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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 16.05.02

Zeche Hannover - ein Bergwerk im Grünen:
Tag der Artenvielfalt rund um das LWL-Industriemuseum


Bochum (lwl). Eine umfassende Bestandsaufnahme der Flora und Fauna rund um den ehemaligen Industriebetrieb Zeche Hannover unternehmen 40 Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Heike Wäegele von der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen des Tags der Artenvielfalt am 25. Mai 2002.

Die Zeche Hannover entstand 1858 inmitten einer Wiesen- und Weidelandschaft in der Gemeinde Hordel bei Bochum. Bis zur Jahrhundertwende entwickelte sich aus der kompakten Schachtanlage mit zwei Malakowtürmen ein moderner Großbetrieb mit drei Förderschächten, Kohlewäsche, Separation, Kraftwerk und Kokerei. Dicht gedrängt erstreckten sich zahlreiche Betriebsgebäude auf einer Fläche von rund 2,5 Quadratkilometern.

Im Umfeld der Zeche wuchsen schnell Kolonien, Kirchen, Kneipen und Konsumanstalten für die bis zu 6.000 Bergarbeiter der Zeche und ihre Familien. Nach der Stilllegung im Jahr 1973 blieb diese Stadtlandschaft erhalten, die Zechengebäude dagegen verschwanden, mit Ausnahme des denkmalgeschützten Malakowturms mit Maschinenhalle von 1858 und des Grubenlüfter-Gebäudes.

Heute zeigt sich die Zeche Hannover, nun als Industriemuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), wieder inmitten von grünen Wiesen und Wäldern ¿ ein Bild, ganz ähnlich wie zu ihrer Entstehungszeit vor gut 140 Jahren.

Doch der Schein trügt: ¿Unter den sanften Hügeln verbergen sich Abraumhalden und der Bauschutt des abgerissenen Kraftwerks, und die Senken sind Ergebnisse der beträchtlichen Bergsenkungen, die der intensive Bergbau hier in der Region verursacht hat¿, verrät Museumsleiter Dietmar Osses. Und doch hat sich die Natur die von der Industrie geschundene Landschaft zurück erobert. ¿Gerade dieses Spannungsfeld von Schein und Sein macht den Standort Zeche Hannover zu einem einzigartigen Ort der Industrienatur.

Die Geschichte der Natur vor, während und nach der Industrie bildet dem entsprechend einen wichtigen Schwerpunkt der künftigen Dauerausstellung des Westfälischen Industriemuseums Zeche Hannover¿, erklärt Dietmar Osses. Als Bestandteil der Route der Industrienatur und des Erlebnispfads ¿Glückauf Natur!¿ der biologischen Station östliches Ruhrgebiet ist die Zeche Hannover schon heute regelmäßig Ausgangspunkt von Führungen und Erlebnistouren durch die Industrie-Natur.

Welche Pflanzen und Tiere sich nach dem Rückzug der Industrie wieder angesiedelt haben, das soll die Bestandsaufnahme der Natur am Tag der Artenvielfalt klären.


Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäf-tigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 40 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die Zeche Hannover ist heute wieder von Wäldern und Wiesen umgeben, doch überall finden sich Spuren der industriellen Nutzung.
Foto: LWL



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