigkeit der Kollektion vermittelt.
Ein besonderer Reiz dieser Ausstellung besteht darin, dass in ihr die Persönlichkeit des Sammlers mit seinen individuellen Interessen und Schwerpunkten zum Ausdruck kommt. So bildet beispielsweise die altdeutsche Malerei einen Höhepunkt und wird mit qualitätvollen Portraits von Hans Baldung Grien, Bartholomäus Bruyn d.J. und Jakob Seisenegger präsentiert.
Ebenfalls charakteristisch sind die Werke des 19. Jahrhunderts, die einen exzellenten Überblick über die deutsche Malerei dieser Zeit bieten. Arbeiten von Casper David Friedrich, Ludwig Richter, Adolph Menzel und Ferdinand Georg Waldmüller markieren hier die Höhepunkte.
Große Künstler wie Pieter Claesz, Adriaen Bosschaert, Jan van Goyen, Salomon van Ruisdael, Antonis van Dyck und Peter Paul Rubens stehen exemplarisch für den Bereich der niederländischen Landschaften und Genrebilder des 17. Jahrhunderts.
Auch die französische, deutsche und italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts hat mit herausragenden Porträts, Historienbildern und venezianischen Veduten in die Sammlung Einzug gehalten. Für dieses Feld stehen besonders die Namen Francesco Guardi, Antonio Canaletto und Claude Lorrain sowie Angelika Kaufmann und Jacob Philipp Hackert.
Bilden Ölgemälde die dominierende Gattung der Ausstellung, so findet sich im Spiegel der Gemälde auch eine Auswahl von Zeichnungen, die von der gleichen europäischen Weite und Differenziertheit dieser Sammlung zeugen.
Der Bereich Kunsthandwerk schließlich wartet mit einem umfassenden Überblick zur Entwicklung der deutschen Goldschmiedekunst auf. Er wird durch Objekte höchster Qualität aus Augsburger und Nürnberger Werkstätten des 16. bis 18. Jahrhunderts repräsentiert sowie durch figürliches Porzellan aus den führenden deutschen Manufakturen wie Meissen, Ludwigsburg und Nymphenburg.
• Der Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Münchner Prestel Verlag, der auf über 320 Seiten mit vielen großformatigen Farbabbildungen die Objekte zeigt und mit Aufsätzen der führenden Experten der jeweiligen Sammlungsgebiete die Kollektion kunstgeschichtlich erschließt und vertieft.
Sammlerlust.
Europäische Kunst aus fünf Jahrhunderten
18. 05. - 28. 09. 2003
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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