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Gerbereimuseum Enger
Hasenpatt 4
32130 Enger
Tel. (0 52 24) 97 79 70 Fax. (0 52 24) 97 79 70 info@gerberei-museum.de

Faltblatt
Öffnungszeiten Sa 15 18 Uhr,
So 11 18 Uhr
Führungen nach Anmeldung
auch vormittags
Eintritt 2,- / 1, EUR,
Kinder bis 14 Jahren frei,
Führungen 25, EUR
 | | Bielefeld Hbf., Herford, Bünde |  | | Bielefeld: STB 3 bis Babenhausen, dann 54 ->Bünde; Herford: 466 -> Spenge; Bünde: 54 -> Bielefeld-Babenhausen |
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Rathaus |
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54/466: W 30/60 Min., Sa 60/60 Min., So 120/120 Min. |
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5, 10 Min |
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Der spannende Weg von der Tierhaut zum Leder
Seit 1740 kann die Gerberei Sasse in Enger nachgewiesen werden. Damit gehörte sie bis zur Aufgabe des Betriebes 1995 zu den ältesten Handwerksbetrieben in der Stadt. Die Gerberei Sasse war immer ein Kleinbetrieb, der laut Gewerbezählung dem Besitzer und einem Gehilfen Arbeit bot. Ledererzeugung und -verarbeitung waren nach der Montan- und der Textilindustrie bis Mitte des 19. Jahrhunderts der drittgrößte Gewerbezweig im Deutschen Reich. Um 1900 begann das Sterben der kleinen Handwerksbetriebe im Ledergewerbe. Von ehemals 10 500 Betrieben um 1850 haben nur etwa 27 Gerbereien in Deutschland überlebt.
Die Verarbeitung von Abfallprodukten der Gerbereien bot weiteren Menschen Arbeitsplätze: Borsten und Haare wurden zu Pinseln und Filz verarbeitet, Fleisch und Hautabfälle gelangten z. B. in Knochenleimfabriken. Eine dieser Knochenleimfabriken, das ehemalige Unternehmen Jörgens & Voerkel in Werther (Teutoburger-Wald-Weg 17, 33824 Werther), ist ebenfalls ein eingetragenes Denkmal.
Das Gerbereimuseum Enger besteht aus der um 1800 entstandenen Lohgerberei und der daran angebauten Chromgerberei von 1938. Nach der Schließung des Gewerbebetriebes wurde die Lohgerberei und der Maschinenbestand der Chromgerberei unter Denkmalschutz gestellt. Speziell die vollständig erhaltene technische Ausrüstung ist einmalig in Deutschland.
Die Chromgerberei ist seit 2001 als Museum geöffnet. Hier können die Besucher an Monitoren den Gang der Rohhaut auf ihrem Weg zum Leder verfolgen. Filme vermitteln die Funktion von Entfleischmaschine, Spaltmaschine, Falzmaschine und Bügelmaschine. Das Endprodukt Leder kann in verschiedenen Ausrüstungen angefasst und begutachtet werden. Die Messmaschine mit ihren vielen beweglichen Messstiften ist sogar in Aktion zu erleben. Ein Blick durch Glasscheiben in die zurzeit noch nicht zugängliche Lohgerberei zeigt die geheimnisvolle Welt des Lohgerbverfahrens mit den alten Gerbbottichen und großen Trockengestellen für Tierhäute. Dieser Teil der Gerberei wird in den nächsten Jahren ebenfalls restauriert und für das Publikum geöffnet.
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