Holter Eisenhütte
 

Holter Eisenhütte
Ausstellung:
Rathaus
Rathausstraße 2

33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Tel. (0 52 07) 8 90 50
Fax. (0 52 07) 8 90 55 41
schlossholte-stukenbrock@gt-net.de


Anlage der Holter Eisenhütte:
Am Schloß
33758 Schloß Holte-Stukenbrock


Öffnungszeiten
Mo - Fr 8 - 12 Uhr,
Mo 13.30 - 17.30 Uhr,
Di 13.30 - 17 Uhr
Mi, Do 13.30 - 16 Uhr



Schloß Holte
83 -> Bielefeld
Schloßkrug
W ~ 120 Min., Sa kein Takt, So -
2 Min.

Der 'Reichskochofen' aus Schloß Holte

1839 gründete Friedrich Ludwig Tenge auf dem Gelände des Holter Jagdschlosses eine Eisenhütte. Ausgerüstet mit einem Hochofen, drei Kupolöfen, einer Maschinenfabrik, Emaillierwerk und Schleiferei nahm die Hütte 1842 die Produktion auf. Vorraussetzung für den Betrieb einer Eisenhütte waren die Raseneisenerz- und Brauneisensteinvorkommen in der Umgebung. Der Holter Forst lieferte die notwendige Holzkohle, ein kleiner Wasserlauf die Energie für zwei oberschlächtige Wasserräder, die die Gebläse der Öfen und die Werkzeugmaschinen antrieben. 1955 umfasste der weitläufige Komplex der Hüttenanlage 22 ineinander verschachtelte Gebäude. Dazu gehörten auch Wohnungen für Angestellte und Arbeiter. 1966 stellte die Hütte den Betrieb ein. Die Produktpalette der Holter Eisenhütte war ausgesprochen vielseitig: Sägegatter und landwirtschaftliche Geräte wie Göpel und Häcksler gehörten ebenso dazu wie Teigknetmaschinen für Bäckereien, Mühlenanlagen, Gussteile für Glashütten und Maschinenteile für Papierfabriken. Eine Spezialität der Holter Eisenhütte waren die so genannten Sparherde, von denen allein 1908 ca. 10 000 Stück verkauft wurden. In zahlreichen Haushalten standen die seit 1891 produzierten "Reichskochöfen". Über die Vielfalt der Produkte informiert eine Ausstellung im Schloß Holter Rathaus. Dort sind neben zahlreichen, zum Teil sehr dekorativ gestalteten Öfen, auch emaillierte Töpfe und Bräter, Ofenplatten, gusseiserne Geräte aller Art und vor allem zahlreiche Fotos zu sehen. Viele Fotografien zeigen die Arbeiter im Produktionsprozess, so zum Beispiel eine Aufnahme von 1889, auf der der Emaillierer an seinem Arbeitsplatz zu sehen ist. Am Standort der ehemaligen Hütte selbst sind außer dem früheren Werkstattgebäude, in dem aktuell noch ein Gießereibetrieb arbeitet, kaum mehr Spuren der bedeutenden Industrieanlage zu sehen.