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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 26.10.01

'Vom Blindenlehrer zum sonderpädagogischen Dienstleister?'
80 Experten diskutieren bei der internationalen 9. Soester Fachtagung


Soest (lwl). Qualitätsmanagement in der pädagogischen Arbeit mit sehbehinderten und blinden Kindern und Jugendlichen: Ist das alter Wein in neuen Schläuchen, nur ein Deckmantel, um Spar-maßnahmen durchzusetzen oder tatsächlich eine echte Chance für die Sonderpädagogik? Dieser und vielen anderen Fragen gehen Fachleute bei der 9. Soester Fachtagung nach, die das Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte in Soest durchführt.

Auf Einladung der Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) diskutieren 80 Pädagoginnen und Pädagogen sowie Rehabilitationsfachkräfte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Japan und Chile vom heutigen Freitag (26.10.) bis Sonntag (28.10.) aktuelle Trends unter dem provokanten Titel ¿Vom Blindenlehrer zum sonderpädagogischen Dienstleister¿. Mit dieser Tagung setzt das LWL-Berufsbildungswerk Soest seine erfolgreiche Kooperation mit dem Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen und mit dem Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, in dessen Räumen die Tagung stattfindet, fort.

Das Themenspektrum reicht von der Qualitätsentwicklung und -sicherung bei der Frühförderung bis zur beruflichen Bildung und Rehabilitation. ¿Die Frage der Qualität von Bildungsangeboten für Menschen mit Behinderungen ist zwar keinesfalls neu, sie muss allerdings angesichts des sich ständig wandelnden Zeitgeistes und neuer Rahmenbedingungen immer wieder neu gestellt werden¿, so Erwin Denninghaus vom LWL-Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte.

Dabei haben die Blinden- und Sehbehindertenpädagogen zur Zeit zwei Entwicklungen besonders im Blick: Zum Einen wollen und sollen behinderte Menschen und ihre Angehörigen mehr Einfluss als bisher auf professionelle Hilfs- und Bildungsangebote nehmen, und sie fordern mehr Mitsprache in allen Entscheidungsprozessen als früher. In der Praxis bedeutet das: Die Frühförderung muss aus-gebaut werden, immer mehr blinde und sehbehinderte Kinder an allgemeinen Schulen müssen unterstützt und beraten werden, neue Lernformen müssen eingeführt werden, die auch die systematische Nutzung der neuen Medien einbeziehen. Außerdem kommen mehr mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche in die Schulen. ¿Auf der Grundlage des neuen Sozialgesetzbuches IX und einer veränderten Schulpolitik werden andererseits deutlich veränderte Anforderungen an Pädagoginnen und Pädagogen sowie an die Reha-Einrichtungen und Schulen gestellt hinsichtlich der Planung, Durchführung und Dokumentation der pädagogischen und sozial-rehabilitativen Leistungen¿, so Denninghaus.


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