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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 31.10.01

Neue Ausgrabungen auf dem Wilzenberg
Der Wilzenberg lockt die Archäologen


Schmallenberg(lwl). Auf dem Wilzenberg bei Grafschaft (Hochsauerlandkreis) haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit Ausgrabungen begonnen, um mehr über die Befestigungsanlagen auf der Bergkuppe zu erfahren.

Der Wilzenberg ist als Wallfahrtsort weithin bekannt. Doch fasziniert der ?Heilige Berg? der Sauerländer seit jeher auch die Archäologen, liegen die Wallfahrtsstätten im Bereich zweier ineinanderliegender Wallburgen auf der Bergkuppe.
Glückliche Umstände führten in diesem Jahr dazu, dass ein Team von der Außenstelle Olpe des Westfälischen Museums für Archäologie/Amt für Bodendenkmalpflege einen Schnitt durch den älteren, mindestens 2000 Jahre alten Befestigungsring anlegen konnte. Ziel der Archäologen des LWL ist es, Siedlungsspuren freizulegen und Funde zu gewinnen, die über das Alter der Burgen Aufschluß geben.
Eine Prospektion im Vorfeld hatte ein Dutzend kleine, stark korrodierte Eisenbruchstücke erbracht, darunter auch Nägel. In der geöffneten Fläche fand sich das Fragment einer - vermutlichen - Tüllenlanzenspitze, aber keine Keramik.

Der Suchschnitt ergab noch keine sicheren Hinweise auf die Befestigungsart. Die Front hatten die Erbauer der Burg mit Steinen verstärkt, von der sich drei Lagen erhalten haben. Darunter fand sich ein 85 cm langer Rest eines Pfostens von der aus Holz und Erde errichteten Mauer. ?Abschließende Aussagen über die Konstruktionsweise werden erst im weiteren Verlauf der Untersuchungen möglich sein? so Bernd Schneider, Grabungstechniker aus Olpe.

1950 hatte der Wilzenberg in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit Schlagzeilen gemacht. Damals hatte man bei Planierungsarbeiten unweit der Marienkapelle ein Waffendepot aus der Zeit um Christi Geburt gefunden. Das Besondere daran: Die beiden Schwerter und die vier Lanzenspitzen hatte man absichtlich unbrauchbar gemacht, bevor man sie, wahrscheinlich als Opfer- oder Weihegabe, im Boden versenkte. Die nun begonnenen Ausgrabungen liefern, so hoffen die Experten vom Westfälischen Museum für Archäologie, vielleicht auch Aufschlüsse über den Grund für die Niederlegung der Waffen, zumal der aktuelle Schnitt nur 25 Meter von dem damaligen Zufallsfund entfernt liegt. Vergleichbare Funde kennt man bis jetzt nur aus südlicheren Gebieten, im Verbreitungsgebiet der sogenannten La Tène-Kultur (ca. 500 v. Chr. - Christi Geburt). Das in Westfalen einzigartige Waffendepot wird ein ?Highlight? im neuen Westfälischen Museum für Archäologie in Herne (Eröffnung Frühjahr 2003).

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Foto zur Mitteilung
Im Suchschnitt fanden die Archäologen Reste der mindestens 2000 Jahre alten Befestigungsanlagen auf der Bergkuppe (im Bild links vorne). Foto: B. Schneider


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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