Zigarrenfabrik Steneberg
 

Zigarrenfabrik Steneberg
Mittelstraße 14
32683 Barntrup


Gebäude sind nur
von außen zu besichtigen





Lemgo
700 -> Bad Pyrmont
Barntrup Marktplatz
W 60 Min., Sa nm 60 Min., So ab 12 Uhr 60 Min.
5 Min.

Feiner Zigarrentabak aus Übersee, preiswerter Tabak aus der Pfalz

1883 ließ Heinrich Konrad Steneberg in Barntrup an der Mittelstraße eine Zigarrenfabrik und eine Villa errichten. Die Familie Steneberg blickte zu dieser Zeit auf eine schon zwei Generationen dauernde Tätigkeit als Gemischtwarenhändler und Zigarrenmacher in dieser Stadt zurück. Stellten bis 1883 etwa 30 Männer, Frauen und Kinder im Hinterzimmer des Ladens oder in Heimarbeit bei schlechten Arbeitsbedingungen die Zigarren für die Unternehmer Steneberg her, so bot die neue Fabrik mehr Platz und ermöglichte eine bessere Durchlüftung. Die Produktion stieg in den folgenden Jahren rasch an und die Zahl der Zigarrenmacherinnen und Zigarrenmacher wuchs stetig. Um 1900 beschäftigte Steneberg über 100 angestellte Arbeiterinnen und Arbeiter und eine Vielzahl von Heimarbeiterinnen. Die Villa der Fabrikbesitzerfamilie steht mit der Front zur Mittelstraße. Die Produktionsgebäude gruppieren sich dahinter um einen Hof auf dem Gelände zwischen Mittelstraße, heutiger Wolfstraße und Oberer Straße. Sie erlebten viele Um- und Neubauten, sodass die Fabrik 1930 über ein Meisterhaus, Zigarrenmachersäle, Tabaklager, Sortiererei und Zigarrenlager verfügte. Dazu kamen eine Schmiede, eine Kistenmacherei, die Verwaltung sowie ein Kesselhaus. Bis 1934 erzeugte der Dampfkessel den Strom für die Fabrik und die Villa. Erst in diesem Jahr wurde die Fabrik an die öffentliche Stromleitung angeschlossen. In der Stenebergschen Fabrik verarbeiteten die Zigarrenmacherinnen und Zigarrenmacher Überseetabak aus Java, Sumatra, Brasilien, Kuba und Virginia. Für preiswerte Zigarren kaufte Steneberg Tabak aus der Pfalz und dem Eichsfeld. Für Barntrup hatte die Zigarrenfabrik eine große Bedeutung. Hier arbeiteten 1935 immerhin 300 Arbeiterinnen und Arbeiter, darunter viele Kinder zwischen 14 und 16 Jahren. Die Produktion von Zigarren wurde 1961 eingestellt und die Firma aus dem Handelsregister gelöscht. In der Folgezeit entstanden in der ehemaligen Fabrik Wohnungen und Räumlichkeiten für unterschiedliche Gewerbebetriebe.