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Museum Wäschefabrik
Viktoriastraße 48a
33602 Bielefeld
Tel. (05 21) 6 04 64 Fax. (05 21) 6 04 68 info@museum-waeschefabrik.de www.museum-waeschefabrik.de
Sonderausstellungen
museumspädagogische
Programme
Aktionstage
Faltblatt
Öffnungszeiten So 11 18 Uhr,
während der Woche für Gruppen
nach Voranmeldung
versch.Vorführungen und Führungen laut Veranstaltungskalender
Eintritt 3, / 1,50 EUR
Pauschalpreis für Gruppen-
führungen bis zu 15 Personen
60, / ermäßigt 35, EUR
| | Bielefeld Hbf. | | | STB 3 -> Stieghorst, STB 4 -> Rathaus |
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STB 3 August-Schröder-Straße, STB 4 Rathaus |
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STB 3/4 W 10, Sa 10/15 Min., So 15 Min. |
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STB 3: 8 Min., STB 4: 8 Min. |
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Bielefelder Wäsche bürgt für Qualität
Unweit der Ravensberger Spinnerei ließ im Jahr 1913 der jüdische Kaufmann Hugo Juhl eine Wäschefabrik errichten, in der Aussteuer sowie Damen- und Herrenwäsche angefertigt wurde. In den 1920er Jahren entwickelten sich die ãVereinigten Wäschefabriken Juhl & HelmkeÒ zu einem der führenden Unternehmen der Branche. Hugo Juhl veräußerte Anfang 1938 seinen Betrieb. Die nationalsozialistischen Zwangsmaßnahmen ließen ihm keine andere Wahl. Die neuen Eigentümer, die Brüder Theodor und Georg Winkel, konnten in der Nachkriegszeit vom ãWirtschaftwunderÒ profitieren. In Folge des Strukturwandels in der Wäscheindustrie stellte der Betrieb 1980 seine Produktion ein.
Das Gebäude im Stil der Reformarchitektur ist nicht nach bloßen Zweckgesichtspunkten errichtet worden. In einem zentralen und doch ruhigen Hinterhof gelegen, erscheint es dem Betrachter wie eine großzügige Villa. Im Innern erweckt die Fabrik den Eindruck, als seien die Näherinnen gerade eben zur Mittagspause gegangen. Alle Maschinen, Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände befinden sich noch an der gleichen Stelle, wie sie von den Beschäftigten verlassen worden sind. Stoffe lagern in den Regalen, fertige Hemden scheinen noch immer auf Kundschaft zu warten. Die Kundenkartei zeugt von einem einstmals florierenden Unternehmen, Musterbücher zeichnen die Mode des 20. Jahrhunderts nach. Die zumeist in Bielefeld hergestellten Nähmaschinen demonstrieren Entwicklungen der industriellen Nähtechnik.
In der ãLeinenstadtÒ Bielefeld war die Wäscheindustrie seit der Wende zum 20. Jahrhundert neben der Metall- und der Textilindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig. Ein Arbeitsleben als Näherin, Stickerin oder Büglerin in einer der rund 200 meist mittelständischen Wäscheunternehmen hat Generationen von Frauen geprägt. Mit dem Museum ist somit eine einst typische Fabrikationsstätte Bielefelds erhalten geblieben. Für die außergewöhnlich sensible Restaurierung des Gebäude erhielt der Förderverein Projekt Wäschefabrik, der das Museum betreibt, mit der ãSilbernen HalbkugelÒ den höchsten Denkmalschutzpreis Deutschlands.
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