Für die Menschen, für Westfalen-Lippe
Logo des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Landschaftsverband Westfalen-Lippe
https://www.lwl.org

URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm12806



Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 20.12.01

Woran man sich erinnert: LWL-Forschungsband beschreibt, wie sich die Art und Weise des Gedenkens verändert hat

Münster (lwl). Warum und auf welche Weise erinnern wir uns gemeinsam an bestimmte Zustände, Ereignisse und Personen? Dieser Frage geht der 51. Band der Westfälischen Forschungen des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nach. Dabei geht es um Erinnerungskultur in Westfalen, also darum, wie man in Westfalen mit der Vergangenheit umgeht.

Prof. Dr. Clemens Wischermann hat dieses Thema im Auftrag des LWL-Institutes für Regionalgeschichte zusammen mit 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Westfälischen Forschungen behandelt.

Dabei geht es weniger um die Orte und Ob-
jekte, die die Erinnerung wachhalten sollen, sondern vor allem darum, welche Symbole und Veran-staltungen zur Erinnerung beitragen.

Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich die Art und Weise der Erinnerung in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Wischermann fasst die Ergebnisse so zusammen: Das politische Bemühen um ein gemeinsames Gedächtnis, das am Ende des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt erreichte habe, stehe nicht mehr im Vordergrund; vielmehr fänden heute engagierte und interessierte Bürger immer häufiger zu individuellen Formen der Erinnerung.

Diese Entwicklung wird von den Autoren an zahlreichen Beispielen verdeutlicht. So zeigen sie, wie das Stadtarchiv Münster die städtische Erinnerungskultur unterstützt und mitgestaltet, wie man sich in Paderborn an die Ordensgründerin Pauline von Mallinckrodt und die Schriftstellerin Luise Hensel erinnert, welche Schwierigkeiten es machte, ein geeignetes Denkmal für Kardinal von Galen auf dem Domplatz in Münster zu finden, und in welcher Form die Erinnerung an NS-Gedenkfeste in Lippe bis heute präsent ist.

Ergänzt wird der Themenschwerpunkt durch einen Beitrag, der die Sennelandschaft als Natur-
und Kulturerbe besonderer Art würdigt, durch einen Überblick über die im vergangenen Jahr erschienenen Zeitschriftenaufsätze zur geschichtlichen Landeskunde sowie durch einen umfangreichen Besprechungsteil, in dem die wichtigsten Neuerscheinungen zur westfälischen Geschichte vorgestellt und kommentiert werden.

Westfälische Forschungen, Band 51, hrsg. v. Bernd Walter,
Aschendorff 2001, 700 Seiten, 136 Mark (69,60 Euro), ISBN 3-402-09230-1

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 40 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.


ca. 2873 Anschläge



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 / 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Wie erinnert man sich an die Vergangenheit? Die Münsteraner hatten 1978 große Probleme, ein geeignetes Denkmal für Kardinal van Galen zu finden; Versuche mit einem "Denkmalhantom", einem maßstabsgetreuem Platzhalter, halfen schließlich weiter. Foto: Bistumsarchiv


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen