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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 18.03.03

'Öffentliche Verwaltung im Umbruch - Archive zwischen Defensive und Offensive'

Warendorf (lwl). In Zeiten knapper Kassen geraten auch die Archive der Städte und Gemeinden weiter unter Druck: Einerseits sollen sie historisches Gedächtnis sein und als moderner Dienstleister Informationen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens bereitstellen, andererseits sitzt ihnen der allgemeine Sparzwang im Nacken. Diesen gordischen Knoten versucht das Westfälische Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beim 55. Westfälischen Archivtag in Warendorf zu lösen.

"Öffentliche Verwaltung im Umbruch - Archive zwischen Defensive und Offensive" - unter diesem Titel werden am Dienstag, 18. März, und Mittwoch, 19. März, etwa 200 Fachleute den Brückenschlag zwischen Reformdruck und Sparzwang im Warendorfer Bürgerhof proben. Aus Anlass seines 200-jährigen Bestehens lud der Kreis Warendorf die Archivarinnen und Archivare aus ganz Westfalen-Lippe ein, dort ein wichtiges Stück Zukunft in dem Geschäft mit der Vergangenheit zu schmieden.

Die derzeitigen Bemühungen um grundlegende Reformen der öffentlichen Verwaltung stellen auch die Archive vor Probleme. Das Aufgabenspektrum erweitert sich ebenso wie der Spardruck der Haushalte. So müssen oftmals die Archive sicherstellen, dass alle wichtigen Unterlagen aufgelöster oder umstrukturierter Dienststellen erhalten und benutzbar bleiben. "Zudem stellen die Bürger heute viel höhere Ansprüche an uns als früher", sagt Prof. Norbert Reimann, Leiter des LWL-Archivamtes.

Die Archive sollen nicht nur Quellen aus lang zurückliegenden Jahrhunderten für engagierte Heimatforscher bewahren, sondern direkt vor der Haustür des Bürgers Informationen aus allen Bereichen des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens sichern - und diese natürlich verfügbar halten. Schnell, kompetent und kundenorientiert. Dies gelingt mittlerweile nur noch durch den Einsatz modernster Informationstechnik oder auch durch Nutzung privater und kommerzieller Angebote. Weitergehende Ideen und Erfahrungen, wie Archive diesen Ansprüchen gerecht werden können, will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe an den kommenden zwei Tagen mit den Teilnehmern in Warendorf diskutieren.

Zuvor wird Dr. Wolfgang Bockhorst vom Westfälischen Archivamt in einem Eröffnungsvortrag darstellen, welche Auswirkungen der große Umbruch des Staates vor 200 Jahren in Rahmen der Säkularisierung auf die Archive hatte. Nach der Trennung von Kirche und Staat rollte eine große Welle von Urkunden und Akten aufgelöster Einrichtungen auf die Archive zu.

Auch mit dem 55. Archivtag kommt das Westfälische Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe seiner Aufgabe nach, den knapp 350 kommunalen und privaten Archiven in Westfalen-Lippe kompetent und zukunftsorientiert zur Seite zu stehen. Insbesondere die Archive der Städte, Gemeinden und Kreise sowie Privatarchive werden vom LWL fachlich beraten sowie technisch und finanziell unterstützt.

An der Eröffnung der Tagung werden der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Wolfgang Schäfer, der Landrat des Kreises Warendorf Dr. Wolfgang Kirsch und Warendorfs Bürgermeister Dickgreber teilnehmen.










Pressekontakt:
Florian Adamek, Telefon 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Der Leiter des LWL-Archivamtes, Prof. Norbert Reimann, versteht seine Einrichtung als modernen Dienstleister in Westfalen-Lippe.
Foto: LWL



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