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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 27.03.03
130 Papierrestauratoren ziehen Hochwasserbilanz
LWL und Staatsarchiv Detmold laden zum Fachgespräch ein
Münster/Kreis Lippe (lwl). 130 Restauratorinnen und Restauratoren aus Archiven, Bibliotheken und Museen des gesamten Bundesgebietes sowie aus den Niederlanden treffen sich am 31. März und 1. April zum 16. Fachgespräch des Arbeitskreises Nordrhein-Westfälischer Papierrestauratoren. Auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Nordrhein-Westfälischen Staatsarchivs Detmold tauschen sie zwei Tage lang in Detmold und Lage Erfahrungen und Informationen zu aktuellen Entwicklungen in der Papierrestaurierung aus.
Schwerpunkt der Tagung bilden die Folgen der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2002, bei der viele Archive und Bibliotheken Sachsens und Sachsen-Anhalts Opfer der Überschwemmungen durch Elbe, Mulde und ihre Seitenflüsse wurden. Damals haben viele westfälische und rheinische Archive ihre Hilfe bei der Trocknung der Archivalien angeboten. "Wir wollen jetzt überprüfen, ob unsere Notfallvorsorge richtig war oder ob wir bestimmte Maßnahmen verbessern müssen," erklärt Prof. Dr. Norbert Reimann, Leiter des LWL-Archivamts.
Noch heute befindet sich ein Großteil des durchnässten und verschmutzten Schriftgutes mit einem Umfang von über 100 Tonnen in Tiefkühllagern in Sachsen und in der Nähe von Münster. Einige Bestände wurden dagegen bereits durch Gefriertrocknung wieder benutzbar gemacht. Mit diesem Verfahren kann das Westfälische Archivamt des LWL stark durchnässte Papiere retten.
Voraussetzung ist, dass die nassen Unterlagen sofort eingefroren werden, damit sich kein Schimmel bildet. In Kühllastwagen werden die Eisblöcke dann nach Münster gebracht und in dem schonenden Verfahren getrocknet: "In der Gefriertrocknung wird das Eis zu Gas und kann abgesaugt werden, ohne dass sich überhaupt wieder Wasser bilden kann. Dadurch werden Schäden am Papier ver-mieden", so Rickmer Kießling vom Westfälischen Archivamt.
Achtung Redaktionen
Sie sind herzlich eingeladen, über die Tagung zu berichten. Sie findet am 31. März
im Staatsarchiv Detmold, Willi-Hofmann-Straße 2, und am 1. April
im Haus Stapelage, Billinghauser Str. 3-9 in Lage-Hörste statt.
Details entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm.
Während des Fachgesprächs wenden Sie sich bitte an
Reinhold Sand, Telefon 0173 519 46 21,
oder
Rickmer Kießling, Telefon 0171 413 99 17.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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