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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 28.02.02

'Kunigundenjahr' startet am 3. März:
Vor 1000 Jahren in Paderborn: Krönung der einzigen Regentin in Westfalen


Paderborn (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erinnert in diesem Jahr an die Krönung der Königin Kunigunde vor 1000 Jahren. Höhepunkt ist eine Ausstellung vom 24. August bis zum 13. Oktober in der für das Königspaar Heinrich und Kunigunde gebauten Kaiserpfalz in Paderborn. Die "Szenen einer Krönung", im LWL-Museum in der Kaiserpfalz zeigen den Ablauf einer festlichen Krönung im Mittelalter und die Aufgaben einer Königin. Das "Kunigundenjahr" und das umfangreiche Veranstaltungsprogramm starten am Sonntag (3. März) mit einem Festakt.

Mit Kunigunde, der Frau Heinrichs II., wurde im Jahre 1002 in Paderborn die erste Königin im ostfränkischen Reich und die einzige Regentin in Westfalen überhaupt gekrönt. Mit diesem Ereignis begann eine lange und intensive Verbindung des Herrscherpaares zu Paderborn. In vielen Urkunden, die Heinrich für das Bistum ausstellen ließ, wird die besondere Fürsprache Kunigundes betont.
Der Auftakt des Festjahres wird am Todestag der Heiligen Kunigunde, am Sonntag, 3. März um 11.15 Uhr mit dem Vortrag von Prof. Dr. Stefan Weinfurter (Heidelberg) zum Thema "Kunigunde, das Reich und Europa" in der Kaiserpfalz gefeiert. Mit Fanfaren und gregorianischen Gesängen werden die Zuhörer dann im LWL-Museum in die Zeit um das Jahr 1000 geleitet.

Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist die Eröffnung der Ausstellung "Kunigunde, empfange die Krone - Szenen einer Krönung in der Kaiserpfalz Paderborn" im Rahmen der "Königlichen Museumsnächte" vom 23. bis 25. August. Die Krönungsfeierlichkeiten erstreckten sich damals über vier Stationen, an denen Gebete gesprochen wurden. Alttestamentliche Frauen wie die Erzmütter der Stämme Israels, Judith oder Esther dienten als Vorbilder für die Aufgaben der künftigen Königin. Erzbischof Willigis von Mainz salbte Kunigunde mit kostbarem Chrisamöl und setzte ihr schließlich die Krone auf.

Daneben zeigt die Ausstellung, welchen Anteil eine Königin an der Herrschaft ihres Mannes hatte und wie das Drama der Kinderlosigkeit der Königin bewältigt wurde. Obwohl die Ehe der beiden vermutlich sehr harmonisch verlief, war sie unter dynastischen Gesichtspunkten eine Katastrophe, da sie keinen Thronfolger hervorbrachte. Diese Tatsache veranlasste so manchen Chronisten, wie den Verfasser der Vita Meinwerci, zu bösen Spekulationen über die Frau des Königs, "... in Wahrheit ob ihres Strebens nach Keuschheit (nur) seine Schwester..."

Frömmigkeit und Keuschheit spielen auch in der Erinnerung der Nachwelt und in der Wandlung von der Königin zur Heiligen eine wichtige Rolle. Nach dem Tod Heinrichs II. zog sich Kunigunde in ihre eigene Klostergründung Kaufungen zurück und verbrachte dort ihren Lebensabend als Nonne. Im Zuge ihrer Heiligsprechung im Jahre 1200 entwickelte sich ein ausgeprägter Kult um die einstige Herrscherin. Zahlreiche Legenden und Wunder zeugen von ihrer Frömmigkeit und stellen sie mariengleich dar. Spuren dieser Verehrung finden sich auch in Paderborn, so im Dom oder in der Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde in Schloss Neuhaus.

Die Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe wird ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Paderborn und die Förderung des Paderborner Kulturfonds. Die Veranstaltungen rund um die Krönungsfeierlichkeiten werden von der Stadt Paderborn mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms "Ab in die Mitte" durchgefhührt.

Information über das Veranstaltungsjahr und Buchung von Führungen unter Telefon 05251 / 10510 oder www.kaiserpfalz-paderborn.de



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Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.




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Foto zur Mitteilung
Kunigunde, die einzige Regentin in Westfalen.
Foto: LWL



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