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Sinalco
Gebäude Sinalco AG Bahnhofstraße 2
32756 Detmold
nur von außen zu besichtigen
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Erfrischendes mit Punkt oder Bügel: Getränke aus Detmold
Weltweit bekannt ist ein Erfrischungsgetränk, dessen fruchtige Grundsubstanz jahrzehntelang in Detmold hergestellt wurde. Franz Hartmann verkaufte es ab 1901 unter dem Namen des Erfinders Friedrich Eduard Bilz als "Bilz-Brause". Seit 1907 trägt es den geschützten Namen "Sinalco" (lateinisch: sine alcohole, ohne Alkohol). 1937 kam das werbewirksame Emblem hinzu: der rote Punkt mit dem schräg stehenden Schriftzug. 1903 hatte Hartmann nach einem Entwurf des Architekten A. Hanke an der Bahnhofstraße ein Verwaltungs- und Produktionsgebäude errichten lassen. Die Produktionsfläche erstreckte sich bis zur Sedanstraße und wurde später ständig erweitert. Seit 1987 stehen die neobarocken Gebäude unter Denkmalschutz. Heute wird "Sinalco" nicht mehr in Detmold produziert. Die Verwaltungsgebäude sind als Büroräume vermietet. Die Produktionsgebäude dienen einem Tierfutterhändler als Verkaufsfläche.
Wie in vielen anderen Städten entstanden auch in Detmold seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts große Brauereien, die nicht nur für den lokalen Bedarf produzierten. 1863 baute Adolph Hüppe an der Palaisstraße eine Brauerei in den Formen eines englischen Landhauses der Neugotik. Wie damals üblich erkennt man durch das große Fenster des Sudhauses von der Straße aus den kupfernen Braukessel. Seit 1908 führt die Familie Strate das Unternehmen als Privatbrauerei. Heute sind etwa drei Millionen der typischen Detmolder Bügelflaschen im Umlauf. Eine weitere Brauerei gründeten Bielefelder Industrielle 1872 in Detmold: die "Actien-Bier-Brauerei Falkenkrug". Sie befand sich in einem zweigeschossigen Gebäude aus Muschelkalk im Stil der Burgarchitektur englischer Neugotik. Auch hier war der Braukessel hinter einem großen Zwillingsfenster von außen gut sichtbar. 1873 setzte das Unternehmen 10 877 Hektoliter Bier ab. Bis 1880 wurde das Bier ausschließlich mit Pferdewagen an die Gastwirtschaften ausgeliefert. 1897 setzte das Unternehmen mit den dann acht eigenen Biertransportwagons 64 000 Hektoliter Bier um. Seit 1972 ist die Brauerei außer Betrieb. Heute nutzen die Waldorfschulen die Anlage.
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