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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 29.11.01
Kloster Bentlage - Ein Kloster erschließt sich der Öffentlichkeit
Ausstellung zeichnet behutsame Restaurierung nach
Münster/Rheine (lwl). Alte Baudenkmäler zu nutzen, schadet ihnen nicht. Im Gegenteil: Nur wenn man Denkmäler nutzt, kann man sie langfristig erhalten. Wie das funktionieren kann, zeigt die Ausstellung ¿Kloster Bentlage ¿ Ein Kloster erschließt sich der Öffentlichkeit¿. Die Ausstellung, die vom 30. November bis zum 4. Januar 2002 im Foyer des Landeshauses in Münster zu sehen ist, erzählt nicht nur die Geschichte der 1437 in Rheine (Kreis Steinfurt) gegründeten Klosteranlage, sondern sie beschreibt auch, wie das Denkmal saniert wurde und wie es heute als kulturelle Begegnungsstätte genutzt wird. Erarbeitet wurde die Ausstellung von Denkmalpflegern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Stadt Rheine, dem Förderverein Kloster/Schloß Bentlage und den beteiligten Architekten.
¿Als wir 1987 den Zustand der leerstehenden Gebäude und die Baugeschichte der Anlage dokumentiert haben, war sie in keinem guten Zustand. Um das Kloster nach modernen Ansprüchen nutzen zu können, musste Vieles repariert werden, haustechnische Geräte wie Heizung und Lüftung mussten eingebaut werden, Mindestauflagen der Statik und des Brandschutzes mussten erfüllt werden. Um die historische Substanz möglichst wenig zu verändern, hatten wir zu entscheiden, welche Teile des Klosters für seine Denkmaleigenschaft unverzichtbar sind und wo wir nötige Eingriffe vornehmen konnten¿, erinnert sich LWL-Denkmalpflegerin Barbara Seifen. Anhand von vielen Fotos und Abbildungen versucht die Ausstellung diesen schwierigen Entscheidungsprozess nachzuvollziehen.
Ziel der Restaurierung war es, alle Bauspuren aus den verschiedenen Epochen zu erhalten. Dabei entstand stellenweise der Eindruck des Fragmentarischen. An den Fassaden kann man beispielsweise die Geschichte der Anlage ablesen: Teils sind sie verputzt, teils zeigen sie Quadermauerwerk, am Ostflügel auch unregelmäßiges Bruchsteinmauerwerk. In den meisten Bereichen lassen vergrößerte oder verkleinerte Öffnungen, Baufugen und unterschiedliche Mauertechniken die Baugeschichte der Anlage erkennen.
¿Da fordert manches bauliches Ergebnis Widerspruch und Diskussion heraus. Auf diese Weise regt die Restaurierung zur Auseinandersetzung mit der Klosteranlage, mit der Geschichte des Ortes und der hier im Laufe der Jahrhunderte lebenden Menschen an¿, nennt LWL-Denkmalpflegerin Barbara Seifen ein wichtiges Ziel der behutsamen Sanierung, die neu Eingebautes klar vom authentischen Bestand abhebt, ohne einen übermäßig störenden Kontrast zu bilden.
All das lässt sich nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in der Publikation ¿Kloster Bentlage ¿ Ein Klostergebäude erschließt sich der Öffentlichkeit¿ nachvollziehen. Das Buch, das der LWL und die Stadt Rheine gemeinsam herausgegeben, ist ab Januar für 15 Euro im Buchhandel unter der ISBN 3-87023-231-5 erhältlich. Die Ausstellung wandert weiter durch Westfalen: Vom 8. Januar bis zum 6. Februar 2002 ist sie im Rathaus Hille (Kreis Minden-Lübbecke) zu sehen, danach vorraussichtlich vom 11. Februar bis 8. März 2002 im Bad Oeynhausener Haus des Gastes (Kreis Minden-Lübbecke). Im Mai/Juni zeigt der LWL sie noch einmal in seinem Kloster Dalheim in Lichtenau (Kreis Paderborn).
¿Kloster Bentlage ¿ Ein Kloster erschließt sich der Öffentlichkeit¿
Eine Ausstellung des LWL-Amtes für Denkmalpflege, der Stadt Rheine und des Fördervereins Kloster/Schloß Bentlage
LWL-Landeshaus, Freiherr-vom-Stein-Platz 1, Münster
30. November 2001 bis 4. Januar 2002
Öffnungszeiten: 8 bis 18 Uhr
Eintritt: frei
Weitere Stationen:
Rathaus der Gemeinde Hille (8. Januar bis 6. Februar 2002)
Haus des Gastes in Bad Oeynhausen (vorraussichtlich 11. Februar bis 8. März 2002)
Kloster Dalheim in Lichtenau (Mai/Juni 2002)
Achtung Redaktionen:
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 30. November, um 11 Uhr sind Sie herzlich ins Landeshaus (Freiherr-von-Stein-Platz in Münster) eingeladen.
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