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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 13.05.03
Scherben bringen Glück am Internationalen Museumstag im Westfälischen Römermuseum Haltern
Haltern (lwl). Nach der Devise "Scherben bringen Glück" stehen die römische Glasmacherkunst und das Töpferhandwerk am Sonntag, 18. Mai, auf dem Programm im Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Alexandra Bossmann und Dr. Andrea Peine vom Team der Museumspädagoginnen lassen in der Zeit von 11 bis 18 Uhr das antike Handwerk wieder lebendig werden.
Glas gehört zu den seltenen Funden aus den einstigen römischen Truppenlagern an der Lippe. Es war einerseits kostbar, andererseits zerbrechlich und damit für den Gebrauch in der Legion eher ungeeignet. Trotzdem scheinen zumindest die höheren Dienstgrade auf vertraute
Gewohnheiten und damit auch auf luxuriöses Geschirr nicht verzichtet zu haben. Dies zeigen Scherben von Tellern oder Schalen aus wunderschön gearbeitetem farbigen Glas. Komplizierte Techniken wie Streifenmosaik-Dekors und Verzierungen mit spiralförmig eingelegten farbigen Glasfäden beherrschte man genauso wie die Produktion von Millefioriglas (Tausend-Blüten-Glas).
Um die Geheimnisse römischer Glasherstellung direkt vis-à-vis mit den antiken Funden anschaulich erläutern zu können, haben sich die Museumspädagoginnen etwas Besonderes einfallen lassen: Da sie Glas in der Ausstellung nicht schmelzen kann, demonstriert Alexandra Boßmann die verschieden Verfahren mit transparenter Modelliermasse, so dass die Besucher die einzelnen Arbeitsschritte miterleben können.
Im Unterschied zu Glas musste einfache Gebrauchskeramik nicht von weit her in die Truppenlager an der Lippe importiert werden. Sie wurde direkt vor Ort in großer Stückzahl gefertigt. Nur einen Steinwurf weit von dem Ort entfernt, an dem in römischer Zeit in Haltern ein regelrechter Töpfereibezirk bestand, stellt Dr. Andrea Peine vor den Augen der Besucher am Sonntag originalgetreue Öllampen her. Sie entsprechen nicht nur in Form und Aussehen ihren antiken Vorbildern in der Vitrine, sie werden genau wie diese mit Hilfe von Gipsformen in Serie getöpfert. Wie die antiken Töpferwaren gebrannt wurden, erläutert Andrea Pein anhand eines römischen Töpferofens. Er wurde zusammen mit neun anderen beim Bau des Museums vor gut zehn Jahren unter dem heutigen Museumsparkplatz entdeckt.
Westfälisches Römermuseum Haltern
www.roemermuseum-haltern.de
Dienstag bis Freitag 9 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 2,60 / 1,10 Euro Familientageskarte 5,20 Euro
Freitags ist der Eintritt frei
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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