[WestG] [KONF] Tagungsbericht "Paul Wulf - Unbequeme Erinnerung. Gedenken an Paul Wulf in Muenster. Bestandsaufnahme, Impulse, Ausblick"

Pöpken, Christian Christian.Poepken at lwl.org
Mo Feb 6 14:47:02 CET 2017


Von: "Daniel Schmidt" <schmidtd at uni-muenster.de>
Datum: 01.02.2017, 11:47 
 
 
KONFERENZ
 
Tagungsbericht "Paul Wulf - Unbequeme Erinnerung. Gedenken an Paul Wulf in Münster. Bestandsaufnahme, Impulse, Ausblick"

Ort: Münster
Veranstalter: Geschichtsort Villa ten Hompel, Kunsthalle Münster, Katholische Akademie Franz Hitze Haus
Datum: 19.01.2017

Von: Dr. Daniel Schmidt

Am 19. Januar 2017 fand in Münster das Forum "Paul Wulf - Unbequeme Erinnerung" statt, das durch den Geschichtsort Villa ten Hompel, die Kunsthalle Münster sowie die gastgebende Katholische Akademie Franz Hitze Haus organisiert wurde. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Skulptur, die in der lokalen Öffentlichkeit zumeist schlicht als "Paul-Wulf-Denkmal" bezeichnet wird. Ursprünglich wurde sie von der Künstlerin Silke Wagner in Zusammenarbeit mit Bernd Drücke und dem Umweltzentrum-Archiv-Verein Münster als Projekt "münsters GESCHICHTE VON UNTEN" für die "Skulptur.Projekte 2007" entwickelt. Es handelt sich um eine plakatierte Betonstatue des Münsteraner NS-Opfers und Antifaschisten Paul Wulf (1921-1999). Sie thematisiert sowohl Wulfs jahrzehntelangen Kampf um Entschädigung und Anerkennung als auch sein politisches Engagement innerhalb der Neuen Sozialen Bewegungen seit den 1970er Jahren. Die Skulptur wurde bereits während der "Skulptur.Projekte 2007" intensiv diskutiert und schließlich in einer Umfrage zum beliebtesten Kunstobjekt der Ausstellung gewählt. Vor diesem Hintergrund entstand in Teilen der Stadtgesellschaft das Bedürfnis, dafür Sorge zu tragen, dass die Skulptur, die ursprünglich als temporäre Aktion angelegt war, dauerhaft in Münster verbleiben kann. Obwohl dieses Ansinnen von einer Ratsmehrheit aus CDU und FDP zunächst abgelehnt worden war, ist die Skulptur infolge eines Votums der Bezirksvertretung Münster-Mitte und vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements seit 2010 am Servatiiplatz zu sehen. Eine Debatte darüber, wie in Münster angemessen an die lokale NS-Vergangenheit und an Paul Wulf erinnert werden kann, dauert allerdings weiter an und hat sich zuletzt auch mit der Frage nach der Zukunft der Skulptur verknüpft. 
Das Forum "Paul Wulf - Unbequeme Erinnerung" setzte es sich zum Ziel, die unterschiedlichen Perspektiven und Positionen in dieser Diskussion um Kunst und Gedenken im öffentlichen Raum in Verbindung mit der lokalen Erinnerung an Paul Wulf miteinander ins Gespräch zu bringen. Damit folgte die Veranstaltung auch einem Auftrag des Kulturausschusses der Stadt Münster, der einen solchen Gedankenaustausch 2013 zur Bedingung für die Bewilligung eines Antrags des Fördervereins Villa ten Hompel auf finanzielle Unterstützung für die Plakatierung der Skulptur gemacht hatte. 
In seiner kurzen Einführung wies CHRISTOPH SPIEKER (Münster) zunächst darauf hin, dass der Veranstaltungstitel "Ungeliebte Erinnerung" zwei Dimensionen beinhaltete, die beide Gegenstand der Debatte sein sollten: einerseits die persönlichen Erinnerungen von Paul Wulf an seine Verletzung und Verfolgung, andererseits die Erinnerung an eine lokalpolitische Diskussion über ein Kunstobjekt, das "im Weg steht". Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es im Rahmen des Forums unter dem Motto des Franz Hitze Hauses "Diskurs und Dialog" möglich sein werde, sich einer tragfähigen Lösung für den Umgang mit Kunst und Gedenken in Münster zu nähern.
BRIGITTE FRANZEN (Aachen), die zum Kuratorenteam der "Skulptur.Projekte 2007" gehörte, arbeitete in ihrem Auftaktvortrag, den sie als kleine "Erinnerungshilfe" verstanden wissen wollte, den künstlerischen Kontext des Projekts "münsters GESCHICHTE VON UNTEN" im Rahmen der gesamten Ausstellung heraus. Sie wies zunächst darauf hin, dass es ein Grundprinzip der Skulptur.Projekte sei, Künstlerinnen und Künstler ohne jegliche Vorgabe zur Teilnahme einzuladen, einziges Auswahlkriterium sei ihr bisheriges Werk. Die für 2007 eingeladene Konzeptkünstlerin Silke Wagner habe sich bereits in früheren Arbeiten kritisch mit Fragen der deutschen Erinnerungskultur befasst und dementsprechend für ihr Projekt einen Anknüpfungspunkt in Münster gesucht, um dieses Thema mit Blick auf die lokale Gesellschaft aufnehmen zu können. Sie habe eine solche Möglichkeit in einem lokalen Bewegungsarchiv, dem Umweltzentrum Münster, gefunden, wo sie sich mit der Protestgeschichte Münsters auseinandersetzen konnte. Dort sei Silke Wagner auch auf die Geschichte von Paul Wulf gestoßen, für dessen Vita und Persönlichkeit sie sich begeistern ließ. Sowohl die Divergenz zwischen Wulfs politischen Positionen und seinem Ruf als "volkstümliches Original" als auch die Tatsache, dass Wulf selbst als eine Art "wandelnde Ausstellung" agierte, weckten ihr Interesse an der Frage, wie Paul Wulf an einem Ort thematisiert werden könne, der mehr sei als ein Denkmal. Mit diesem Ansatz lasse sich Silke Wagner in einen Trend einordnen, der in der Künstlerschaft der "Skulptur.Projekte 2007" sehr präsent gewesen sei: Die Frage nach der Erinnerung und dem Umgang mit Geschichte stand im Mittelpunkt vieler künstlerischer Arbeiten dieser Ausstellung. Obwohl Silke Wagner eher einen performativen künstlerischen Ansatz verfolge, habe sie sich in Münster für eine figurative Form entschieden, deren Umsetzung sie in konzeptkünstlerischer Tradition an einen Bildhauer delegierte. Dabei sei die Lebensnähe der Darstellung nicht der wesentliche Aspekt, vielmehr sollten überzeichnete figurative Elemente Aufmerksamkeit für die Inhalte der in die Skulptur integrierten Plakate erwecken, so dass eine Vermischung von Wandzeitung und figurativer Skulptur entstanden sei, bei der beide Elemente nur in ihrer Beziehung zueinander verstanden werden können. Dabei diene die Oberfläche der Skulptur stets als "Eintrittskarte in viel tiefer liegende Schichten". Bereits während der Ausstellung im Jahr 2007 habe sich das hohe Identifikationspotential der Paul-Wulf- Skulptur gezeigt, die in der Stadtgesellschaft viele Fürsprecher gefunden habe, die sich für dieses Angebot zur Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Antifaschismus begeistern ließen. So sei die Wirkung der temporär angelegten Arbeit durch die lokale Zustimmung verstärkt worden und das Projekt letztlich historisch geworden. Aktuell stellen sich laut Franzen drängende Fragen zur angemessenen Pflege und damit verbunden auch zur Zukunft des Projektes, für die insbesondere eine mögliche Aktualisierung im Kontext der anstehenden "Skulptur.Projekte 2017" und der damit verbundenen erhöhten Aufmerksamkeit eine große Chance darstelle. 
Als Vertreter des "Freundeskreises Paul Wulf", der zudem in der Entstehungsphase des Projektes eng mit der Künstlerin zusammengearbeitet hat, betonte BERND DRÜCKE (Münster) eingangs seines Vortrages zunächst, dass die Skulptur das berührende Wesen von Paul Wulf, das sowohl durch den Schmerz über das erlittene Unrecht als auch von Fröhlichkeit und Lebensmut geprägt gewesen sei, sehr treffend spiegele. Ebenso wie Wulf früher Menschen buchstäblich in seine Geschichte hineingezogen habe, ziehe das Projekt heute Menschen in die mit ihm verbundenen Themen hinein. Drücke rief zunächst den Lebensweg von Paul Wulf in Erinnerung, der vor allem durch seine Zwangssterilisation im Jahr 1938 geprägt wurde. Diese traumatische Erfahrung wollte er anderen Menschen zugänglich machen und engagierte sich daher dafür, die vergessene Geschichte der Zwangsterilisationen in der NS-Zeit öffentlich aufzuarbeiten. Dafür habe Wulf erst späte und durchaus ambivalente Anerkennung erfahren: So konnte der "Anarchist und Kommunist" Paul Wulf das ihm verliehene Bundesverdienstkreuz nur akzeptieren, weil er es als Anerkennung des Leides aller Zwangssterilisierten verstanden habe. Auch innerhalb der Münsteraner Linken, für deren Anliegen sich Paul Wulf ebenfalls engagierte, habe er vielfach als kauziger Außenseiter gegolten. Der "Freundeskreis Paul Wulf", der sich nach dessen Tod 1999 gründete, mache es sich seither zur Aufgabe, die Erinnerung an die Geschichte von Paul Wulf aufrechtzuerhalten. Zentrales Medium für dieses Anliegen sei seit 2007 die Skulptur von Silke Wagner, die zum einen Paul Wulf endgültig zu einer öffentlichen Person, zum anderen aber auch das Archiv des Umweltzentrums zugänglich gemacht habe. So zeige sich die Bedeutung der Skulptur einerseits darin, dass es sich um das weltweit erste Denkmal handele, das an Zwangssterilisation erinnert, und andererseits darin, dass sie Paul Wulf als NS-Opfer und als Aktivist der Neuen Sozialen Bewegungen thematisiere. Drücke betonte, dass die Paul-Wulf-Skulptur nicht nur eine Aufmerksamkeit erregt habe, die weit über Münster hinaus weise, sondern in ihrer Zugänglichkeit auch besonders geeignet sei, gerade jungen Menschen "in unakademischer Weise" zu zeigen, was Nationalsozialismus bedeutet. Nachdem 2010 auch infolge des Einsatzes des "Freundeskreises" eine Wiederaufstellung der Skulptur erfolgt sei, engagierten sich Drücke und seine Mitstreiter nicht nur für deren monatliche Neuplakatierung, sondern bemühten sich auch darüber hinaus, Paul Wulf und seine Geschichte noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Neben dem mittlerweile realisierten "Paul-Wulf-Weg" gebe es aktuell auch Bemühungen, Paul Wulf als Namensgeber für eine Münsteraner Schule ins Gespräch zu bringen, wofür der durch Bildungshunger gekennzeichnete Autodidakt besonders geeignet sei. Vor allem aber müsse die Paul-Wulf-Skulptur an exponierter Stelle im öffentlichen Raum präsent bleiben und weiter dazu beitragen, dass die mit ihr verbundenen Themen in der Diskussion blieben.
ALFONS KENKMANN (Münster/Leipzig) machte eine besondere Stärke der Skulptur darin aus, dass sie über eine individuelle Lebensgeschichte einen leicht nachvollziehbaren Zugang zum übergeordneten Lauf der Geschichte ermögliche. Vor diesem Hintergrund ordnete er Wulfs Lebensweg und sein jahrzehntelanges Engagement für Wiedergutmachung, Rehabilitation und Aufklärung in den regionalen und überregionalen historischen Kontext ein. So musste Wulfs Kampf darum, Gehör für das ihm angetane Unrecht zu finden, in den durch Verdrängung geprägten 1950er Jahren zunächst ins Leere laufen. Als Zwangssterilisierter gehörte er auch dann noch zu den vergessenen Opfergruppen, als rassisch und politisch Verfolgte schrittweise in die kollektive Erinnerung integriert wurden. Wulf habe sich aber nicht entmutigen lassen und sich in jahrzehntelangen Recherchen ein enormes Expertenwissen zur Geschichte der Zwangssterilisation erarbeitet. Erstmalig sei der "Aufklärungspionier" in den späten 1960er Jahren mit eigenen Ausstellungen an die Öffentlichkeit getreten, habe dafür aber kaum Resonanz gefunden - auch nicht innerhalb der Protestgeneration um 1968, die sich gerade in Münster sehr wenig für Vergangenheitspolitik interessiert habe. Erst Aktivisten der Neuen Sozialen Bewegungen hätten in den 1970er Jahren in dem ausgegrenzten Außenseiter Paul Wulf eine Symbolfigur authentischer Erfahrung erkannt, in dem sich auch das Selbstbild der eigenen linksalternativen Bewegung spiegelte. Dementsprechend erinnere die Skulptur heute nicht nur an Paul Wulf, sondern auch an Münsters linksalternative Szene, die sich damit auch selbst ein Denkmal gesetzt habe. Die 1980er Jahre schließlich brachten eine erhöhte Aufmerksamkeit für vergessene Opfer des NS-Regimes und damit neue Resonanzräume für Paul Wulfs Anliegen, beispielsweise durch die aufkommenden Schülerwettbewerbe und die Gedenkstättenbewegung. Die Stadt Münster jedoch sei zu Paul Wulfs Lebzeiten - im Gegensatz beispielsweise zum Ruhrgebiet - von diesem Schub der Erinnerungskultur nur am Rande erfasst worden. So sei es durchaus als ein Symbol zu verstehen, dass der Nachlass Paul Wulfs 1999 als erstes Depositum überhaupt in die Villa ten Hompel kam und sich dort als wahrer "Schatz" erwiesen habe. Letztlich habe Paul Wulf war enorm viel erreicht, ein Massenauditorium blieb ihm aber zu Lebzeiten versagt. Seine posthume Bedeutung liege darin, dass er als Aufklärer seiner Zeit weit voraus war, sich als Einzelkämpfer gegen die Zeitläufte nicht entmutigen ließ und als unbequemer Erinnerungsakteur zur Symbolfigur der Neuen Sozialen Bewegungen in Münster wurde. Zwar sei Wulf weiter im öffentlichen Diskurs in Münster präsent, aber mit Ausnahme des Straßennamens nicht in Gestalt eines sichtbaren Erinnerungszeichens. Dies sei angesichts der historischen Bedeutung von Paul Wulf aber geboten.
Den drei Vorträgen schloss sich eine Diskussion an, die von Heiner Wember moderiert wurde und an der sich das Publikum sehr rege beteiligte. In der Frage, ob die Skulptur weiterhin in Münster zu sehen sein solle, bestand weitgehender Konsens. So betonte Brigitte Franzen, dass die Skulptur einzigartig sei, weil sie anders als andere antifaschistische Denkmäler ohne "Betroffenheitslyrik" auskomme, dabei weitaus zugänglicher sei und es daher eine "besondere Arbeit [sei], um die man sich kümmern sollte". Sie gehöre, so Alfons Kenkmann, in jedem Falle nach Münster, auch weil die Stadt sich erst so spät ihrer NS-Vergangenheit gestellt habe, insbesondere aber, weil die Skulptur mit Paul Wulf ein authentisches Opfer zum Gegenstand habe und dies vor dem Hintergrund aktueller Diskurse besonders wichtig sei. 
Zu der Frage, wo die Skulptur in Zukunft am besten zu sehen sein sollte, gab es vielfältige Antworten und Ideen. Der bestehende, ursprünglich im Einvernehmen mit der Künstlerin entwickelte Vorschlag, die Statue vor dem Geschichtsort Villa ten Hompel aufzustellen, fand dabei kaum Zustimmung. Die Skulptur sei für diesen Standort zu monumental, würde das denkmalgeschützte Ensemble beeinträchtigen und darüber hinaus hinter einem Zaun zu sehen sein und so die Anmutung erhalten, "hinter Gittern" platziert zu sein - ein denkbar ungünstiger Eindruck für den Umgang mit einem Opfer des Nationalsozialismus. Vielmehr, und dieser Auffassung schlossen sich zahlreiche Wortbeiträge an, gehöre die Skulptur mitten die Stadt Münster, am besten an einen Standort, an dem sie mehr Aufmerksamkeit erhalte als am Servatiiplatz. Ins Gespräch gebracht wurden neben einer Rückkehr an den ursprünglichen Standort unter anderem der Domplatz im Bereich Fürstenberghaus oder die Uni-Kliniken. Daneben wurde vorgeschlagen, die Skulptur in eine Art mobiles Denkmal zu verwandeln, das beispielsweise regelmäßig auf verschiedenen Schulhöfen Station machen und dort einen Anlass für Geschichtsprojekte bieten könnte. Dagegen spreche allerdings der beträchtliche finanzielle und logistische Aufwand, der mit einer Translozierung verbunden sei. Eine Option, die einen exponierten Standort mit der Idee der Mobilität verbindet, wäre es, so ein weiterer Vorschlag, das Original an einem noch zu benennenden festen Ort zu belassen, daneben aber ein kleineres Duplikat zu schaffen, das ohne großen Aufwand an wechselnden Orten gezeigt werden könne. Ein solches Vorgehen würde auch der performativen Grundidee des Projektes entsprechen und verhindern, dass aus der Skulptur ein bloßes Denkmal werde. 
Teilweise eng mit der Frage des Standorts verknüpft, wurden auch - durchaus kontrovers - die zukünftigen Themen und Inhalte diskutiert, die mit der Skulptur verbunden sein sollten. So kündigte Bernd Drücke für den "Freundeskreis Paul Wulf" an, dass die Themenfelder, die durch die monatlichen Neuplakatierungen behandelt werden, in Zukunft ausgeweitet werden sollten. Brigitte Franzen betonte, dass dies dem Verständnis der Künstlerin nach möglich sei, solange die an der Skulptur verhandelten Themen mit dem Komplex "Antifaschismus" verbunden seien. Daran anknüpfend warnte Alfons Kenkmann jedoch vor einem zunehmend inflationär gebrauchten "Faschismus"-Begriff. In weiteren Wortmeldungen wurde der Wunsch artikuliert, dass sich die Skulptur zukünftig stärker um Paul Wulf und um die konkreten Opfer des nationalsozialistischen Rassedenkens drehen solle und dieses Anliegen auch stärker didaktisch erklärt werden müsse. Dazu könne es beispielsweise gehören, die Geschichte von Paul Wulf in einfacher Sprache didaktisch aufzubereiten oder sich mit ihr in Form einer Graphic Novel auseinanderzusetzen. 
Abschließend standen die mit der Skulptur verknüpften Finanzierungsfragen im Mittelpunkt, die, so Brigitte Franzen, insbesondere angesichts des derzeit schlechten Zustandes des Kunstwerks dringend zu beantworten seien, um eine angemessene Pflege zu gewährleisten. Vorgeschlagen wurde einerseits, den Bestand der Skulptur durch eine stärkere Mobilisierung privater Investitionen zu gewährleisten, zum Beispiel durch Spendenaktionen im Kontext der anstehenden "Skulptur.Projekte" oder durch die Einrichtung einer privaten Patenschaft. Andererseits wurden auch nachdrückliche Forderungen danach erhoben, dass sich der Rat der Stadt Münster und der Kulturausschuss zu Ihrer Verantwortung zum einen konkret für diese Skulptur, zum anderen auch allgemein für die Pflege des Kulturgutes im öffentlichen Raum bekennen müssten. 
 
Programm

18:30 Uhr 

Begrüßung (Dr. Martin Dabrowski, Münster)

Einführung (Dr. Christoph Spieker, Münster) 

Die Statue als Teil der Ausstellung "Skulptur Projekte 2007" (Dr. Brigitte Franzen, Aachen)

Münster Geschichte von unten - Kunst als politische Aktion (Dr. Bernd Drücke, Münster)

Personalisiertes Gedenken an NS-Verfolgte am Beispiel Paul Wulf (Prof. Dr. Alfons Kenkmann, Leipzig/Münster)

20:00 Uhr

Diskussion (Moderation: Dr. Heiner Wember)
 
 
INFO
 
Veranstaltungsdaten:
Forum "Paul Wulf - Unbequeme Erinnerung. Gedenken an Paul Wulf in Münster. Bestandsaufnahme, Impulse, Ausblick"
Datum: 19. Januar 2017
Katholische Akademie Franz Hitze Haus, Münster



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