Historisches Museum Steinhagen e.V.
 

Historisches Museum Steinhagen e.V.
Kirchplatz 26
33803 Steinhagen
info@historisches-museum-steinhagen.de
www.historisches-museum-steinhagen.de


Post
Gerhard Goldbecker (Vereinsvorsitzender Kirchplatz 26
33803 Steinhagen
Tel. (0 52 04) 22 86 oder 8 00 26 6
während der Öffnungszeiten,
sonst (0 52 04) 22 86
Fax (0 52 04) 80 02 67

museumspädagogische Programme
Aktionstage


Öffnungszeiten
Do, Sa 15 - 17 Uhr,
am 1 So. im Monat 15 - 17 Uhr


Eintritt frei
Führungen frei,
um eine Spende wird gebeten

Steinhagen, Bielefelder Straße
48 -> Brockhagen
ZOB
W kein Takt, Sa kein Takt, So -
5 Min.

Wie der Wacholder in die Flasche kam

Wie viele andere Brennereien entwickelte sich die Firma Schlichte zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus einem bäuerlichen Nebengewerbebetrieb. Heute ist sie eine der letzten Brennereien in Steinhagen. An den zentral errichteten Produktionsgebäuden kann man noch immer erkennen, welche Bedeutung die Spirituosenindustrie bis in die 1960er Jahre für die Entwicklung der Gemeinde hatte. Die Geschichte dieser Industrie lässt sich im "Historischen Museum Steinhagen" in vielen Aspekten nachvollziehen. In den ehemaligen Lager- und Abfüllhallen der Firma Schlichte in Steinhagen präsentiert ein ehrenamtlich arbeitender Verein seit 1996 eine umfangreiche Sammlung "Rund um den Steinhäger". Aus dem Nachlass der bedeutenden Brennereien König und Jückemöller, aber auch aus zahlreichen privaten Beständen stammen die typischen Steinhägerkrüge und Flaschen. Die speziellen Kräuterdestillen, Flaschenabfüllmaschinen, eine Wacholderquetsche zur Vorbereitung des Grundstoffs und Etikettiermaschinen zeigen die maschinelle Seite der Produktion. Aus Fotografien, aber auch aus den Berichten der Museumsmitarbeiter, die zum Teil früher in Brennereien beschäftigt waren, lassen sich aber auch die "Nebenwirkungen" der Arbeit mit hochprozentigem Alkohol erschließen. So testeten die Arbeiter an einer Flaschenabfüllanlage häufig die Füllmenge dadurch, dass sie die Flaschen zum Trinken ansetzten. In allen Brennereien standen zumindest am Anfang des 20. Jahrhunderts noch Probierflaschen zum allgemeinen Gebrauch bereit, um die monotone Tätigkeit an den Abfüllmaschinen und Flaschenspülen erträglicher zu gestalten. In einem Versuchslabor können sich die Besucher heute über das Destillationsverfahren und die damit verbundenen Risiken informieren. Neu konzipierte Fruchtansätze verbreiten ein intensives Aroma von grünen Walnüssen, Orangen, Zimt und natürlich Wacholder. In speziellen Essenzgefäßen im so genannten "Drogenschrank" lagern die essenziellen Öle von Sternanis, Safran, Zimt, Orangen, Zitronen und unzählige weitere Düfte, an denen zu riechen ein besonderes Vergnügen ist.