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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 21.03.02

Ein Blick ins Paradies:
LWL feiert 550-jähriges Jubiläum seines Klosters Dahlheim


Lichtenau-Dalheim (lwl). Am Ostermontag (01.04.) öffnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Pforten seines Klosters Dalheim in Lichtenau (Kreis Paderborn) mit dem visionären Ausstellungsrundgang ¿Ein Blick ins Paradies¿, der bis zum Saisonende am 31. Oktober zu sehen ist. ¿Rechtzeitig zum 550-jährigen Jubiläum des Klosters können die Besucher die Faszination dieses Ortes auf dem Ausstellungsrundgang neu erleben. 1452 wollten die Augustinerchorherren hier ein ¿Paradies auf Erden¿ errichten, heute belebt die Ausstellung die mittelalterliche
Anziehungskraft der Klosteranlage neu¿, verspricht LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe.

Fast alle Gebäude des 1803 säkularisierten Klosters, das in einem Seitental der Altenau südlich von Paderborn liegt, haben den vielen Umbauten und Wirren der Zeit getrotzt. 1030 Meter historischer Mauern umschließen die Anlage. ¿Hier ist ein Kloster erhalten geblieben, das dem Besucher die Welt strenger Regeln vor Augen führt. Der Geist des mittelalterlichen Klosterdaseins wird in Kreuzgang, Refektorien und dem großen Innenhof zu neuem Leben erweckt. Die Atmosphäre der Ruhe durchzieht diesen malerischen Ort und lässt den Besucher über 500 Jahre in der Zeit zurückreisen. Von der Hektik des städtischen Alltags ist hier nichts zu spüren¿, beschreibt Ausstellungsmacher Prof. Dr. Matthias Wemhoff die besondere Atmosphäre Dalheims.

Die Zukunft als Westfälisches Klostermuseum
¿Der LWL hat die Klosteranlage 1979 gekauft. Zunächst mussten wir uns um die dringend notwendige Bestandssicherung kümmern. Der neue Ausstellungsrundgang ist jetzt der erste Schritt auf dem Weg zum Westfälischen Klostermuseum, also eine Vision für die Zukunft. Hier wird künftig nicht nur die Geschichte des Dalheimer Klosters sondern vor allem die große Bedeutung der Klöster für die Kulturgeschichte einer ganzen Region aufgezeigt: ein europaweit einmaliges Konzept¿, blickt Teppe in die Zukunft Dalheims.

Irdisches Abbild des Paradieses
Die Ausstellung führt den Besucher ein in die abgeschiedene Welt eines mittelalterlichen Klosters. Neben der historischen Bausubstanz stehen das Leben und Denken der Mönche im Vordergrund. ¿Erstmals können die Besucher nun die Gebäude durch den Westflügel betreten und wie die Mönche alle Räume des Klosters über den Kreuzgang erreichen. Unter den mit Wandmalereien verzierten Deckengewölben des Kreuzgangs lässt sich erahnen, weshalb die Mönche das Kloster als irdisches Abbild des Paradieses empfanden. Mit behutsamen Eingriffen und Texten erschließt sich so die mittelalterliche Klosterwelt¿, erklärt Wemhoff.

In der Kirche werden die Standorte der ehemaligen Altäre wieder sichtbar. Hier erkennt man auch, wie streng früher beim Gottesdienst die Laien von den Geistlichen getrennt wurden: Neue Holzeinbauten verweisen auf den historischen Lettner, der die Kirche in zwei Hälften teilte. Während auf der einen Seite die Chorherren die lateinische Messe lasen, wohnten die Laien dem Gottesdienst auf der anderen Seite der übermannshohen Querschranke bei.

Die Ausstellungsbereiche widmen sich den unterschiedlichen Aspekten des Klosterlebens. Der Tagesablauf der Mönche sowie Regel und Leben des heiligen Augustinus stehen im Kreuzgang im Mittelpunkt. Weitere Stationen des neuen Rundganges gehen auf den Reliquienkult und besondere Elemente des Gottesdienstes ein oder zeigen, mit welchen Speisen die klösterliche Küche für die Mönche sorgte.

Schon seit einigen Jahren finden im Kloster viele Kulturveranstaltungen statt. Das angesehene Kulturfestival ¿Dalheimer Sommer¿ präsentiert Orchester- und Chorkonzerte, Liederabende, Rezitationen und Theaterinszenierungen. Auch als Veranstaltungsort soll das Kloster in den nächsten Jahren ausgebaut werden. So ist das Kloster schon in diesem Jahr Begegnungsstätte unterschiedlicher Religionen: zu Pfingsten treffen sich japanische Mönche und Benediktiner aus Deutschland zu einem in dieser Form einmaligen Konzert.

Saisoneröffnung zu Ostern
Zur Saisoneröffnung am Ostermontag gibt es neben der neuen Ausstellung noch weitere Angebote: Nach dem Gottesdienst und der Ausstellungseröffnung bietet der LWL Führungen an, während Kinder ab acht Jahren das Klosterleben in der Rolle junger ¿Novizen¿ spielerisch erkunden. Eine Klosterschreibstube lädt alle Besucher dazu ein, den Mönchen nachzueifern und sich im Schreiben mit Feder und Tinte an gotischer Schrift zu versuchen. Angeregt durch ein als Wandmalerei erhaltenes Fenster aus der Gründungszeit der Kirche, können schon die jüngsten Künstler eigene farbige Kirchenfenster gestalten.

Neben kulinarischen Genüssen in Form deftiger Speisen in einem der freigelegten Gewölbekeller, wird den Besuchern auch musikalisch etwas geboten. Fahnenschwenker zeigen ebenso ihre Kunst wie ein Bläserquartett mit Tafelmusik und Trinkliedern. Eine Blaskapelle macht bei der Klosterschmiede und der alten Mühle Station, die beide in Betrieb sind und mittelalterliches Handwerk demonstrieren. Außerdem gibt es einen Luftballonwettbewerb bei dem ¿ein Blick aufs Paradies¿ winkt: Rundflüge über das Kloster Dalheim.




Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Der LWL feiert in diesem Jahr das 550-jährige Jubiläum seines Klosters Dahlheim, das er in den nächsten Jahren zum Westfälischen Klostermuseum ausbauen will.
Foto: LWL


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Unter den mit Malereien verzierten Deckengewölben des Kreuzgangs lässt sich erahnen, weshalb die Mönche das Kloster als irdisches Abbild des Paradieses empfanden.


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Der neue Rundgang geht behutsam mit der historischen Bausubstanz um, so lassen schwebene Möbel im ehemaligen Kapitelsaal noch Platz für Reste der Stalleinbauten aus dem 19. Jahrhundert.
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Mit wirkungsvollen Mitteln wie transparenten Fotos und Steelen macht der Rundgang auch nicht mehr vorhandene Elemente des Klosterlebens wieder sichtbar.
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Blick in den Kreuzgang des Dalheimer Klosters.
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Der neue Rundgang verzichtet weitgehend auf Exponate und stellt das Kloster an sich in den Mittelpunkt indem er zum Beispiel Texte effektvoll mit Licht in Szene setzte.
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Der Uhrturm des Dalheimer Klosters.
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Der neue Lettner und Kuben anstelle der früheren Altäre geben der Klosterkirche ihre ursprüngliche Aufteilung zurück.
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Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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