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Motorenfabrik König
König Rotor Enger Straße 29
32025 Herford
Tel. (0 52 21 ) 1 78 18 9 (Bernhard Farecki)
Öffnungszeiten nur von außen zu besichtigen
Die Historische Halle
kann für Veranstaltungen
gebucht werden
 | | Herford |
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7 Min. |
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Wo der 'Herford-Diesel' einst gegossen wurde
1905 gründete der Ingenieur Gustav König an der Enger Straße die Herforder Motorenfabrik. Er stellte vor allem langsam laufende Motoren mit liegenden oder stehenden Zylindern her, die mit Diesel, aber auch mit Leuchtgas, Rüböl oder Teeröl betrieben werden konnten. Die vielfältig einsetzbaren ãHerford-DieselÒ waren besonders für mittelständische Betriebe geeignet, für die weder Dampfkraft noch Elektroantrieb in Frage kamen. In der Fahrzeugausstellung des MSC Herford (siehe Nr. 16) kann ein solcher ãHerford-DieselÒ in Aktion bewundert werden.
Die Produktion befand sich in einer etwa 300 m2 großen Scheddach-Halle mit vorgelagertem Bürotrakt. Da der Absatz in ganz Deutschland und bis nach Übersee anstieg, musste die Fabrik bald erweitert werden. Um Maschinenblöcke im eigenen Betrieb gießen zu können, wurde 1913 eine Eisen- und Gelbgießerei errichtet, deren Architekt Gustav König der Vater des Firmeninhabers war. In den 1950er Jahren erhielt die Fabrik ihr heutiges, vom Treppenturm und der Fassade mit der Aufschrift ãHerford-DieselÒ geprägtes Aussehen. Diesen straßenseitigen Gebäudeteil entwarf das Architektenbüro Friedmann & Seher, von dem auch die Heizungs- und Apparatefabrik Rühl an der Bünder Straße stammt.
Die Motorenfabrik, die in den 1960er Jahren 300 Mitarbeiter in drei Schichten beschäftigte, existierte bis 1985. Heute sind Teile des Gebäudekomplexes an andere Unternehmen vermietet. Die Scheddach-Halle kann zum Tag des Offenen Denkmals besichtigt werden. Ein Besuch der ehemaligen Formenwerkstatt ist an jedem Werktag möglich. Sie ist am besten über den Parkplatz zu erreichen, wo früher die Gießerei stand. Hier präsentiert die Firma ãMagazinÒ inmitten der alten Einrichtung ihre Waren. Schienen sind in den Boden eingelassen, die alte Tonmühle für den Formenton steht noch an ihrem Platz und auf der Galerie sind die Holzformen der Maschinenblöcke zu sehen. An der Stirnseite des Gebäudes sind als letzte Zeugen des Gießens noch Schlackespritzer und Schlackebrocken zu erkennen, die beim Anstich des Hochofens entstanden.
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