[WestG] [AUS] LWL zeigt 38 Geschichtszeugen in Paderborn, ab 15.06.2007, Paderborn
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jun 14 11:48:17 CEST 2007
Von: "LWL-Pressestelle" <presse atlwl.org>
Datum: 12.06.2007, 11:31
AUSSTELLUNG
LWL zeigt 38 Geschichtszeugen in Paderborn
Ausstellung im Hotel Aspethera
Sieben Monate haben die Archäologen des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL) in Paderborn den Zeugnissen der
Vergangenheit nördlich der Busdorfkirche im Boden nachgespürt,
bevor auf dem Gelände das Hotel Aspethera und das Verbändehaus
der Stiftung Kolping-Forum gebaut wurden. Nun werden die
interessantesten Funde der Ausgrabung dauerhaft in den
Hotelfluren ausgestellt.
Es sind 38 Funde, die die LWL-Stadtarchäologen wieder zum
Sprechen gebracht haben und die nun von den Freuden und Leiden
des Alltags der Menschen in vergangenen Zeiten berichten: Ein
Bronzegriffel, mit dem hier vor etwa 800 Jahren Schüler ihre
ersten Schreibversuche machten, bezeugt den Bildungsauftrag und
die Schriftkundigkeit der Stiftsherren. Ein unscheinbarer Knauf
entpuppt sich als Teil eines Sonnenschirmes und spiegelt den
barocken Lebensstil. Eine Ofenkachel spricht von beheizten
Stuben, in denen kein Rauch von der Feuerstelle mehr die hier
wohnenden Menschen belästigte. Am Spielzeug, etwa den Murmeln,
erfreuten sich Kinder schon vor Jahrhunderten. Die Silbermünze
und das Bruchstück eines hauchfeinen Glases aus den
Glaswerkstätten bei Venedig stehen für den Wohlstand der
Stiftsherren.
Die Ausstellung "Achtunddreißig Zeugen" gibt konkrete Einblick
in die 2000-jährige Geschichte des Gebietes nördlich der
Busdorfkirche, denn aus dieser Zeitspanne stammen die Funde. Ab
Dienstag (15.6.) werden sie im Foyer und in den Fluren in elf
Vitrinen mit erklärenden Texten präsentiert.
Schon der Name des Hotels, Aspethera, ist geschichtsträchtig -
so hieß das Dorf, in dessen Bereich 1036 die Busdorfkirche
errichtet wurde und dessen Name sich in schriftlichen
Aufzeichnun-gen erhalten hat.
Auch wenn die LWL-Archäologen die Ausgrabung noch weiter
auswerten, können sich Stadtarchäologe Dr. Sven Spiong und
Regina Schafmeister, Vorsitzende der Kolping-Stiftung schon
freuen: "Wir präsentieren der Öffentlichkeit wieder ein kleines
Stück Geschichte der alten Kaiser- und Bischofsstadt Paderborn
und machen das Kolping-Forum nun auch zu einem Forum für die
Archäologie und Geschichte nördlich der Busdorfkirche".