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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 30.04.01

Presse-Einladung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unvorstellbar sind die Grausamkeiten des Holocaust, ganz besonders für Jugendliche, die heute in einer anderen Zeit aufwachsen. Das, was die Nazis damals, vor rund 60 Jahren, den jüdischen Menschen antaten, lässt sich kaum in Worte fassen. Doch Leid und Trauer brauchen auch heute noch eine Stimme, um im Lärm unserer schnelllebigen Zeit gehört zu werden. Helmuth Noach lassen die schrecklichen Erinnerungen nicht ruhen. Er erhebt seine Stimme und sagt Jugendlichen in seinen Vorträgen in den Niederländen und Deutschland was Rassenwahn und Antisemitismus angerichtet haben.

1933 floh Ernestine Noach mit ihren sechs Kindern vor der Nazi-Gewalt aus dem Rheinland nach Amsterdam. Hier schien alles gut zu werden. Doch der braune Terror holte die Familie wieder ein: Die Mutter und vier Geschwister wurden deportiert und ermordet. Nur Helmuth und dem zwei Jahre älteren Walter gelang es, mit Hilfe des holländischen Widerstands ein Versteck zu finden. Zweieinhalb Jahre saßen sie eingesperrt in einem winzigen Zimmer auf einem Bauernhof in Gelderland. Im Mai 1945 kam endlich für sie die Befreiung. Ein Jahr später starb auch Walter ¿ an den Folgen der Unterernährung im Versteck. Nur Helmuth hat überlebt.

Erst Jahre später kann er über all das Schreckliche reden, das er durchlitten hat. Jetzt weiß er, dass er reden, gegen das Vergessen anreden muss. Um seine Lebensgeschichte zu bewahren, hat die Landesbildstelle des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erstmals in einem grenzüberschreitenden Medienprojekt ein Video-Porträt von Helmuth Noach gezeichnet. Der in einer niederländischen und einer deutschen Sprachfassung vorliegende Film ist ein Appell an die

Jugendlichen in beiden Ländern: Das, was damals geschah, darf sich niemals wiederholen. Nirgendwo. Wir möchten Ihnen das beeindruckende Filmdokument an dem Tag vorstellen, an dem sich der Überfall auf die Niederlande zum 61. Male jährt beim

Pressegespräch "Die Last der Erinnerung"

am Donnerstag, 10. Mai, um 11 Uhr

in der LWL-Landesbildstelle (Raum 1.42), Warendorferstraße 24 in Münster.

Nachdem wir Ihnen den 30-minütigen Videofilm gezeigt haben, sind Ihre Ansprechpartner der Holocaust-Überlebende Helmuth Noach, Tim van der Grijn Santen von der niederländischen Stiftung HADT in Doetinchen, die sich die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg zur Aufgabe gemacht hat, und Dr. Volker Jakob von der LWL-Landesbildstelle.

Aus der LWL-Pressestelle grüßt Sie

presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.





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