Papiermühle Plöger
 

Papiermühle Plöger
Niesetal 11 (Schieder)
32816 Schieder-Schwalenberg
Tel. (0 52 82) 347
(Dieter Feldmann, Vorsitzender des Heimatvereins)
www.papiermuehle-plöger.de


Aktionstage
Faltblatt


Öffnungszeiten
1.5 bis 31.10
Sa 15 – 18 Uhr,
So 10 – 12 Uhr, 15 – 17 Uhr
Führungen auch außerhalb
der Öffnungszeiten
nach Vereinbarung


Eintritt 2,- / 1,50
Schieder
732 -> Bad Pyrmont, 760 -> Rischenau,
770 -> Schwalenberg / Steinheim
Deutsches Haus
W 60 Min., Sa ~ 60 Min., So ALF
10 Min.

Erst feines Bütten, dann Aktendeckel

1697 erhielt der Papiermachermeis-ter Johann Bernd Plöger von Graf Casimir zur Lippe-Brake das Privileg, im Niesetal bei Schieder eine Papiermühle anzulegen. Nach einer Zerstörung durch Hochwasser ließ Graf Rudolf zur Lippe-Brake 1703 das heute noch bestehende Gebäude errichten. Die Anlage besteht aus einem zweigeschossigen Fachwerkgebäude mit dem für eine Papiermühle typischen hohen Dach mit Lüftungsgauben. Zu dem Gebäude gehören im Keller- und Erdgeschoss die Papiermühle, zwei oberschlächtige Wasserräder mit überdachter Wasserradkammer, die Wehranlagen in dem Bach Niese mit dem dazu gehörenden Wassergraben und einem Trockenhaus im Garten. Die Mühle fertigte Büttenpapier für die gräfliche, später fürstliche Verwaltung in Lippe. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde hier handgeschöpftes Papier aus Lumpen hergestellt. Die Erfindung der Papiermaschine (Langsieb-Papiermaschine 1798, Rundsiebmaschine 1805) führte zur Entstehung von Papierfabriken mit einer maschinellen Massenproduktion. Mit den Papierfabriken konnte die Papiermühle Plöger nicht konkurrieren. Sie stellte daher die Produktion von Papier auf Pappe um und fertigte Aktendeckel. Der Rohstoff Altpapier für Pappe ersetzte nun die Lumpen für das Büttenpapier. Die Verarbeitung erfolgte im ebenfalls neu angelegten Kollergang. Im Zuge der Produktionsumstellung erweiterte man die Mühle beträchtlich nach Süden. Aus jener Zeit (ca. 1870 - 1890) stammt die noch nahezu vollständig erhaltene maschinentechnische Ausstattung mit Rundsiebmaschine, Transmission, Sumpfbottich mit Rührwerk, Kollergang (Steinholländer), verschiedenen Spindelpressen, Glättmaschine und Papierschere. Die Produktion von Aktendeckeln wurde unter fast unveränderten Verhältnissen bis 1989 hinein fortgesetzt. Die Papiermühle Plöger zeigt heute die Papierproduktion um 1900. Verschiedene Maschinen werden den Besuchern vorgeführt und ein Rundgang durch die Produktionsräume veranschaulicht den Entstehungsprozess von Papier und Pappe.