[WestG] [AKT] Vorführungen beim Tag der offenen Tür im Textilmuseum Bocholt, 01.05.2006

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Die Apr 11 08:50:07 CEST 2006


Von: "Christiane Spänhoff" <christiane.spaenhoff at lwl.org>
Datum: 10.04.2006, 15:25


AKTUELL

Sticken - so machen es die Maschinen
Vorführungen beim Tag der offenen Tür im Textilmuseum Bocholt

Sticken gehört zu den klassischen Handarbeiten. Wie es die Maschinen machen, können Besucher beim Tag der offenen Tür am Montag, 1. Mai, im Textilmuseum Bocholt sehen. Ein Highlight beim traditionellen Fest im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wird die Vorführung von Krefelder Stickmaschinen sein. "Wir wollen damit einen Vorgeschmack auf die neuen Ausstellungseinheiten geben, die wir künftig in der ehemaligen Spinnerei Herding zeigen", kündigt Museumsleiter Dr. Hermann Josef Stenkamp an.
 
Reinhold Pfadt, ehemaliger Inhaber der Stickerei Pfadt in Krefeld, ist zwischen 10 und 18 Uhr zu Gast an der Aa und demonstriert die Technik an einer computergesteuerten Maschine des Herstellers Zangs aus Krefeld, die zur Sammlung des Westfälischen Industriemuseums gehört. Die Maschine ermöglicht das Sticken von Mustern und Emblemen sowie einfachen Schriftzügen, die die Museumsbesucher mit nach Hause nehmen können.
 
Im vergangenen Jahr war der 1949 in Krefeld als Hand- und Maschinenstickerei gegründete Betrieb geschlossen worden. Der Vater des letzten Inhabers arbeitete zunächst als Vertreter für Paramenten - Tuche und Stoffe für den liturgischen Gebrauch - im Raum Speyer und hatte dadurch Kontakt zu Krefelder Herstellerfirmen. 1949 bot sich die Möglichkeit der Übernahme der Paramentenstickerei Nusselin in Krefeld. Sein Sohn Reinhold Pfadt führte nicht nur die Stickerei, sondern auch die intensive Kontaktpflege zu zahlreichen Pfarrern in ganz Deutschland fort. Dort erhielt er die Aufträge für hand- und maschinengestickte Paramente, die in der Blütezeit der 1960er Jahre über zwölf Personen in Lohn und Brot hielten.

"Bei der Erprobung zeigte sich, dass diese und auch die anderen drei Stickmaschinen aus den Jahren 1950 bis 1990 den Umzug aus Krefeld ins Westfälische Industriemuseum nach Bocholt gut überstanden haben", erklärt Stenkamp. Mit übernommenes Werkstattzubehör sowie Lochkarten und Stickmuster bieten jetzt spannende Einblicke in die letzte Paramenten- und Fahnenstickerei der Region.

Mit dem Stickereiensemble besitzt das Textilmuseum nicht nur Beispiele für den Krefelder Textilmaschinenbau, sondern kann auch den Schmuck und die Weiterverarbeitung von feinen Geweben wie etwa Seide demonstrieren. 

Neben den Vorführungen zur Stickerei erwarten die Besucher beim Museumsfest am 1. Mai zwischen 10 und 18 Uhr noch viele weitere Attraktionen, darunter kostenlose Führungen und Vorführungen im Museum. Die kleinen Museumsgäste lockt eine Straßendampflokomotive zum Mitfahren, eine Museumsrallye sowie die Clowns Bam Bi und Bam Bu. Das komplette Festprogramm im Internet unter www.textilmuseum-bocholt.de 


INFO

Tag der offenen Tür - Museumsfest
Montag, 1. Mai 2006, 10-18 Uhr
Textilmuseum Bocholt
Uhlandstraße 50
46397 Bocholt
Eintritt frei!