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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 06.02.03
Der LWL vergibt sein Karl-Zuhorn-Stipendium an Droste-Forscherin Dr. Ortrun Niethammer
Münster/Osnabrück (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vergibt sein mit 5.000 Euro dotiertes Karl-Zuhorn-Stipendium zur Förderung der westfälischen Landesforschung in diesem Jahr an Dr. Ortrun Niethammer aus Osnabrück. Das hat der LWL-Kulturausschuss am Mittwoch (05.02.) in Münster beschlossen.
¿Dr. Ortrun Niethammer ist eine ausgesprochen qualifizierte junge Wissenschaftlerin, die neben der literaturwissenschaftlichen Grundlagenforschung zahlreiche wissenschaftliche Beiträge zur Erforschung der westfälischen Literatur vorgelegt hat¿, heißt es inder Begründung, mit der der Rat für Westfälische Landeskunde Niethammer für das Karl-Zuhorn-Stipendium vorgeschlagen hat.
Einen besonderen Schwerpunkt hat Niethammer auf die Droste-Forschung gelegt. So arbeitete sie jahrelang an dem Projekt ¿Historisch-kritische Droste-Ausgabe¿ mit, das der LWL gefördert hat. Dabei hat sie den 1000 Seiten umfassenden Band 2 der Droste Ausgabe ¿Gedichte aus dem Nachlass¿ redaktionell betreut. Außerdem ist ihre Dissertation als Band 7 der Ausgabe erschienen. Darin hat Niethammer unter anderem dokumentiert, an welchen Projekten Dritter die Droste literarisch mitgearbeitet hat. ¿Hier hat Dr. Niethammer sich als philologisch-kritisch geschulte Editorin erwiesen, die neben fundiertem Fachwissen große Sensibilität für den einzelnen Text aufweist¿, lobt der Rat für Westfälische Landeskunde. Außerdem habe Niethammer in zwei von ihr herausgegebenen Sammelbänden neuen literaturwissenschaftlichen Ansätzen wie der Kultur-Medienwissenschaft in der eher traditionell orientierten Droste-Forschung ein Forum geschaffen, so der Rat weiter.
Neben der Droste beschäftigt sich Niethammer mit anderen westfälischen Autorinnen wie Josefa Berens-Totenohl oder Jenny Voigts. Für besonders mutig hält der Rat für Westfälische Landeskunde Niethammers Beschäftigung mit nationalsozialistischen Autorinnen.
Zu Niethammers weitgefächertem Forschungsspektrum gehören auch Gattungsfragen, die deutsche Literatur der 1920er- bis 50er-Jahre, Autobiografien von Frauen und die Germanistik als zukünftiges Berufsfeld.
Ortrun Niethammer wurde 1960 in Rosenheim geboren. Nach dem Abitur in Wuppertal studierte sie Deutsch, Erziehungswissenschaften und Pädagogik in München und Münster. Dieses Studium schloss sie mit der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt Sekundarstufe I/II ab. 1992 promovierte sie über Annette von Droste-Hülshoff in Osnabrück, 1999 habilitierte sie hier über neuere deutsche Literatur. Zur Zeit forscht und lehrt sie an der Universität Osnabrück im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft.
Der LWL verleiht das Karl-Zuhorn-Stipendium alle drei Jahre. Mit dem Stipendium sollen junge Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die auf dem Gebiet der westfälischen Landesforschung durch besondere Leistungen herausragen.
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